Stippvisite im Lingener Krankenhaus
Berühmte Fußballer zu Besuch
Mehrere Kicker der U-20-Nationalmannschaft des DFB haben sich im Lingener St. Bonifatius Hospital umgesehen. Die kranken Kinder hatten viele Fragen an die Profis.
„Hast du einen Lieblingsspieler?“ „Gomez“, antwortet der siebenjährige Jan wie aus der Pistole geschossen. Er besucht gerade seinen Bruder Tim (8) im Bonifatius Hospital Lingen. Das Besondere: Auch die Fußballprofis der U20-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Robin Hack (TSG Hoffenheim), Niklas Dorsch (1. FC Heidenheim) und Salih Özcan (1. FC Köln) sind zu Besuch am Krankenbett. Schnell geht es um Fußball, die Vereine und Fragen wie „Wann habt ihr angefangen zu spielen?“ oder „Wie oft trainiert ihr?“
Die ganze U20-Nationalmannschaft samt Trainerstab war jetzt zu Gast bei der Abteilung Kinder- und Jugendmedizin im Bonifatius Hospital. Sie besuchten nicht nur die Kinder auf der Station, sondern standen auch der Lucky Löwen Fußballmannschaft für Kinder und Jugendliche mit und ohne Handicap des SV Olympia Laxten Rede und Antwort. Die Mannschaft wurde vor zehn Jahren gegründet, mittlerweile kicken rund 40 Kinder zwischen sieben und 20 Jahren miteinander. Die DFB-Kicker spielen am 12. Oktober im Meppener Stadion gegen die Niederlande.
Mit ihrem Besuch möchten die Spieler der U20 eine andere Perspektive einnehmen und abseits vom Spielfeld neue Eindrücke gewinnen, Gutes tun. Henry Bosse, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin, hieß die Gäste willkommen und bedankte sich für deren Engagement und Interesse, die Abteilung und die Arbeit vor Ort kennenzulernen. Auch Birgit Stoßberg, Vorsitzende des Lingener Hospizvereins, freute sich über den Besuch und verwies auf die eng vernetzte Zusammenarbeit, um schwer erkrankte Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu unterstützen und zu betreuen. Hospizarbeit beinhalte vor allem, für den Menschen da zu sein. Und diese Aufgabe werde durch helfende Hände seitens des Bunten Kreises, einer Nachsorgeeinrichtung zur Beratung und Begleitung für Familien mit kranken oder zu früh geborenen Kindern, dem Palliativstützpunkt nördliches Emsland in Sögel, dem Lingener Hospizverein, dem Kinderhospiz Löwenherz in Syke und dem Bonifatius Hospital geleistet.
Bei einem Rundgang durch die Kinder- und Jugendstation lernten die Spieler und der Trainerstab die kleinen Patienten kennen und suchten das Gespräch. Die Fußballer nahmen sich Zeit, schrieben Autogramme und beantworteten viele Fragen der kleinen Fans. „Da merkt man erst, wie gut es einem selbst geht“, sagte U20-Nationalspieler Paul Will (Bayern München). Außerdem wurden jede Menge Fotos und Selfies gemacht. Neben einem unterschriebenen Trikot hatte die Mannschaft auch kleine Präsente und einen Scheck von 500 Euro für den Lingener Hospizverein dabei. Das Geld soll dem Kinderhospizdienst und damit der Begleitung von schwerkranken Kindern und deren Angehörigen sowie der Kindertrauerarbeit zu Gute kommen.
In ihrem Alltag steht für die jungen Spieler der U20 vor allem der Sport im Vordergrund, erklärte Teammanager Jürgen Scherer. Umso mehr sei es wichtig, die Perspektive zu ändern und die Sorgen anderer wahrzunehmen. „Das hilft uns auch, mit den Füßen auf dem Boden zu bleiben“, sagte Scherer.