Beim Ausländerfest in Quickborn ist Integration nicht nur ein Schlagwort

Miteinander feiern

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Vier Personen lächeln in die Kamera
Nachweis

Foto: Marco Heinen

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Freuen sich auf das Ausländerfest (v.li.): Andja Ždravac-Vojnovic, Renate Buttler, Haissam Katabi und Johannes Schneider.

Quickborn  Im September kamen die Quickborner kaum aus dem Feiern heraus, vor allem die Katholiken: Zuerst wurde das 20-jährige Bestehen der Stiftung St. Marien begangen, dann wurde eine Woche lang das städtische Eulen- und Schützfest gefeiert. An diesem Samstag (28. September) folgt nun als Höhepunkt das Ausländerfest. Seit 41 Jahren gibt es dieses Fest rund um die Kirche St. Marien (Kurzer Kamp 2), dessen Name entstand, als der Begriff „Menschen mit Migrationshintergrund“ noch ungebräuchlich war – und der für einen Festnamen wohl ohnehin ungeeignet wäre.

Es war der damalige Pfarrer Heinrich Hülsmann, der das Ausländerfest als verbindendes Ereignis für die Gemeinde ins Leben rief, in der Menschen vieler Nationen eine Heimat gefunden hatten. Was klein anfing, ist inzwischen fester Bestandteil der Stadtkultur und lockt jedes Jahre tausende von Menschen an, wie Renate Buttler, Andja Ždravac-Vojnovic, Haissam Katabi und Johannes Schneider berichten.

Die frühere Gemeindesekretärin Renate Buttler hält seit zwölf Jahren die Fäden in der Hand, zusammen mit Eva Brandes, die seit ihrem 14. Lebensjahr dabei ist, und Hausmeister Ulrich Thamm. Doch insgesamt sollen es fast 200 Ehrenamtliche sein, die sich bei der Vorbereitung und Durchführung des Festes engagieren. 16 Stände hat Buttler auf ihrem Plan, an denen es vor allem Kulinarisches zu genießen gibt. Außerdem stehen Livemusik verschiedener Bands und einer ghanaischen Trommlergruppe sowie Bauchtanz auf dem Programm.

Landsleute aus Vietnam, Spanien, der Türkei und der Ukraine sowie aus Kamerun, Chile, Peru, Irland und Syrien werden nationale Spezialitäten anbieten. Für italienische Speisen sorgen Deutsche, und zwar mit Gewürzen, die sie von einem Besuch bei Ordensschwestern in Assisi mitgebracht haben. Für die deutsche Küche stehen Kartoffelpuffer und Apfelmus, Kaffee und Kuchen. Pfadfinder sowie Hauptamtliche der Verbandscaritas und Ehrenamtliche der Gemeindecaritas sind ebenfalls mit an Bord, wie Andja Ždravac-Vojnovic, Leiterin des Caritas-Beratungszentrums, ergänzt.

Vier Priester, mehrere Chöre

Doch bevor um 14 Uhr mit dem Glockengeläut das bunte Treiben vor der Kirche beginnt, wird um 12.30 Uhr ein katholischer Festgottesdienst gefeiert. Neben den Pfarrern Heiko Kiehn und Wolfgang Guttmann zelebrieren ein vietnamesischer und ein kroatischer Priester die Feier. Musikalisch wird der Gottesdienst von fremdsprachigen Chören gestaltet. Der Erlös des Festes, das pünktlich – ebenfalls mit Glockengeläut – um 22 Uhr endet, kommt dem Albertinen Hospiz Norderstedt, einer Krankenstation in Gambia und einer Einrichtung für Mädchen und junge Frauen in Kiel zugute.

hix