Segnungen für Homosexuelle Paare

Diözesanrat will „Segen für alle“

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Die Glaubenskongregation hat sich festgelegt: Segnungen für Homosexuelle Paare darf es nicht geben. Doch im Bistum Hildesheim regt sich Widerstand gegen die vatikanische Entscheidung. 


Ellen und Stefanie Radtke sind lesbisch – und ein Pastorenpaar. Gemeinsam betreuen sie die evangelische St. Jakobi-Gemeinde in Eime bei Hildesheim. Eine Segnung homosexueller Paare in der katholischen Kirche hat die vatikanische Glaubenskongregation ausgeschlossen. Foto: kna/Michael Althaus

Die Erklärung mache „in ihrer lebens- und weltfremden Begründung einmal mehr die zwingende Notwendigkeit einer Erneuerung der katholischen Beziehungs- und Sexualmoral deutlich“, schreibt der Diözesanbeauftragte für seelsorgliche Gespräche mit Homosexuellen, Dominikanerpater Hans-Albert Gunk in einer Stellungnahme. Die Kirche müsse sich einer ernsthaften Auseinandersetzung mit den Erkenntnissen heutiger Humanwissenschaften stellen. Die Art und Weise der vatikanischen Stellungnahme zeige die „Unverzichtbarkeit einer tiefgreifenden Reform kirchlicher Macht- und Kommunikationsstrukturen“.

Ordensmann will weiter Homosexuelle segnen

Der Ordensmann kündigt an, dass in der Braunschweiger St.-Albertus-Magnus-Kirche auch „weiterhin lesbische und schwule Paare, die eine verbindliche Form ihrer Beziehung wünschen und ihre Liebe zueinander unter den Segen Gottes stellen wollen, liturgisch begleitet und gesegnet werden.“

Auch der Vorstand des „Diözesanrates der Katholik*innen im Bistum Hildesheim“ äußert sich kritisch zu dem römischen Verbot. Er schreibt: „Wenn wir glauben, dass Gott jeden Menschen bedingungslos liebt, und wenn die Kirche den Auftrag hat, dies zu bezeugen und in die Welt zu tragen, dann darf sie niemandem Gottes Segen verweigern!“ Die Forderung des Laienvertreters: „Segen für alle, die ihn erbitten! Immer! Bedingungslos!“

Bundesweit gibt es von vielen Seiten Kritik an der vatikanischen Entscheidung.