Religiöse Kinderwochen stehen vor der Tür
Kinder begegnen Jesus
Das kleine Büchlein mit den Anregungen für die diesjährige Religiöse Kinderwoche (RKW) ist inzwischen ausverkauft. Das Thema „Ich sehe was, was du nicht siehst“ wurde von Mitarbeitern aus dem Bistum Magdeburg unter der Leitung von Matthias Slowik ausgewählt. Er sagt: „Eigentlich müsste es heißen: ‚Ich sehe was, was du gar nicht sehen kannst‘. Denn es geht darum, was Jesus Kindern offenbart. Es geht um Gottes Wirklichkeit, wie er uns sieht.“
Kinder sind oft mit Glaubenserfahrung allein
Vielleicht trifft dieses Thema tatsächlich auf ein großes Bedürfnis. Denn es geht in der RKW einerseits darum, wie Jesus Kindern begegnet und andereseits darum, wie Kinder Jesus begegnen können. Die Kinder sollen die Wertschätzung Gottes kennenlernen. Ihr Glaube kann eine Antwort darauf sein und der soll laut Matthias Slowik gestärkt werden. „Wir sehen uns in der Kinder- und Jugendseelsorge als Begleiter in der Jesus-Nachfolge“, sagt er. Kinder seien oft allein mit ihren Glaubenserfahrungen, sogar manchmal in ihren Familien. Nach Corona zeige sich das noch einmal verstärkt. „Oft sind die RKWs sogar das einzige Angebot der Pfarrgemeinden für Kinder.“ Den Mitarbeitern des Materialteams der diesjährigen RKW war die konkrete Glaubensunterweisung wichtig. „Hilf mir, selbst zu glauben“, sei ein Leitgedanke bei der Entwicklung gewesen, so Slowik. Nach rund 20 Jahren ist damit ein Jesus-Thema wieder einmal Mittelpunkt der RKW.
Zentral für die Woche sind die vier Begegnungsgeschichten von Kindern mit Jesus aus der Bibel. Zuerst die, in der Jesus Kinder mit dem Himmelreich vergleicht aus Matthäus 18. Überschrieben ist dieser Tag eins mit „Ich sehe, was in dir steckt“. Dahinter steckt sehr viel Ermutigung. Die Kinder können darüber nachdenken, wann sie sich „himmlisch“ fühlen, angenommmen und wertgeschätzt. Denn Jesus findet Kinder wichtig. Symbolisieren können das Ikonen aus der Ostkirche mit ihrem goldenen Hintergrund. „Wenn jedes Kind sein eigenes Bild vor diesen goldenen Hintergrund anbringt, zeigt das Gottes Wirklichkeit“, erklärt Matthias Slowik.
Die zweite Geschichte ist die des Jungen, der Fisch und Brot bringt, mit denen Jesus viele Menschen speist, aus Johannes 6. „Ich sehe, was dir möglich ist“ lautet die Überschrift zum zweiten Tag. Dabei geht es um Begabungen, Talente, Kompetenzen und Fähigkeiten. Jesus nimmt die Gaben des Jungen an und wertschätzt ihn damit, auch wenn sie zunächst nicht ausreichend erscheinen. Er bewertet die Gaben nicht. Es geht bei ihm nicht um Leistung. Trotzdem macht sich Jesus auch von dem Kind abhängig, denn ohne dessen Gaben kann er die Menschen nicht satt machen. Die Kinder lernen daraus, dass eigene Begabungen sich mit Jesus entfalten und etwas bewirken können.
Der dritte Tag steht unter der Überschrift „Ich sehe, was dich hält“ und baut auf der Geschichte von der Erweckung der Tochter des Synagogenvorstehers Jairus in Lukas 8 auf. „Die Leute sehen in ihr nur den Tod, aber Jesus sieht in ihr die Ewigkeit und hält sie im Leben“, erklärt Matthias Slowik. An diesem Tag geht es um Krisensituationen und wie Wertschätzung und Bestätigung Halt und Zuversicht geben können.
Kinder sollen Gottes Wertschätzung erfahren
Am vierten Tag geht es um die Segnung der Kinder durch Jesus in Markus 10. Mit „Ich sehe, was dich beschirmt“ ist der Tag überschrieben. Dabei gibt es auch Anregungen für Eltern, die ihren Kindern Sehgensworte mitgeben können. Sich gegenseitig Gutes zusprechen, drückt Anteilnahme und Ermutugung aus. Das Handauflegen kann ein Zeichen für den Segen und Schutz sein.
Der fünfte Tag stellt die Frage: „Was siehst du?“ In den ersten vier Tagen sollen die Kinder die Wertschätzung Gottes kennenlernen, so Matthias Slowik. „Die kann ihnen niemand nehmen. Wir versuchen mit den Kindern eine Wirklichkeit über sich selbst herauszufiltern, wodurch ihr Glauben und ihr Vertrauen gestärkt werden. Dann fragen wir sie, wie ihre Antwort darauf lautet.“ Dabei soll es auch darum gehen, wie Glauben im Alltag zur Geltung kommen kann. Ein Instrument dafür kann es sein, Bibelworte zu beten. Beispiele dafür bietet das Buch oder der Online-Download, der erstmalig angeboten wird.
„Der Herr ist mein Licht und mein Heil: Vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist die Zuflucht meines Lebens: Vor wem sollte mir bangen?“ (Psalm 27,1) ist so ein biblisches Gebet, das Kindern helfen kann, im Alltag zu glauben. Dass die RKWs Kinder stärken, davon ist Matthias Slowik auf jeden Fall überzeugt.
Als Begleitung zur RKW sind im St. Benno Verlag auch eine CD (Vivat-Bestellnummer 1062482), ein Liederheft (Vivat-Bestellnummer 1062475) und ein Materialbuch (Vivat-Bestellnummer 1062468) erschienen – bestellbar auf www.vivat.de.