Was uns diese Woche bewegt
Der Neue steht im Internet

Im Moment schauen wir alle gebannt nach Rom. Nach dem zwar nicht unerwarteten, aber dann zu diesem Zeitpunkt doch plötzlichen Tod von Papst Franziskus und seiner Beerdigung geht es nun weiter: Die Kardinäle treffen sich täglich, um über die Lage der Kirche zu beraten. Am Eingang zum Vatikan lauern ihnen Journalisten auf, um ein paar Zitate abzugreifen. Mit mäßigem Erfolg. Parallel laufen die Vorbereitungen auf das Konklave in der Sixtinischen Kapelle. Am nächsten Mittwoch (7. Mai) soll diese exklusive Wahl beginnen. Blickt man auf die Papstwahlen seit 1978, hat es nie länger als 48 Stunden gebraucht, bis sich die Kardinäle auf einen neuen Papst geeinigt hatten. Zum Ende der kommenden Woche könnte also der neue Papst feststehen.
Viele Namen werden nun genannt. Insbesondere sehr konservative Kreise versuchen, ihre Kandidaten zu platzieren. Angesichts der vielfältigen Herausforderungen und vielen Gräben, die es zu überwinden gilt, kann man wohl damit rechnen, dass die Kardinäle einen Mann der Mitte auswählen werden. Wahrscheinlich eher keinen reinen Bergoglianer, aber auch niemanden, der Franziskus ständig und laut kritisiert hat. Schließlich hat auch der Heilige Geist seine Hände im Spiel.
Woher kommt der Neue? Welchen Namen wird er sich geben? Kann man an Giganten wie Johannes Paul II. oder Franziskus anknüpfen? Ich vermute, dass wir es in gut einer Woche wissen werden, wenn aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle weißer Rauch kommt und es auf dem Balkon von St. Peter heißt: „Habemus papam!“ Im Internet werden wir darüber berichten.
Aber leider nicht in der nächsten gedruckten Ausgabe. Denn die geht am 6. Mai morgens in den Druck und wird zwischen dem 7. Mai – dem Beginn des Konklaves – und dem 10. Mai verteilt. Während wir uns also in der Zustellung befinden, wird vermutlich der neue Papst gewählt. Gut, dass das Internet keine Druck- und Zustelltermine kennt.