Junge Menschen diskutieren mit Weihbischof Wübbe
Jugend, Glaube und Berufung
Junge Menschen und Verantwortliche aus Einrichtungen der Jugendsozialarbeit haben in Hannover, unter dem Motto „Unser gemeinsames Haus – Baustelle ‚Kirche für alle‘“ mit Weihbischof Johannes Wübbe diskutiert. Sie schilderten ihm die Anliegen von Jugendlichen aus unterschiedlichen Lebenswelten, um ihm diese Erkenntnisse mit auf den Weg zur Jugendsynode im Oktober in Rom zu geben. Mit dabei war Theresa Wuitschick vom Diözesanvorstand des BDKJ-Hildesheim.
Worum ging es beim Youth Hearing des BDKJ in Hannover?
Anlässlich der Bischofssynode im Oktober 2018 zum Thema „Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsunterscheidung“ sind die Jugendlichen weltweit dazu aufgefordert, sich zu beteiligen. Papst Franziskus schreibt in einem Brief an alle Jugendlichen zwischen 16 und 29 Jahren, dass er sie mit der Synode ins „Zentrum des Interesses“ rücken wolle.
Der BDKJ veranstaltete das Hearing, damit junge Menschen die Möglichkeit haben, ihre Anliegen direkt Weihbischof Johannes Wübbe aus Osnabrückmitzugeben, der an der Synode teilnehmen wird. “Wir bieten jungen Menschen damit die Möglichkeit, ihm wichtige Anregungen zur Veränderung der Kirche und der Welt mitzugeben. Dieses Hearing bezieht insbesondere auch die Anliegen der Jugendlichen aus der Zielgruppe der Jugendsozialarbeit mit ein.”
Was sind die Ergebnisse? Was wünschen sich die katholischen Jugendlichen von ihrer Kirche?
Die Ergebnisse haben vor allem gezeigt, dass sich junge Menschen mehr Demokratie in der Kirche wünschen. Das heißt aus Sicht der Teilnehmenden: mehr Transparenz, mehr verständliche Sprache, direkte Antworten auf Vorschläge und eine echte Mitsprache, wie z.B. ein Vetorecht für Jugendliche bei der Ausarbeitung der Jugendsynode-Ergebnisse. Ein zweiter wichtiger Punkt war, dass Kirche stärker die Orte anerkennen sollte, in denen junge Menschen Kirche gestalten - also in ihrer Freizeit, in Jugendverbänden, auf Ausflügen, bei Aktionen rund um die Firmvorbereitung etc. Denn Jugend sieht sich nicht nur als Zukunft, sondern vor allem als Gegenwart.
Hat das Youth Hearing Auswirkungen auf die zukünftige Jugendarbeit?
Das wäre wünschenswert, hängt aber leider nicht nur von uns ab. Das Hearing stärkt jedenfalls unsere Haltung im BDKJ, die auf mehr Anerkennung der Jugendarbeits-Angebote und eine stärkere Sicht auf die individuellen Glaubenswege junger Menschen aufbaut.
Was heißt das konkret für die Jugendarbeit – gerade auch bei uns im Bistum Hildesheim?
Wir haben beim Hearing wieder gemerkt, dass Jugendarbeit sehr viel leisten kann. Im Rahmen der Jugendarbeit suchen und finden junge Menschen Orientierung und verbinden ihre Lebensrealitäten mit ihrem Glauben. Das wollen wir sichtbarer machen und stärken. Genau dazu werden wir, der BDKJ und unsere Mitglieds- und Dekanatsverbände, ab dem 1. Oktober mit unserem Projekt #meinbistum2025 ein Jahr lang einen guten Beitrag leisten, denken wir. Schließlich brauchen wir dafür die richtigen personellen und finanziellen Rahmenbedingungen. Daran arbeiten wir und hoffen auch sehr auf unseren neuen Bischof Heiner Wilmer, der ja schon vor Beginn seines Amtes mit seiner Pilgertour aktiv auf junge Menschen zugeht.
Fragen: Edmund Deppe