Helferinnen der Seelen im Fegefeuer

Helferinnen im Hier und Jetzt

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Zwei Schwestern der Helferinnen der Seelen im Fegefeuer leben seit einem halben Jahr in Berlin-Lichtenberg.


Willkommen: Sr. Regina Stallbaumer zeigt das Wohnzimmer der „Helferinnen“. | Foto: Cornelia Klaebe


„Mit dem Schweren und dem Schönen da sein dürfen, das hat etwas.“ Immer wieder wird Sr. Regina Stallbaumer mit dem Namen ihrer Ordensgemeinschaft konfrontiert: Die „Helferinnen“, so die Kurzform, heißen komplett „Helferinnen der Seelen im Fegefeuer“. Dass viele Menschen das zunächst seltsam finden, kann die 33-Jährige gut verstehen, denn ihr selbst ging es am Anfang kaum anders.

„Gott schaut mich liebevoll an“
In der tieferen Auseinandersetzung aber verstand sie: Als die Französin Eugénie Smet – mit Ordensnamen Maria von der Vorsehung – 1856 die Gemeinschaft ignatianischer Spiritualität gründete, hatte sie erkannt, dass es für jede Not schon eine Gemeinschaft gab. Aber für das, was im Leben eines Menschen unvollkommen geblieben war, gab es niemanden. „Wenn man es von der heutigen Theologie her denkt, geht es um die Begegnung mit Gott nach dem Tod“, erklärt Sr. Regina. Sie weiß: „Gott schaut mich mit einem liebevollen Blick an.“
Mit diesem Wohlwollen möchten die Schwestern auch den Menschen im Hier und Jetzt ­begegnen. „Wir möchten für Menschen da sein, die in unterschiedlichen Nöten sind; wir begleiten sie auf der Suche nach Gott und auf dem Weg zu einem Miteinander in Gerechtigkeit, ­gegenseitiger Achtung und Liebe“, heißt es auf der Internetseite der Kongregation.
Sr. Regina ist seit etwa neun Jahren in der internationalen Gemeinschaft. Sie hatte in ihrer Jugend in Schwaben die Sießener Franziskanerinnen kennengelernt und häufig besucht. „Aber die Frage nach dem Ordensleben kam erst später“, erinnert sie sich. Nach der Schulzeit ging sie mit dem Jesuiten-Freiwilligendienst nach Rumänien, traf dort erstmals die „Helferinnen“, besuchte auch die Gemeinschaft in Graz. Aber erst, als sie in Benediktbeuern studierte, kam der Gedanke: „Ordensleben könnte mein Weg sein“, denn: „Es ist gut, mit Menschen unterwegs zu sein, deren Spiritualität ich teile“.
Sie schaute sich verschiedene Gemeinschaften an, merkte oft: „Das, was die machen, ist total gut – aber nicht meins.“ Das Ihre fand sie schlussendlich dann bei den Helferinnen, die sie schon länger kannte, und trat dort ein. Sie verlebte ihr Noviziat in Wien, hat fünf Jahre in Graz in der Katholischen Hochschulgemeinde gearbeitet, kam dann nach Leipzig und machte von dort aus ihren Master in Berlin.
Überraschend kam für sie die Anfrage, ganz nach Berlin aufzubrechen, aber sie sagte auch dazu ihr Ja. So kam Sr. Regina nach ihren ewigen Gelübden im September nach Berlin – gemeinsam mit der gut 30 Jahre älteren Sr. Barbara Fahje-Obernesser. In der großzügigen Wohnung, die die beiden in Berlin-Lichtenberg gefunden haben, ist noch ein Zimmer für eine dritte Schwester vorhanden, die auch in einigen Monaten nach Berlin übersiedeln soll. Außerdem gibt es einen Gebetsraum, eine helle Wohnküche, einen breiten Balkon und ein Wohnzimmer, in dem auch ein Gast übernachten kann.
Von dieser Basis aus gehen die Schwestern ihrer Arbeit nach: Sr. Regina beim Jesuiten-Flüchtlingsdienst, Sr. Barbara in der psycho-sozialen Beratung. Und hier wollen sie auch gern weitere Menschen kennenlernen. In ihrer Gemeinde, St. Mauritius, wurden die Schwestern freundlich willkommen geheißen – davon zeugt eine große, eigens angefertigte Kerze.

Adresse: Rudolf-Reusch-Str. 23B, Berlin-Lichtenberg
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Von Cornelia Klaebe