Diskussionsabend im Forum am Dom

Gehen oder bleiben?

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In der katholischen Kirche bleiben oder austreten? Diese Frage beschäftigt gerade viele Menschen – und um die Entscheidung für das eine oder das andere ringt manche und mancher lange mit sich. Aber was heißt es denn heute genau, katholisch zu sein und zu bleiben?


Lisa Kötter ist Mitbegründerin der Protestbewegung
"Maria 2.0". Foto: privat

Und welche Vision von Kirche steht dahinter? Um dieses Thema geht es am 31. Mai im Osnabrücker Forum am Dom.

„Nicht mehr schweigen! Vom Bleiben und Aufbrechen in der katholischen Kirche“ ist der Abend überschrieben. Dazu laden Farina Dierker (Frauenseelsorge), Barbara Nick-Labatzki (Referentin für Glaubenskommunikation), die Katholische Erwachsenenbildung und das Forum am Dom alle Interessierten ein. Das Treffen ist Teil der bis jetzt fünfteiligen Veranstaltungsreihe „Feministisch glauben“, die Dierker und Nick-Labatzki organisieren – „aus dem Gefühl heraus, dass wir eine Plattform für den Austausch brauchen und uns gegenseitig bestärken müssen“. Bislang waren die Begegnungen nur digital möglich, die Veranstaltung Ende Mai findet zum ersten Mal in Präsenz statt. 
Protestbewegung mitbegründet

Dabei dürfen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf ein Gespräch zwischen Lisa Kötter aus Münster und Natalia Löster aus Norden freuen. Kötter hatte 2019 die Protestbewegung Maria 2.0 mitbegründet, die den Zugang für Frauen zu allen kirchlichen Ämtern, die Aufhebung des Pflichtzölibats und eine umfassende Aufklärung der Missbrauchsfälle fordert. Im vergangenen Jahr war sie aus der katholischen Kirche ausgetreten, weil sie die römischen Strukturen für nicht reformierbar hält. 


Natalia Löster ist Pastoralreferentin im Bistum
Osnabrück. Foto: privat

Löster arbeitet als Pastoralreferentin im Bistum Osnabrück und gehört mit Urs von Wulfen und Pfarrer Maik Stenzel zum „Bodenpersonal“: ein Youtube-Kanal, bei dem sich das Trio jede Woche auf ganz eigene Art auch durchaus kritisch Gedanken über Gott und die Welt macht. Natalia Löster geht es dabei vor allem um den jungen, feministischen Blick auf die Kirche. 

Mit der Rolle der Frauen in der Kirche, mit Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen beschäftigt sich die Seelsorgerin schon lange – und ist sich deshalb in vielen Positionen einig mit Lisa Kötter. Auch sie reibt sich nach eigenen Worten an vielen Vorgaben, Aussagen, Strukturen: „Kirche hat viel falsch gemacht und macht auch noch viel falsch.“ Aber Löster will sich damit nicht abfinden, will sich „nicht einigeln und nur anderen das Feld überlassen. Ich will selbst mitgestalten und versuchen, etwas zu verändern. Das ist meine Motivation zu bleiben.“ Sie findet es „total spannend“, mit Lisa Kötter über diese Themen und ihre Haltung zu diskutieren „und von ihr zu hören, was sie umtreibt“. 

Petra Diek-Münchow

Der Abend beginnt am Dienstag, 31. Mai, um 19.30 Uhr im „Forum am Dom“ in Osnabrück, Domhof 12. Interessierte können auch digital teilnehmen. Anmeldung: www.keb-os.de