Renovabis-Pfingstaktion 2025 wird in Berlin eröffnet

Die Übersehenen ins Licht rücken

Berlins Erzbischof Heiner Koch präsentiert das Plakat der diesjährigen Pfingstaktion des Hilfswerks Renovabis

Foto: Renovabis/Simon Korbella

Renovabis-Bischof Heiner Koch präsentiert das Plakat der diesjährigen Renovabis-Pfingstaktion. Es zeigt die 56 Jahre alte Elena; sie lebt in Bulgarien und gehört zur Minderheit der Roma. Und sie hat in ihrem Alltag immer wieder Diskriminierung erleben müssen. Daher unterstützt Renovabis die Roma als größte ethnische Minderheit im Osten Europas mit Projekten für Bildung, pastorale Begleitung und soziale Integration.

Die Pfingstaktion ist die jährliche Kampagnenzeit von Renovabis, die jedes Jahr unter einem besonderen Schwerpunkt steht. Diesmal liegt der Fokus auf dem Thema „Menschenwürde“. Die Aktion wird 2025 in Berlin eröffnet.

Gemeinsam mit Gästen aus der Slowakei, Rumänien und der Ukraine eröffnet Renovabis, das Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland für Mittel- und Osteuropa, seine diesjährige Pfingstaktion vom 21. bis 25. Mai im Erzbistum Berlin. Sie steht unter dem Leitwort: „Voll der Würde. Menschen stärken im Osten Europas“.

Die offizielle Eröffnung der Aktion erfolgt in einem Gottesdienst in der Berliner Sankt Hedwigs-Kathedrale am 25. Mai, 10 Uhr. Abgeschlossen wird sie am Pfingstsonntag in einem Gottesdienst im Begegnungszentrum mia. Das Begegnungszentrum mia in Löcknitz ist offen für kirchliche und zivilgesellschaftliche Aktivitäten – unabhängig von Religion, Kultur, Geschlecht oder sozialem Stand. Es trägt dazu bei, das deutsch-polnische Miteinander in der Grenzregion, Toleranz und Solidarität zu stärken.

Die Veranstaltungen zur Aktionseröffnung geben Einblicke in die Herausforderungen und wie sich die Partner im Osten Europas ihnen stellen, wie sie Menschen in Notlagen stärken und unterstützen. Ukraine-Geflüchtete, Sinti und Roma, sowie von Menschenhandel betroffene Frauen gibt es auch im Erzbistum Berlin und sie sollen bei den Veranstaltungen ebenfalls sichtbar werden.

Bereits am 17. Mai befasst sich der Workshop „Von Angesicht zu Angesicht. Das biblische Menschenbild – gestern und heute“ (9 bis 17 Uhr, Erzbischöfliches Ordinariat Berlin, Außenstelle Marienfelde, Bruno-Möring-Straße 17) mit dem Begriff der Menschenwürde. Dazu werden alttestamentliche und jüdische Perspektiven betrachtet. In einem weiteren Schritt wird mit dem neuen Testament ein anderer Kontext eröffnet, bei dem jeder den Blick auf das eigene Leben richten kann.

Renovabis fördert auch Projekte zu Beratung und Prävention und engagiert sich im „Aktionsbündnis gegen Frauenhandel“ (www.gegen-frauenhandel.de) und in der AG Menschenhandel der Deutschen Bischofskonferenz. Zu diesem Thema findet am 22. Mai, 18.30 Uhr, die Veranstaltung „Die Würde der Frau ist (un)antastbar!?“ in der Zwölf-Apostel-Kirche (An der Apostelkirche 1, Berlin-Schöneberg) statt. Ist Prostitution – der Handel mit der Ware Mensch – etwas, was wir als Gesellschaft tragen wollen? Was bedarf es, um den menschenunwürdigen Bedingungen der Prostitution entgegenzuwirken? Gemeinsam mit Betroffenen sowie Vertretern aus Politik, Zivilgesellschaft und der Strafverfolgung wird über die aktuelle Situation der Prostitution in Deutschland gesprochen, ganz bewusst in der Zwölf-Apostel-Kirche in der Kurfürstenstraße, einem der Hotspots für Prostitution in Berlin.

Am 23. Mai geht es ab 19 Uhr in der Katholischen Akademie (Hannoversche Straße 5, Berlin-Mitte) unter der Überschrift „Vertrieben, verletzt und traumatisiert, doch voll der Würde“ um die aktuelle Situation aus der Ukraine geflüchteter Menschen. Der russische Angriffskrieg hat Millionen Menschen zur Flucht gezwungen. Viele von ihnen haben nicht nur ihre Heimat, sondern auch ihre Lebensgrundlage verloren. Welches Ausmaß die Traumatisierung von Erwachsenen und vor allem Kindern erreicht hat, ist unvorstellbar. In dieser Veranstaltung werden die menschlichen, sozialen und politischen Aspekte der aktuellen Situation geflüchteter Ukrainer beleuchtet. Neben der Frage nach psychologischen und gesellschaftlichen Folgen der Flucht wird auch diskutiert, wie bestehende Hilfsstrukturen funktionieren, wo es Lücken gibt und welche langfristigen Perspektiven zur Zukunftsgestaltung für die Betroffenen denkbar sind. 

(pib)

Alle Informationen und Termine: www.erzbistumberlin.de/renovabis