Kirchliche Krankenhäuser in Niedersachsen

Demo gegen die Unterfinanzierung

Image
Außenansicht des Marienhospitals Osnabrück
Nachweis

Foto: imago/Medicimage

Caption

Viele Krankenhäuser leiden unter den hohen Energiekosten. Dazu zählen auch die kirchlichen Niels-Stensen-Kliniken. Foto: imago/Medicimage

Die Krankenhäuser in Niedersachsen schlagen Alarm: Inflation und Preise für Energie sorgen für knappe Kassen. Dagegen soll protestiert werden. Beim kirchlichen Klinikverbund Niels Stensen steht außerdem eine Änderung bevor.

Das Klinikum Osnabrück, die kirchlichen Niels-Stensen-Kliniken und das Christliche Kinderhospital Osnabrück haben Bundeshilfen für direkte wie indirekte Energiekosten erhalten. „Dabei handelt es sich um eine wichtige und richtige Hilfe. Allerdings läuft diese Hilfe im April 2024 aus und stellt somit nur einen Einmaleffekt dar“, sagt Frans Blok, Geschäftsführer Klinikum Osnabrück, laut einer Mitteilung der Krankenhausträger. Demnach gebe es keine Nachfolgefinanzierung aus Bundes- oder Landesmitteln, gleichzeitig „werden die Energiekosten dann nicht auf das ursprüngliche Niveau zurückgefallen sein“.

Die Krankenhäuser waren laut Pressemeldung schon im Jahr 2022 branchenweit unterfinanziert, bei einer Inflationsrate von 7,9 Prozent. Demgegenüber stehe eine Erlössteigerung von 2,32 Prozent. Das setze sich im Jahr 2023 mit einer Inflationsrate von sechs bis sieben Prozent fort. Auch hier liege die Erlössteigerung mit nur 4,32 Prozent deutlich unter der Kostensteigerung. Deshalb bleibt es trotz der Hilfe für die Energiekosten bei einer deutlichen Unterfinanzierung.

Uns fehlen jegliche Planungsperspektiven

Werner Lullmann, Geschäftsführer der kirchlichen Niels-Stensen-Kliniken, sagt, der Bund und insbesondere Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nähmen die Verantwortung für eine „auskömmliche Krankenhausfinanzierung“ nicht wahr. „Uns fehlen jegliche Planungsperspektiven. Die Häuser forderten jetzt ein Gesetz, das eine verlässliche Perspektive für die nächsten Monate und Jahre sichere.

Auf diese Unterfinanzierung wollen die Krankenhausträger bei einem bundesweiten Protesttag am 20. September aufmerksam machen. Rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden nach Hannover fahren, um dort Lösungen für die „missliche finanzielle Lage“ einzufordern. Einschränkungen im Krankenhausbetrieb werde es, so die Mitteilung, wegen der Teilnahme an der Demo nicht geben.

Medienberichten zufolge wollen die Thuiner Franziskanerinnen aus der Teilhaberschaft an den Niels-Stensen-Kliniken aussteigen. Vor allem personelle Gründe seien dafür ausschlaggebend, hieß es. (kb/pe)