Neujahrsempfang im Bistum Magdeburg

„Liebe gibt es in echt“

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Zu seinem Neujahrsempfang hatte Bischof Gerhard Feige junge Ehepaare und Familien sowie Mitarbeitende in der Begleitung von Paaren und Familien „in guten wie in bösen Tagen“ eingeladen.


Bischof Gerhard Feige, Bischof emeritus Leo Nowak sowie die Diakone Christoph Tekaath und Bernhard Neumann segnen die Paare und anderen Gottesdienstteilnehmer in der Kathedrale St. Sebastian in Magdeburg. | Foto: Susanne Sperling


Freudige Gesichter und herzhaftes Lachen entlockte das Ehepaar Neumann mit seinen „Szenen einer Ehe nach Loriot“ den Teilnehmern des Neujahrsempfangs des Bistums. Dazu waren am 12. Januar junge Ehepaare mit ihren Familien und Mitarbeitende, die Angebote für Paare und Familien in guten, wie in schlechten Zeiten bereithalten, eingeladen. In Anspielung auf die Loriot-Szenen scherzte Bischof Gerhard Feige sehr zur Freude der Gäste: „Da ist mir ja einiges erspart geblieben.“

Viele sind überzeugt: Es gibt die Liebe wirklich.
Vor dem fröhlichen Beisammensein luden der Bischof und die Verantwortlichen des Fachbereichs Pastoral zu einer Segnungsfeier in die Katherdale St. Sebastian ein. In seiner Predigt sprach Bischof Feige über die Liebe. Nach einem kurzen Zeichentrickfilm „Mama, was ist die Liebe? Gibt es die in echt?“ entgegnete Feige: „Ja, was ist die Liebe? Schon seit Jahrhunderten, wenn nicht gar Jahrtausenden stellen Menschen diese Frage. Es gäbe „kaum Dichter, Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die nicht versucht hätten, einen Ausdruck für die Liebe zu finden. In allen Religionen sprechen Mystikerinnen und Mystiker davon. Auch in der Bibel gibt es sowohl im Alten als auch im Neuen Testament ein Hohes Lied der Liebe.“
Für die meisten Menschen habe Ehe und Familie nach wie vor einen hohen Stellenwert, betonte Feige. „Auch heutige Jugendliche sehen deshalb in der Familie einen ,Hort der Sicherheit, des sozialen Rückhalts und der emotionalen Unterstützung‘. Und die meisten von ihnen sind sogar der Meinung, dass man eine Familie braucht, um wirklich glücklich leben zu können.“
Gesellschaftlich jedoch gebe es in Bezug auf Ehe und Familie einen tief greifenden Wandel. „Aus der Großfamilie ist immer mehr eine Klein- und Kleinstfamilie geworden. Viele Paare leben auch unverheiratet zusammen, so dass mehr als jedes zweite Kind in Sachsen-Anhalt außerhalb der Ehe geboren wird. Homosexuell veranlagte Menschen leben in verbindlichen Partnerschaften, für die der Bundestag jüngst den Ehebegriff ausgedehnt hat. Aus katholischer Perspektive gebietet es uns der Respekt vor jedem Menschen, solche Formen von verbindlichen Lebens- und Liebesgemeinschaften nicht zu diskriminieren. Solche Verbindungen aber als völlig der Ehe gleich anzusehen, wäre – so meine ich –  ,missverstandene Toleranz‘ (K. Hillenbrand).“

Im Himmel geschlossen, aber auf Erden gelebt
Die Paare, die die Einladung zum Neujahrsempfang angenommen haben, seien ein gutes Beispiel dafür, dass es „Liebe in echt“ gibt. „Sie leben sie Tag für Tag miteinander, und Sie haben einander zugesagt, dass Sie in guten und in schweren Zeiten füreinander da sein wollen. Sie teilen die Freuden und Leiden des Alltags miteinander.“
Auch wenn diese jungen Paare noch weit von der Silberhochzeit entfernt sind, hätten sie doch schon die Erfahrung gemacht, dass die Ehen zwar im Himmel geschlossen, aber auf Erden gelebt werden. „Dabei können Worte und Gesten Wunder wirken. Papst Franziskus spricht immer wieder von drei Worten, die den Weg öffnen können, um in der Familie gut und in Frieden zusammenzuleben. Diese Worte heißen: ,Bitte – Danke – Entschuldigung‘. Es sind einfache Worte, sagt der Papst, aber sie erfordern große Kraft. ,Bitte, Danke, Entschuldigung‘ – das sind geradezu Schlüsselwörter für das Gelingen einer guten Ehe, für die alltäglich gelebte Liebe.“
Als Zeichen der Freude, Anerkennung, aber auch Ermutigung und Stärkung lud der Bischof alle Teilnehmer zum persönlichen Segen ein. „,Mama, was ist die Liebe? Gibt es die in echt?‘ Ja“, so Bischof Feige zum Abschluss, „die Liebe gibt es ,in echt‘. Gott ist die Liebe, und wir alle sind dazu bestimmt, dieser Liebe ein menschliches Gesicht zu geben.“

Ansprache (Am Ende der Seite)

Von Susanne Sperling