Weltjugendtag heißt Begegnung

Beten, feiern, Urlaub machen

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Vorfreude auf den Weltjugendtag
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Foto: Cristian Gennari/Romano Siciliani/kna

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Vorfreude ist die schönste Freude: Junge Menschen aus Portugal feiern beim Weltjugendtag in Panama City 2019 schon mal die nächste Ausgabe in Lissabon.

In diesen Tagen hat die erste Phase des Weltjugendtages in Portugal begonnen: die Begegnung in den Regionen. Luca Rusch aus dem Bistum Münster ist einer der rund 8200 jungen Deutschen, die dabei sind. Er sagt: „Wir werden dort mit anderen Arten zu glauben konfrontiert.“

Luca Rusch (23) ist zum dritten Mal beim Weltjugendtag dabei. „Beim ersten Mal, 2016 in Polen, war ich gerade 16 geworden“, sagt er. „Das war aufregend, gerade auch die ersten Tage in den polnischen Gastfamilien.“ 

Es ist die Zeit, in der man Einblick bekommt in die Kultur eines Landes, in das Leben und den Glauben seiner Menschen. „Ich möchte die Tage der Begegnung nicht missen“, sagt Rusch. „Für mich ist diese Phase genauso wichtig wie das eigentliche Weltjugendtreffen.“

Auch dieses Mal fährt Rusch mit einer Gruppe aus seiner Pfarrei in Kamp-Lintfort, 19 junge Leute zwischen 16 und 28 Jahren. „Seit anderthalb Jahren planen wir und machen Aktionen, um Geld zusammenzubekommen“, sagt er. „Das schweißt uns zusammen – auch für den Alltag in der Gemeinde.“ 

Als 2019 der Weltjugendtag in Panama war, hatten sie die Regionaltage kurzerhand nach Mexiko verlegt. „In unsere Partnergemeinde“, sagt Rusch. Der Besuch, die Unterbrigung in dortigen Familien, habe die ganze Partnerschaft neu belebt.

Und dann kommt das große Zusammentreffen, sozusagen der Hauptact. In diesem Jahr haben sich mehr als 300 000 junge Leute aus 151 Ländern angemeldet, um in Lissabon miteinander und – der Höhepunkt – mit Papst Franziskus den Glauben zu feiern. „Wenn man mit Hunderttausenden zusammen singt und betet, da passiert was mit dir“, sagt Luca Rusch, „das ist etwas ganz Besonderes.“ Man erlebt, dass Katholischsein bedeutet, wirklich eine weltweite Gemeinschaft zu sein. „Das weitet den Blick, da versteht man wirklich, dass nicht alle so ticken wie wir“, sagt Rusch.

„Wir werden das Lied dort auf dem Feld mitsingen können“

Auch und gerade nicht im Glauben. Etwa, wenn es um Marienfrömmigkeit geht, so wie in diesem Jahr, in dem das Treffen unter dem Leitwort steht „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg“. „Aus unserer Gruppe“, sagt Luca Rusch, „kann, glaube ich, niemand etwas mit dem Rosenkranz anfangen.“ Auch nicht mit Sätzen wie „Wie Maria geben wir unser Ja ... Wir sagen Ja, wie unsre Mutter es tat“, wie es in der Weltjugendtagshymne heißt. „Wir werden dort mit anderen Arten zu glauben konfrontiert“, sagt Rusch. „Das gehört aber dazu, das ist wertvoll.“ Und er ist sicher: „Auch wenn die Marienfrömmigkeit nicht unsere ist, werden wir das Lied dort auf dem Feld mitsingen können.“

Den Glauben neu und anders erleben. Junge Menschen aus aller Welt kennenlernen. Aber auch: einen ganz besonderen Urlaub mit Freundinnen und Freunden aus der eigenen Gemeinde machen – das ist für Luca Rusch die perfekte Mischung. Er freut sich auf drei Wochen Portugal. Drei Wochen? „Wir haben nach hinten raus verlängert und bleiben noch ein paar Tage an der Algarve“, sagt er und lacht. Wenn man schon mal da ist ...

Hinweis: Der Weltjugendtag findet vom 01.08. bis zum 06.08.2023 in Lissabon, Portugal statt. Offizielle Webseite: www.weltjugendtag.de

 

Susanne Haverkamp