Das katholische Altenheim in Lübeck feiert das 50-jährige Bestehen.

Ein Schritt in die Zukunft

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Eine Frau schiebt eine andere Frau im Rollstuhl
Nachweis

Foto: Marco Heinen/Caritas

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Ausflug direkt neben dem Haus Simeon. Mit schubkräftiger Hilfe sind die Bewohner sofort direkt in der Altstadt.

Seit 1974 gibt es das Haus Simeon in der Lübecker Hartengrube. Bald steht ein Umzug bevor.

Ein katholisches Pflegeheim in Lübeck, das fehlte: Bei den Mitarbeiterinnen von SkF, Müttergenesungswerk und Caritas, die damals im Gesellenhaus unweit der Propsteikirche Herz Jesu ihre Büros hatten, gab es oft Anfragen nach einer „katholischen“ Betreuung im Alter. Interessenten wurden nach Mölln und Itzehoe an die dortigen katholischen Einrichtungen verwiesen. Das war Anfang der 1960er Jahre. Es wurde ein steiniger Weg mit vielen Hindernissen bis mit dem Bau in der Hartengrube begonnen werden konnte – hinter dem Gesellenhaus, wo einst eine katholische Schule stand, die von den Nazis geschlossen und im Krieg abgebrannt war.

1973 wurde der Grundstein gelegt, ein Jahr später wurde das Haus im Beisein des Osnabrücker Bischofs Helmut Hermann Wittler eingeweiht. „Die Planung dauerte deswegen so lang, weil die Caritas Lübeck bis 1980 kein eingetragener Verein war, also nicht Träger für das Heim sein konnte und sonst niemand die Trägerschaft übernehmen wollte“, erinnert sich Regina Pabst. Die 96-Jährige, die lange bei der Caritas Lübeck arbeitete und 1993 deren Leiterin wurde, kann sich noch gut an die Anfänge des Projekts erinnern, das sie selbst maßgeblich mit vorangetrieben hatte. 

Zur Feier des 50-jährigen Bestehens waren kürzlich Bewohner und Angehörige, Beschäftigte und Verantwortliche gekommen. Auch Regina Pabst ließ es sich nicht nehmen dabei zu sein. Im ökumenischen Gottesdienst in Herz Jesu, den Propst Christoph Giering mit Pastorin Margrit Wegner von der Domgemeinde leitete, stellte Giering die Verbindung zum Namensgeber, dem Simeon aus dem Lukasevangelium, her: „Simeon hat auf die Erlösung gewartet. Das Warten kennen alle, die im Haus Simeon warten – auf Besuch, einen Anruf, auf jemanden, der sie versorgt. Im Alter wird die Zeit des Wartens mehr, weil man darauf angwiesen ist, dass jemand kommt, der einem Zeit, Fürsorge und Zuwendung schenkt.“

Bei der Feier im Garten des inzwischen sanierungsbedürftigen Gebäudes blickten Diözesancaritasdirektor Matthias Timmermann, Einrichtungsleiter Nils Baudisch und Geschäftsbereichsleiter André Springer auf die vergangenen 50 Jahre zurück und wagten einen Ausblick. Springer sagte, man habe vorausschauend geplant und sei dabei, „die notwendigen Schritte“ für den Umzug in das ehemalige Marienkrankenhaus vorzubereiten. Springer: „Es wird ein Schritt in die Zukunft – in ein modernes, barrierefreies und liebevoll gestaltetes Altenpflegeheim, in dem sich die Menschen ebenso wohl und geborgen fühlen werden wie hier.“

hix/ruf