Weibliche Vorbilder im Glauben

Ein Leuchter für Junia, Lydia und Lea

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Ob Junia, Maria Magdalena oder Hildegard von Bingen: In Quakenbrück wird mit einem Apostelinleuchter an zwölf Frauen erinnert, die Vorbilder im Glauben  sind. Eine davon ist Schwester Lea Ackermann, Begründerin von „SOLWODI“.


Der Apostelinleuchter für Maria Magdalena mit der Liste der
weiteren Apostelinnen, die bisher vorgestellt wurden. Foto: privat

In der Quakenbrücker Kirche St. Marien leuchtet seit geraumer Zeit ein dreizehnter Apostelleuchter. Er wurde auf Initiative des Frauenliturgiekreises für die Apostelin Maria Magdalena angebracht und ergänzt die Leuchter für die zwölf bekannten Apostel, also Petrus, Jakobus und die anderen, die als engste Jünger Jesu aus der Bibel bekannt sind.

Maria Magdalena wurde im Juli 2016 von der Kirche offiziell als Apostelin anerkannt, als Mensch, der von Jesus Christus mit der Verkündigung des Glaubens beauftragt wurde. Sie hat auf Initiative der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) im Februar ihren Leuchter in St. Marien Quakenbrück erhalten. Pfarrer Bernhard Lintker schlug vor, noch elf weitere Frauen zu benennen, die als Apostelin anderen ein Vorbild im Glauben waren. 

So startete der Frauenliturgiekreis der kfd eine Gemeindeaktion, bei der die Quakenbrücker Vorschläge machen konnten, wen sie auswählen würden. Es sollten Glaubenszeuginnen aus allen Zeitepochen und Jahrhunderten sein, Frauen, die im Auftrag Jesu Christi den Glauben verkündeten, sie mussten nicht aus dem Canon der Seligen und Heiligen kommen. Vielmehr wurden Frauen gesucht, „die weltweit unser christliches Leben beispielhaft geprägt und gestärkt haben“, so die kfd. Vorschläge konnten schriftlich eingereicht werden. Daraus suchte die kfd 18 Namen aus und ließ die Gemeinde abstimmen. 

Es wurden die ausgewählt, die die meisten Stimmen erhalten haben: Lydia, Junia, Radegundis, Hildegard von Bingen, Birgitta von Schweden, Teresa von Avila, Edith Stein, Mutter Teresa, Sophie Scholl, Dorothee Sölle und Lea Ackermann.

Schwester Lea Ackermann gehört dem Orden der Missionsschwestern unserer lieben Frau von Afrika („Weiße Schwestern“) an und arbeitete als Lehrerin in Ruanda und Kenia. Die 84-Jährige ist Mitbegründerin der Menschenrechtsorganisation SOLWODI („Solidarity with Women in distress“, deutsch: Solidarität mit Frauen in Not). Der Verein bietet Frauen, die Opfer von Menschenhändlern geworden sind oder Zwangsprostitution oder Zwangsheirat erleiden, Hilfe an.

Einmal im Monat wird eine Apostelin in den Gottesdiensten in einer Predigt vorgestellt. Schwester Lea Ackermann kann selbst etwas über sich sagen, sie ist am nächsten Wochenende in der Marienkirche Quakenbrück zu Gast, am Samstag, 17. Juli, in der Messe um 18 Uhr und am Sonntag, 18. Juli, um 11 Uhr.

Andrea Kolhoff