Februar 2024
Ein Ja von Gott
Foto: Katja Schmid
Manchmal, da höre ich ein lautes „Nein“ in mir. Ständig nörgele ich an mir herum. Die Wäsche außer Kontrolle, die Staubwölkchen tanzend, die To-do-Liste ellenlang. „Dies müsste schneller gehen“, sage ich zu mir, „jenes war jetzt aber nicht so toll“ und so weiter. Und dann, völlig unverhofft, stehen unsere Nachbarn vor der Tür. Im Arm ihren frischen Nachwuchs, einen winzigen Jungen, fried- lich schlafend, und in mir wird es ganz still. „Gott hat ein Ja in Dich hineingelegt“, denke ich und bin ganz verzaubert von diesem Kind, das da schlum- mernd in unser Wohnzimmer getragen wird. Und da wird mir klar: Auch in mich hat Gott ein Ja hineingelegt. In jeden von uns. Das gilt bis heute, ja bis zum Tag, an dem wir wieder gehen und er uns empfangen wird. Er sagt „Ja“ zu uns. Ver- trauensvorschuss hoch zehn. Damit kann man sich liebevoll betrachten. Und nachsichtig mit sich sein. Jeden Tag aufs Neue. Wen interessieren da noch Wäscheberge?
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