Motorradwallfahrt im Untereichsfeld

Ein Highlight der Wallfahrten

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Zum siebten Mal fuhren Wallfahrer auf zwei Rädern von der Wallfahrtskapelle auf dem Höherberg über einen Rundkurs durchs Eichsfeld in den Wallfahrtsort „Maria in der Wiese“ in Germershausen.

Kaplan Matthias Rejnowski aus Duderstadt begrüßte über 100 Motorradfahrerinnen und -fahrer  zum Start auf dem Höherberg bei Wollbrandshausen. Gemeinsam mit seinem evangelischen Amtsbruder Pastor Horst Reinecke aus Osterode sprach er den Reisesegen. Dann stiegen auch die beiden Seelsorger auf die Motorräder und die Motorradwallfahrt konnte starten.


Rund 100 Motorradfahrerinnen und -fahrer haben sich zur 7. Motorradwallfahrt auf dem Höherberg getroffen.
Von dort führte die Strecke nach Germershausen zu „Maria in der Wiese“.

„Ich habe 93 Motorräder gezählt, wobei auf mehreren auch zwei Personen saßen – also rund 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmer“, berichtet Rejnowski. Alles sei gut verlaufen. „Als ich um kurz nach 13 Uhr über die Wiese ging, um die Motorräder und ihre Fahrer mit Weihwasser zu segnen, hat es passenderweise kurz angefangen zu nieseln. Danach hatten wir den ganzen Tag herrliches Wetter.“

Menschen winken den Pilgern am Straßenrand

„Besonders beeindruckt haben mich in diesem Jahr die überaus fröhlichen Gesichter der vielen Menschen, die in den Dörfern am Straßenrand und in ihren Gärten standen und uns freundlich zugewunken haben“, sagte der Kaplan, der selbst mitgefahren ist.

Nach der Rundtour, die die Biker über Bodensee, Nörten-Hardenberg, Eddigehausen, Ebergötzen und Seulingen führte, erreichten alle trocken und unfallfrei das Ziel Germershausen. Kaplan Rejnowski eröffnete dort den ökumenischen Wortgottesdienst am Freialtar bei „Maria in der Wiese“. „Als Motorradfahrer ist diese Wallfahrt für mich alljährlich ein Highlight. Die Technik, die Kunst des Fahrens und auch der Mut auf ein Motorrad zu steigen, ist jedes Mal ein besonderes Erlebnis“, sagte Rejnowski in seiner Eröffnungsansprache zum Wortgottesdienst.

Vor Beginn der Wallfahrt segnet Matthias Rejnowski Mottorräder, Fahrer und Mitfahrende.
ä Vor Beginn der Wallfahrt segnet Matthias Rejnowski
Mottorräder, Fahrer und Mitfahrende.

In seiner Predigt bezeichnete Pastor Horst Reinecke Gott als Navigator, der uns durch das Leben führt, wie ein Navigationsgerät. Manchmal auf etwas holprigen Straßen, aber letztendlich führt er uns auf den richtigen Weg zurück, damit wir unser Ziel erreichen. 

Aus Hannover kam der am weitesten angereiste Teilnehmer an der Wallfahrt. Und mit 84 Jahren war Franz Beuleke aus Seulingen der älteste Wallfahrer. „Ich war jedes Mal dabei und dieses Jahr war die Teilnahme für mich ein besonderes Anliegen.“ Beuleke hatte vor kurzem eine schwere Operation überstanden und sich geschworen, wenn er wieder gesund werde, dann wolle er als Dank wieder an der Motorradwallfahrt teilnehmen. Es ist ihm gelungen.

Wallfahrer spenden für Hochwasseropfer

Thomas Althaus-Gatzemeier freute sich, dass die Wallfahrttrotz Corona wieder stattfinden konnte und lobte den Mut der Germershäuser Wallfahrtsgruppe. Diese hatte die Organisation unter den strengen Hygienemaßnahmen auf sich genommen. „In diesem Jahr haben wir auf eine Spende zum Erhalt des Wallfahrtsortes verzichtet und diese für die Opfer der Hochwasserkatastrophe in Deutschland erbeten“, berichtete ein Mitglied der Wallfahrtsgruppe.

Die Motorradwallfahrt hat ein besonderes Flair und war für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Wohlfühl-Wallfahrt. Dieses lag auch an Kaplan Rejnowski und Pastor Reinecke, beide begeisterte Motorradfahrer, die ein Dreamteam für den kirchlichen Beistand der Wallfahrt waren.

Von Cornelia Kurth-Scharf