Kirche will mehr Umweltschutz

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Was tut die Kirche für die Umwelt? Die katholische Kirche des Nordens hat keine Ländereien: Aber es gäbe viele Einsatzfelder für ökologische Neuorientierung. Eine neue Fachkommission Umwelt soll sich darum kümmern. 

Dr. Michael Becker, Dr. Martina Skatulla, Zita Cosack, Stefan Baerens, Christoph Riedmüller
Dr. Michael Becker, Dr. Martina Skatulla, Zita Cosack, Stefan Baerens, Christoph Riedmüller (v. l.).  Foto: Hüser

„Die weltweiten Umweltprobleme sind bekannt. Die Lösungen sind bekannt. Aber die konkreten Handlungsschritte, die sind das Problem.“ Dr. Martina Skatulla beschreibt eine Situation, die auch die Kirche betrifft. Seit acht Jahren ist sie Umweltbeauftragte des Erzbistums Hamburg. Jetzt soll das Thema Ökologie noch einen Schritt weiterkommen. Dazu hat Generalvikar Ansgar Thim eine diözesane Fachkommission „Schöpfung und Umweltschutz“ beauftragt. In der vergangenen Woche hat sich der sechsköpfige Kreis erstmals getroffen. Er besteht aus ökologisch engagierten Katholiken aus dem ganzen Bistum, vertreten sind die Bereiche Jugend, Weltkirche und Pastoral.

„Eine unserer ersten Aufgaben ist es, die bestehenden Umweltgruppen und engagierten Personen zusammenzubringen und ein Netzwerk zu schaffen“, sagt Martina Skatulla. Außerdem will die Kommission feststellen, was speziell die Kirche für die Umwelt tun kann. 

Umweltschutz ist eine Frage der Gerechtigkeit

Der gleiche Prozess läuft bereits auch deutschlandweit im Auftrag der Bischofskonferenz. Was soll geschehen? Die Kommission stellt sich vor, dass es bistumsweit Aktionen geben kann, bei denen alle Katholiken mitmachen. 

Stefan Baerens, Leiter des Schlosses Dreilützow, kann sich einen Umwelt-TÜV vorstellen, durch den alle Gemeinden geschickt werden. Sein Schullandheim ist schon jetzt ein Hort ökologischer Bildung für Kinder und Jugendliche. „Umwelt ist für die Jugend ein Thema“, sagt Jugendreferentin Zita Cosack, „denn das ist ja die Jugend, die die Folgen von Umweltzerstörung ausbaden muss.“ Nicht nur gegenüber der nachfolgenden Generation, sondern auch gegenüber den Zeitgenossen in den armen Ländern stehen die Christen in der Verantwortung. Michael Becker, Weltkirchenbeauftragter und ebenfalls Kommissionsmitglied: „Es geht bei Umweltfragen auch immer um Gerechtigkeit und Frieden. Denn der ungehemmte Abbau von Rohstoffen und Umweltzerstörung sind häufig auch Ursachen von bewaffneten Konflikten.“   

Text: Andreas Hüser

Kontakt mit der Kommission Umwelt über E-Mail: skatulla@erzbistum-hamburg.de oder Tel. 040 / 248 77-321.