Arbeitshilfe des Katholikenrats

Jedes Lebensmittel ist wertvoll

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Bald ist Erntedank, in vielen Kirchen werden besondere Altäre aufgebaut. Der Katholikenrat schlägt vor, in einem Gottesdienst auf den Wert der Lebensmittel einzugehen. Denn noch immer wird zu viel weggeworfen.


Mit seiner Arbeitshilfe will der Katholikenrat zum Nachdenken anregen. Foto/Gestaltung: Dom Medien

Ein Einkaufskorb steht vor dem Altar, darin sind acht Möhren, zehn Brötchen und zehn Jog­hurtbecher. Jemand legte dreinhalb Möhren an die Seite, zwei Brötchen und einen Joghurt. Der Katholikenrat im Bistum Osnabrück hat einen Gottesdienstentwurf für das Erntedankfest vorbereitet. Zentral geht es darin um Lebensmittelverschwendung. 

44 Prozent des Gemüses werden in Privathaushalten weggeworfen, das entspricht dreieinhalb von acht Möhren. Bei Backwaren sind es 20 Prozent, bei Milchprodukten acht Prozent. Gemeinden, die den Gottesdienst dem Vorschlag gemäß feiern möchten, können mit dem Korb die Verschwendung veranschaulichen.

„Lebensmittelverschwendung ist ein Phänomen unserer Zeit, besonders unserer westlichen Zivilsation“, sagt Franz-Josef Tenambergen, Geschäftsführer des Katholikenrats. Darin spiegele sich ein Verhalten, das dem Grundanliegen von Erntedank widerspreche: „Statt Wertschätzung, Achtung und Anerkennung der Lebensmittel zeigten sich Gleichgültigkeit, Desinteresse und Egoismus, so Tenambergen. 

Erntedank ist Anlass für kritische Betrachtung

An Erntedank könne der Mensch Gott für das Geschenk seiner Schöpfung danken. „Gleichzeitig ist Erntedank aber auch ein Anlass für eine kritische Betrachtung“, so Tenambergen. „Zum Beispiel, ob wir unseren Lebensstil verantworten können.“ Ob unser Konsum und unser Allltagsverhalten zum christlichen Lebensstil passten, könne gut hinterfragt werden. 

Der Katholikenrat hat deshalb  eine Arbeitshilfe mit dem Titel „Lebensmittel genießen, nicht wegwerfen“ ins Internet gestellt. Der Entwurf bietet Hilfe für einen Gottesdienst oder auch für andere Projekte in den Gemeinden. Vorgestellt werden Aktionen zum Einstieg, Texte und Gebete oder Lieder. Wer will, kann sich auch einen persönlichen Merkzettel für zu Hause erstellen.  

Matthias Petersen