Glaube leben und gemeinsam lachen
Die 72-Stunden-Aktion ist vorbei. Drei Tage lang haben 750 junge Leute im Erzbistum die Welt verbessert: ökologisch, sozial und politisch. Die Ergebnisse lassen sich sehen.
Es gab ein Ziel. Es gab Freiwillige. Und es gab genug zu tun. Dem Start der 72-Stunden-Aktion stand mit diesen Voraussetzungen somit nichts mehr im Wege. Pünktlich um 17.07 Uhr begann am 23. Mai die bundesweite Sozialaktion, an der sich alle 27 Bistümer mit mehr als 85 000 jungen Freiwilligen beteiligten.
Im Erzbistum Hamburg fand die Aktion bereits das zweite Mal statt. Nachdem sich 2013 25 Aktionsgruppen angemeldet haben, waren es dieses Jahr schon 30 Gruppen, die versucht haben, die Welt ein Stück besser zu machen. „Wir freuen uns besonders über die große Resonanz unter den Jugendverbänden“, sagte Katharina Korf, Diözesanvorsitzende des BDKJ Hamburg. „Die 72-Stunden-Aktion kann den Gruppen so viel zurückgeben: an Gemeinschaftserfahrungen im Bemühen um ein neues und gemeinsames Ziel oder an Außenwirkung und Kontakten.“ In erster Linie ging es den Gruppen aberh nicht um sich selbst, sondern um andere.
Ein Beispiel, wie Engagement für andere leicht funktionieren kann, zeigt die Gruppe der Kolpingjugend Wilhelmsburg und Billstedt aus Hamburg. Rund 30 Jugendliche haben 150 Blumentöpfe teils aus Beton gegossen, bemalt und bepflanzt. Die Aktion war damit aber natürlich noch nicht vorbei. „Später gehen wir noch auf einen Friedhof und stellen die Blumentöpfe auf verlassene Gräber. Da wo sonst keiner mehr hingeht. Und machen die auch sauber“, erklärt die 12-jährige Frieda. Ihre Gruppenleiterin Kira Saß fügt hinzu: „Uns ist aufgefallen, dass viele Gräber wirklich ganz traurig aussehen. Die sind mit Moos bewachsen und sehen aus, als ob sich da schon seit 25 Jahren niemand mehr gekümmert hat. Und ich glaube, dass wenn wir da unsere schönen Blumentöpfe hinstellen, dann ist das wieder so ein kleiner Farbfleck.“
Es wurden beispielsweise Insektenhotels gebaut, Schwedenstühle für den öffentlichen Raum gezimmert, ein Benefizkonzert gegeben, dessen Erlös dem Förderkreis für krebskranke Kinder und Jugendliche e.V. in Kiel zukommt. Joana Düvel, ebenfalls Vorsitzende des BDKJ Hamburg, ist stolz auf die jungen Leute: „All diese Gruppen haben nun gezeigt, wie viel junge Menschen bewegen können, wenn sie ihren Glauben leben.“ Bleibt noch eine Frage zu stellen: Wann ist die nächste Aktion dieser Art?
Text: Joanna Figgen