Ausstellung zum Mitmachen im Diözesanmuseum
Mitten in der Krippe sein
Astrid Fleute
Die Weihnachtsgeschichte lebendig werden lassen, das ist das Ziel der diesjährigen Krippenausstellung im Diözesanmuseum. Noch bis zum 4. Februar laden die Verantwortlichen von Museum und Krippenverein im Ausstellungsraum ausdrücklich zum Anfassen und Mitmachen ein. Über 60 Krippenexponate sind zu sehen, ein Großteil von ihnen darf erkundet und bespielt werden: So ist eine Krippe begehbar, Kinder können puzzlen, malen, basteln, mit Krippenfiguren knuddeln und spielen, sich als Hirten verkleiden oder auch auf lebensgroßen Holzschafen sitzen, sich ausruhen und staunen.
Eine bunte und lebendige Ausstellung
Hintergrund dieser etwas anderen Art der Ausstellung ist das Jubiläum 800 Jahre Krippe, das auf die erste Krippendarstellung Franz von Assisis in einer Höhle nahe dem italienischen Bergdorf Greccio in Italien zurückgeht. „Franziskus hat die Menschen aufgerufen, an der Krippe mitzumachen und mitzufeiern. Alle sollen ein Teil der Krippe werden“, erklärt Gerhard Lohmeier, Kurator des Krippenvereins Osnabrück-Emsland und Mitorganisator der Ausstellung. Auch im Museum werden die Besucher in diesem Jahr zu Teilnehmenden und Mitwirkenden, Kinder können sich in der Krippenlandschaft bewegen, die Figuren anfassen und die Weihnachtsgeschichte so auch mit den Händen begreifen. „Man ist dabei, mittendrin. Das wäre in Vitrinenausstellungen so nicht möglich“, so Hermann Queckenstedt, Leiter des Museums.
Es ist eine bunte lebendige Ausstellung. Schon beim Eintreten fallen den Besuchern die großen Krippenfiguren einer polnischen Kunstschule ins Auge, die ausdrücklich berührt und bestaunt werden dürfen. An einem Mal- und Basteltisch können Kinder darüber hinaus ein Bild der Domkrippe zusammenpuzzlen, malen, basteln, Bücher anschauen, an den Geschenken der Heiligen Drei Könige schnuppern oder Krippenfiguren falten. Es gibt Darstellungen aus Holz, Metall, Kunststoff, Origami, Maisblättern, Zuckerguss, aus Backformen, Wäschklammern, Radiergummis oder Playmobil. „Es ist Kreativität im weitesten Sinne und es sind viele Beispiele dabei, die man durchaus selber machen kann und die zum Nachbauen anregen“, so Lohmeier. Fantasievolle Exponate wie ein beweglicher Krippenberg aus Fischertechnik und einem alten Plattenspieler als Antrieb oder eine Krippendarstellung aus dem Vorderrad eines Fahrrades schaffen darüber hinaus ganz besondere Zugänge zur Heiligen Nacht.
Schmunzelnd betont Gerhard Lohmeier mit Blick auf die Exponate: „Es gibt eigentlich kein Material, mit dem man Weihnachten nicht darstellen kann.“ Seine Lieblingskrippe ist die mit den großen Holzfiguren aus Polen, zu denen auch eine Darstellung von Dietrich Bonhoeffer gehört, die gesondert im Kreuzgang des Domes zu sehen ist. „An dieser Krippe stehen Menschen, die für ihren Glauben gestorben sind“, sagt er und betont die Friedensbotschaft, die von der Krippe ausgeht. Sein Wunsch: „Jeder aus der Familie sollte sich an der Gestaltung der Weihnachtskrippe beteiligen, dann kommt einem Weihnachten entgegen.“
Zur Krippenausstellung „Schauen, Bewegen, Spielen“ gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm:
https://bistum-osnabrueck.de/dioezesanmuseum/