Angebote für junge Menschen in den sozialen Medien
Ein weiblicher Blick auf die Kirche
Über Gott und die Welt reden Marisa Grummich und Eva Gutschner auf ihrem Instagram-Kanal und in ihrem Podcast. Die jungen Frauen, die derzeit in pastoralen Teams in Geeste und Ankum arbeiten, nehmen dabei kein Blatt vor den Mund.
„Um.Gotteswillen“ heißt der Kanal auf Instagram und der Podcast (Hörbeiträge) bei Spotify. Was ist die beste Rückmeldung, die sie dort mal erhalten haben? Da fällt Marisa Grummich und Eva Gutschner der Kommentar einer Bekannten ein. „Bei euch ist Kirche so schön“ hatte die geschrieben. Aber damit meinte sie nicht, dass die zwei jungen Frauen in den sozialen Medien alles nur schönreden. Denn das machen sie ausdrücklich nicht. Stattdessen hält sich das Duo mit Kritik nicht zurück – steht für Wandel und Reformen ein, für eine Veränderung der Strukuren und der Macht innerhalb der Kirche, für Vielfalt und Buntheit, für einen weiblichen Blick auf eine Kirche, die genau all das gerade braucht. „Das ist alles mit Hoffnung verbunden“, sagt Gutschner.
Beide arbeiten nach eigenem Bekunden voller Begeisterung in ihren Berufen für andere und mit anderen Menschen: Marisa Grummich bis Ende Mai noch als Gemeindeassistentin in der Pfarreiengemeinschaft Geeste und Eva Gutschner als Pastoralassistentin in Ankum, Kettenkamp, Eggermühlen. Sie kennen sich seit mehreren Jahren über den Bund der Deutschen Katholischen Jugend, die Freiwilligendienste und vor allem aus der gemeinsamen Assistenzzeit. Seit eineinhalb Jahren posten sie regelmäßig Text, Foto- und Videobeiträge für „Um.Gotteswillen“ auf Instagram, seit Februar gibt es unter dem gleichen Titel auch einen Podcast mit regelmäßigen Beiträgen zum Anhören. Knapp 1800 Menschen folgen dem Instagram-Kanal.
Das Gute des Digitalen nutzen
Eva Gutschner hatte den Vorschlag für die Initiative gemacht, weil es ihrer Ansicht nach nur wenig spannende katholische Angebote für junge Leute in diesen sozialen Medien gibt. „Besonders für die Altersgruppe zwischen 20 und 35 Jahren, die wegen Beruf oder Studium nicht mehr an eine Ortsgemeinde angedockt sind, ist das eine echte Lücke“, sagt die 28-Jährige. Bei Marisa Grummich rannte sie mit der Idee offene Türen ein, denn beide Frauen machen sich ohnehin für mehr digitale Projekte der Kirche stark. Nicht als Entweder-oder-Konkurrenz zu Präsenzangeboten, sondern als gutes, sich ergänzendes Miteinander.
Die grundsätzliche Haltung dazu muss sich ändern, findet Grummich. „Natürlich muss jetzt nicht jede und jeder pastorale Mitarbeitende einen Instagram-Account ins Leben rufen – da muss man gucken, was passt“, sagt die 25-Jährige. „Aber wir wollen doch alle Gottes Botschaft rausbringen und müssen da hingehen, wo die Leute sich aufhalten: in die Kindertagesstätte, an die Theke oder eben ins Internet. Wir müssen das Gute des Digitalen für uns nutzen.“ Beide sind daher in den sozialen Medien sehr aktiv, aber „Um.Gotteswillen“ betreiben sie als Hobby neben der Arbeit. „Was wir in der Kirche machen, ist wichtig, und das wollen wir zeigen“, erklärt Grummich.
Petra Diek-Münchow
„Um.Gotteswillen“ gibt es auf Instagram, und als Podcast kostenlos bei Spotify.
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Kirchenboten.