Offener Brief an Bremer Politiker

Katholische Schulen verlangen bessere Finanzierung

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Die fünf katholischen Schulen in Bremen und die Schulstiftung im Bistum Osnabrück fordern von der Politik eine bessere Finanzierung der Schulen in freier Trägerschaft. 


Die St.-Johannis-Schule, Gymnasium, mitten in Bremen. Foto: Kerstin Thompson

Derzeit würden an den Grund- und Oberschulen nur etwa 40 Prozent der Kosten refinanziert und an den Gymnasien etwa 50 Prozent, heißt es in einem offenen Brief. Gerichtet ist das Schreiben an Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte, Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp (beide SPD) und an alle Abgeordneten der Bürgerschaft und der Fraktionen.

Die Schulleiter und der Leiter des Katholischen Büros in Bremen, Propst Bernhard Stecker, verweisen auf den „hohen Kostendruck“, der insbesondere die vier katholischen Grundschulen im Land belaste. Nötig sei daher eine Änderung im Privatschulgesetz. Gefordert wird auch eine Änderung im staatlichen Aufnahmeverfahren beim Übergang von Schülerinnen und Schülern aus der Grundschule in die fünfte Jahrgangsstufe einer Oberschule.

Die Kinder der katholischen Grundschulen dürften beim Übergang in die Oberschule nicht benachteiligt werden. Damit sie unter gleichen Bedingungen wie andere Kinder in eine wohnortnahe Schule wechseln könnten, müssten die katholischen Grundschulen den staatlichen Grundschulen gleichgestellt und einer staatlichen Oberschule zugeordnet werden.

Die Schulleiter und der Propst verweisen in dem offenen Brief auf einen Migrationsanteil zwischen 60 und 70 Prozent der Kinder an den katholischen Grundschulen. An der St. Johannis-Schule Oberschule und Gymnasium seien dies etwa 55 Prozent aller Schülerinnen und Schüler. An sämtlichen erwähnten Schulen gebe es einen Anteil von 51,4 Prozent katholischen und 28,4 Prozent evangelischen Kindern.

Um die Finanzierung zu sichern, müssten die Eltern Schulgeld zahlen. An der St.-Johannis-Schule Oberschule und Gymnasium beträgt dies den Angaben zufolge 80 Euro im Monat und liegt damit unter den Beiträgen vergleichbarer Einrichtungen in freier Trägerschaft. Das Schulgeld an den katholischen Grundschulen betrage 57 Euro.

Damit und durch die Refinanzierung würden aber die Kosten für einen Schulplatz bei weitem nicht gedeckt. Das Bistum Osnabrück finanziere deshalb die Bremer Schulen jedes Jahr mit mehr als vier Millionen Euro aus Kirchensteuermitteln. Aus Kostengründen sei bereits die Aufnahme von Schülern in die St. Johannis-Oberschule und Gymnasium um rund 30 Schülerinnen und Schüler pro Jahrgang reduziert worden. (ch/Katholischer Gemeindeverband Bremen)

Die vier katholischen Grundschulen sind in den Stadtteilen Mitte (St. Johannis-Schule), Walle (St. Marien-Schule), Osterholz (St. Antonius-Schule) und Huchting (St. Pius-Schule). Die St. Johannis-Oberschule und Gymnasium ist in Bremen-Mitte.