Ein Rätsel hinter jedem Türchen

Gemeinsam Hinweise entdecken, Rätsel lösen und Aufgaben erledigen – und das alles in einem begrenzten Zeitraum: Darum geht es beim Spiel Escape Room. Messdiener in Hollage haben es in Form eines Adventskalenders ausprobiert.

In der Jugendarbeit ist Einfallsreichtum gefragt – gerade in der Corona-Krise mit ihren Kontaktbeschränkungen. Als die Gruppenstunden ab November nicht mehr stattfinden konnten, hatten vier Gruppenleiterinnen der Ministranten in Wallenhorst-Hollage eine besondere Idee: Mit einem Escape-Room-Adventskalender wollten sie den Kindern die Vorweihnachtszeit versüßen. 

„Uns fehlt der direkte Kontakt zu unseren Gruppenkindern sehr. Alle Aktionen, die wir normalerweise im Advent anbieten, waren nicht möglich“, sagt Gruppenleiterin Luisa Bergmann. Die 26-Jährige gestaltete mit Franziska Wesselkamp, Svenja Torbecke und Anna Westermann einen interaktiven Adventskalender. 

Zunächst entwickelten sie eine fiktive Geschichte rund um ein geheimnisvolles Tagebuch. Dabei nahmen sie immer wieder Bezug auf bestimmte Plätze in Hollage und Wallenhorst. Die Gruppenkinder wurden in der Abenteuergeschichte selbst zu Protagonisten und mussten täglich neue Rätsel lösen. Denn nur wenn alle Türchen gemeistert werden, offenbart sich am 24. Dezember das Geheimnis des alten Tagebuchs. 

Große Resonanz: 90 Adventskalender verteilt

Jeder Teilnehmer erhielt eine kleine Kiste mit 24 Papiertütchen – jeweils versehen mit einem individuellen Symbol. Nur wer das Tagesrätsel lösen konnte, erfuhr das Symbol für den nächsten Tag. Bereits am 1. Dezember erwartete die Gruppenkinder eine knifflige Aufgabe: Sie mussten ein in Blindenschrift geschriebenes Wort entziffern. Als kleine Hilfe wurde ein Aufkleber mit dem übersetzten Braille-Alphabet am Karton angebracht. „Für den Fall, dass ein Rätsel mal nicht auf Anhieb gelöst werden kann, haben wir zusätzlich kleine Hinweiszettel beigelegt“, versichert Bergmann. 

Bewusst verzichteten die Gruppenleiterinnen auf Online-Elemente. „Viele unserer aktuellen Angebote können nur digital umgesetzt werden. Uns war es deshalb wichtig, dass die Rätsel offline lösbar sind.“ Auch ehemalige Ministranten und Freunde der Hollager Messdiener hatten Spaß am Rätseln.  

Insgesamt verteilten die Gruppenleiterinnen 90 Escape-Room-Kalender in der Gemeinde. Diese Resonanz hat sie total überrascht.

Luisa Müllmann