Junge Menschen aus dem Osten Deutschlands bei den Tagen der Begegnung
Berührende Gastfreundschaft
Fotos: Privat
Wenn sich in dieser Woche junge Menschen aus aller Welt zum Weltjugendtag (WJT) in Lissabon treffen, liegen die Tage der Begegnung bereits hinter ihnen. Aus den ostdeutschen (Erz-) Bistümern machten sich über 500 auf den Weg, bespielsweise von Erfurt in die Pfarrei Amor unweit des Pilgerortes Fatima.
Kerzenprozession in allen Gastpfarreien gefeiert
Elias aus Jena sagt: „Die Portugiesen haben uns mit ihrer einzigartigen, überwältigenden Gastfreundschaft und Lebensfreude herzlich aufgenommen. Dabei ist ihnen keine Arbeit zu viel.“ Der 17-Jährige schwärmt weiter: „Besonders die freundlichen und allumsorgenden Gastfamilien sind neben den Organisatoren aus der Pfarrei Amor hervorzuheben. Auch der Austausch, welchen wir durch kleine nationale Geschenke wie Armbänder stärken, ist ein wichtiger Teil des Erlebnisses.“
Zum Programm gehörte für die jungen Menschen aus dem Bistum Erfurt auch eine Wallfahrt nach Fatima mit Gebetsstationen unterwegs und einem internationalen Gottesdienst am Nachmittag. An dem Ort der Marienerscheinungen von 1917 ist das Gebet für den Frieden zentrales Thema. Die Kerzenprozession, die normalerweise monatlich in Fatima stattfindet, wurde an diesem Abend gleichzeitig in allen Gastpfarreien durchgeführt. Donata aus Erfurt erzählt: „Die Kerzenprozession am Donnerstagabend war definitiv mein Highlight dieser Woche. Obwohl ich wirklich schon sehr müde war, war es beeindruckend wie viel Mühe sich alle gegeben haben und wie toll die Stimmung war.“
Die 22-Jährige ist nicht die Einzige, die von dem Abend überwältigt ist. Auch Jugendliche aus dem Erzbistum Berlin besuchten den Pilgerort und nahmen an Kerzenprozessionen teil. Sie waren in der Pfarrei Marinha Grande in Gastfamilien untergebracht, ebenfalls unweit von Fatima. „Meine Erfahrung ist, dass man einfach Leute aus der ganzen Welt kennenlernt und dass das einfach cool ist“, berichtet ein junger Mann aus dem Erzbistum vor dem Hintergrund der Kirche in Fatima. Unter dem Schlagwort „hierstepptderbär“ berichten die Jugendlichen in den Sozialen Netzwerken. Vom 29. bis 31. Juli besuchte dann Erzbischof Heiner Koch die Jugendlichen in Portugal.
Aus Dresden reiste Bischof Heinrich Timmerevers ins Bistum Porto im Norden Portugals, um die 240 Jugendlichen aus den Bistümern Dresden-Meißen und Görlitz zu treffen.
Nicht bekriegen, sondern begegnen
Aus Magdeburg machten sich 100 Jugendliche auf den Weg. Charlotte Katterfeld freute sich besonders darauf, neue Freundschaften zu schließen und bestehende zu vertiefen. Christoph Tekaath, Diözesanjugendseelsorger im Bistum sagte, es gehe „nicht darum, sich zu bekriegen, nicht um Wettbewerb“, sondern um die Begegnung. Begegnungen erlebten die Magdeburger in großer Zahl etwa im Stadion in Agueda.
Auch soziale Kontakte gehören zu den „Tagen der Begegnung: Die Jugendlichen aus dem Bistum Erfurt besuchten Kindergärten und Altenheime der Pfarrei Amor. Das Diözesane Fest in Leiria am Samstag mit allen Pilgernden des Bistums, einem großen Gottesdienst, verschiedenen Bühnen, mit Musik und Gebeten in der ganzen Stadt war schon einmal eine gute Vorbereitung auf die Großveranstaltung in Lissabon. Bei einem Folklore-Festival am Freitag und dem Mitbringbuffet im Park Amor am Sonntag erlebten sie die (Ess-)Kultur Portugals. Am Sonntag verbrachten die Deutschen Zeit in den Gastfamilien, fast alle fuhren zum Baden ans Meer. Der Abschied von den Familien fiel vielen schwer.
Am Montag ging es weiter Richtung Lissabon. Am Abend des 1. August (nach Redaktionsschluss) begann dort der Weltjugendtag. Mit dabei ist auch Papst Franziskus. Das Programm gipfelt in einem Abendgebet am Samstag, einer Übernachtung im Freien und der Feier der heiligen Messe mit Franziskus am Sonntag.