Gustav und Lola, zwei Esel im Knast

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Neben Ziegen, Schweinen Pferden und Hasen zählen nun auch zwei Esel zum Zoo der Jugendanstalt Neustrelitz. Lola und Gustav heißen sie. Ein Teil des Preisgeldes vom Siemerling-Sozialpreis hat der Gefängnisseelsorger, Bruder Gabriel Zörnig, für die Esel investiert.

Bruder Gabriel Zörnig mit den Eseln Loa und Gustav im Jugendknast in Neustrelitz
Als sie ankamen, läutete die Knastglocke. Franziskanerbruder Gabriel Zörnig mit seinen Eseln Lola und Gustav.  Foto: privat

Neben Ziegen, Schweinen Pferden und Hasen zählen nun auch zwei Esel zum Zoo der Jugendanstalt Neustrelitz. Lola und Gustav heißen sie. Ein Teil des Preisgeldes vom Siemerling-Sozialpreis hat der Gefängnisseelsorger, Bruder Gabriel Zörnig, für die Esel investiert.

Er weiß: Esel sind nicht störrisch, sie haben einen starken Willen, sie lassen sich nicht herumkommandieren, man muss sich mit ihnen vertraut machen. Die jugendlichen Straftäter, die bei Ingo Brassen (Leiter der Abteilung Tierzucht) arbeiten, sind Menschen, die sonst kaum zum Zuge kommen im Gefängnisalltag. Mit den Tieren lernen sie Mitgefühl, Verantwortung, aber auch Stärke und Führung. 

Am 17. April fuhren die Neustrelitzer zum Eselhof Klockenhagen, wählten die Tiere aus und verfrachteten sie auf einen Hänger – mit Mühe. Wer will schon gern ins Gefängnis? Aber dort, in der Jugendanstalt, wurde zur Begrüßung von Gustav und Lola sogar die Knastglocke geläutet. Die Jugendlichen nahmen ihre neuen „Mitbewohner“ freundlich auf, fassten gleich gut zu, halfen die Esel herauszulocken und unterzubringen. Und Bruder Gabriel hat als Franziskaner ohnehin ein besonderes Verhältnis zum Esel – nicht nur am Palmsonntag. „Bruder Esel“, so hat der heilige Franziskus liebevoll seinen eigenen Leib genannt.

Text: Andreas Hüser