Kampagne zur Begegnung mit dem Judentum

#beziehungsweise: jüdisch und christlich – näher als du denkst

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Die Kirchen in Niedersachsen, auch das Bistum Hildesheim, beteiligen sich an der Kampagne zur Begegnung mit dem Judentum. Anlass dafür ist ein Jubiläum, denn seit 1700 Jahren gehört jüdisches Leben zu Deutschland dazu.


Ökumenereferent Johannes Ebbersmeyer (links) und
Bischof Heiner Wilmer präsentieren Plakate zur
Kampagne „#beziehungsweise“.

Was feiern Juden und Jüdinnen im Dezember? Wie hängen das Osterfest und Pessach zusammen? Warum beginnt das Jahr 5782 im September? Diese und ähnliche Fragen zur Beziehung von Juden und Christen werden auf den 13 Monatsplakaten aufgegriffen, die das Herzstück der Kampagne „#beziehungsweise: jüdisch und christlich – näher als du denkst“ sind.

Die Idee entstand in der Evangelischen Kirche Berlin – Brandenburg – schlesische Oberlausitz (EKBO) und ist von vielen Bistümern und Landeskirchen aufgegriffen worden. Sie ist ein ökumenischer Beitrag der Kirchen zum Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, der von der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland unterstützt wird.

In Niedersachsen beteiligen sich daran die Bistümer Hildesheim, Osnabrück sowie der Offizialatsbezirk Vechta, alle evangelischen Kirchen der Konföderation sowie alle weiteren Kirchen und Gemeinden der ACKN, der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen Niedersachsen. Die Kampagne wird unterstützt vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden und dem Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachen.

Vielfalt erleben als Bereicherung

„Wir wollen mit der Kampagne ermutigen, Vielfalt grundsätzlich als Bereicherung anzusehen. Es geht um einen respektvollen und würdigen Umgang der beiden Religionen mitei­nander. Als Christen haben wir hier noch viel nachzuholen“, so der evangelische Landesbischof Ralf Meister von Hannover und der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode. „Ich freue mich, dass auch wir vom Bistum Hildesheim mit dieser Kampagne einen Beitrag zum Jubiläumsjahr 2021 leisten, indem wir mit den jüdischen Schwestern und Brüdern 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland feiern wollen“, betont Bischof Heiner Wilmer.

Wenn von Januar 2021 bis Januar 2022 die Kampagnenplakate aufgehängt werden, wünscht sich der Hildesheimer Bischof, dass viele mitmachen: „Ich lade Kirchengemeinden, Schulen und Einrichtungen in unserem Bistum ein dabei zu sein. Macht mit! Es wäre wunderbar, die Kampagnenplakate möglichst zahlreich an den vielen Orten in Niedersachsen zu sehen und somit zu zeigen: Judentum und Christentum sind sich nah, und zwar näher als du denkst“, so Bischof Heiner.

Auch auf Internetseiten und in den sozialen Medien sollen die Plakate verbreitet werden. Sie sollen zeigen, dass gerade bei den kirchlichen Festen die Verwurzelung des Christentums im Judentum deutlich wird. Jesus und seine Jünger waren Juden. Zudem regt die Kampagne an, die Beziehungen zwischen beiden Religionen im Alltag wahrzunehmen und lenkt den Blick auf die aktuell gelebte jüdische Praxis.

Gleichzeitig ist es das Ziel, einen Beitrag zur Bekämpfung des Antisemitismus zu leisten. Denn Hetze und Verschwörungsmythen und Übergriffe gegen jüdische Menschen nehmen weiter zu, auch in Niedersachsen.   

(bph/ed)

Die begleitende Homepage (www.jüdisch-beziehungsweise-christlich.de) bietet darüber hinaus vertiefende Texte und religionspädagogische Materialien an und weist auf begleitende Veranstaltungen hin.