Ein Aufbruch im Geiste Niels Stensens

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Die Förderer der Niels-Stensen-Schule: Uschi Schmitt, die erste Schulleiterin, der erste Vorsitzende des Schulvereins, Hasko Schubert und sein Nachfolger und Initiator des Planes Schule: Dr. Georg Diederich.
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Foto: Paul Zehe

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An einem Tisch: Die Förderer der Niels-Stensen-Schule von Anfang an. Uschi Schmitt, die erste Schulleiterin, der erste Vorsitzende des Schulvereins, Hasko Schubert und sein Nachfolger und Initiator des Planes Schule: Dr. Georg Diederich.

Der Gedenktag des seligen Niels Stensen war in diesem Jahr mit einer anderen Feier verbunden. Vor 30 Jahren wurde der Schulverein für eine katholische Schule in Schwerin gegündet. Sie sollte den Namen Niels Stensen tragen.

Schwerin (ahü). Am 5. Dezember 1686 (berechnet nach dem gregorianischen Kalender) starb im Alter von 48 Jahren Bischof Niels Stensen in Schwerin. Der Ort seines Todes liegt nicht weit von der etwa 100 Jahre später erbauten Propsteikirche St. Anna. Am Gedenktag des Seligen, der mit seinem Todestag (nach dem julianischen Kalender) identisch ist, hat am vergangenen Samstag Erzbischof Stefan Heße mit der Schweriner Gemeinde ein Pontifikalamt gefeiert. Das 337. Todesdatum des seligen Niels Stensen ist kein außerordentlicher Termin. Trotzdem gab es ein „rundes“ Datum. Vor 30 Jahren – und zwar schon am 13. Januar – wurde der Niels-Stensen-Schulverein gegründet. Im kommenden Jahr feiert die Niels-Stensen-Schule ihr 30-jähriges Bestehen. 

In der Predigt würdigte Erzbischof Stefan den seligen Niels Stensen als einen bedeutenden Europäer, der den Blick über die eigenen Grenzen zu weiten helfe. „Manchmal stehen wir Deutsche, gerade auch innerkirchlich, im Ruf, alles zu wissen, alles zu können“, sagte der Erzbischof. „Es sollte uns zu denken geben, wenn andere so empfinden. Wir brauchen ein gutes Maß an Demut für die eigene Position und an Wertschätzung für die Perspektive der anderen.“

Der Europäer Niels Stensen stehe für die vielfältige Gemeinschaft der Kirche – die Solidargemeinschaft, die Lerngemeinschaft und die Gebetsgemeinschaft. Erzbischof Heße: „Die letzte Phase seines Lebens hier in Schwerin war für unseren seligen Niels Stensen eine Phase, die von Innerlichkeit und Gebet geprägt war. Wir haben die großartige Chance, für den Frieden und in den Anliegen aller Menschen zu beten.“ Nach dem Gottesdienst feierte der Schulverein seinen 30. Gründungstag zusammen mit Erzbischof Stefan Heße in der Aula der Niels-Stensen-Schule. Bereits Ende 1992 betrieb eine kleine Gruppe um den Politiker und Landtagsabgeordneten Dr. Georg Diederich aktiv den Plan der Wiedereröffnung der 1939 geschlossenen katholischen Schule. Nach Überwindung politischer Widerstände gelang die Gründung 1994. Seitdem ist die Niels-Stensen-Schule ein fester Bestandteil der Schullandschaft Schwerins. 

Vor allem in den ersten Jahren nach ihrer Gründung spielten die Mitglieder des Schulvereins mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit eine führende Rolle für den Aufbau der jungen Niels-Stensen-Schule. Offizieller Träger war die katholische Pfarrei St. Anna. 

Erst mit dem Aufbau dieser weiterführenden Schule ist die Trägerschaft an die Bernostiftung übertragen worden. „Bis heute unterstützt der Schulverein Projekte, bei Klassenfahrten und Schulfesten“, lobt der jetztige Leiter der weiterführenden ­Niels-Stensen-Schule, Paul Zehe, die Unterstützer. „Damit ist er aktiv an der Gestaltung des Schullebens beteiligt. Alles zum Wohle der Schülerinnen und Schüler!“

Andreas Hüser