Erinnerungen an den Nikolaus

Nikolaus ist wie Opa, nur doller

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Die KirchenZeitung hat Ihre Leser gefragt: Welche Erinnerungen verbinden Sie mit dem heiligen Nikolaus? Hier ein paar Schilderungen.

„Wir hatten ihn doch tatsächlich verpasst!“


Bischof Heiner freut sich über den fair
gehandelten Schoko-Nikolaus, den
alle für ihre Nikolaus-Erinnerungen
bekommen haben.

„Der heilige Nikolaus war für uns Kinder die wichtigste Person im Advent. Nikolaus ist so ein bisschen wie ein Vorgeschmack auf Weihnachten“, sagt Bischof Heiner Wilmer. Gern erinnert er sich an seine Kindertage auf dem elterlichen Bauernhof in Schapen zurück. „Wir Kinder wollten den Nikolaus überraschen und sind überall auf dem Hof rumgelaufen, haben ihn gesucht, ihm regelrecht aufgelauert. Aber ohne Erfolg. Und als wir zurückkamen, hatten wir ihn doch tatsächlich verpasst. Aber in der guten Stube hatte er einen Sack mit Äpfeln, Apfelsinen, Nüssen und Gebäck zurückgelassen.“

Doch wie sieht Nikolaus eigentlich aus? In der Kinderzeit hatte Bischof Heiner ein ganz klares Bild vom Nikolaus, den er ja nun leider nicht gesehen hatte, mit weißen Haaren und einem Bart. „Nikolaus war wie Opa, nur doller!“, da war sich der Knirps damals ganz sicher.

Und dann war da noch die Geschichte mit den Weckmännern oder Stutenkerlen. In Erinnerung daran huscht ein schelmisches Lächeln über das Gesicht des Bischofs. „Mit ein paar Freunden, das muss gleich am Anfang der Grundschule gewesen sein, gab es für uns alle zum Nikolaus so einen Stutenkerl, mit Rosinen, Hagelzucker und einer kleinen, weißen Pfeife. Mit diesen kleinen Pfeifen haben wir uns in der Scheune versteckt und sie mit irgendeinem Kraut, das nur im weitesten Sinn an Tabak erinnerte, mit Kennermiene gestopft und angezündet. Da kamen wir uns schon sehr erwachsen vor. Doch nach dem ersten Zug aus der Pfeife war es mit der ganzen Herrlichkeit vorbei. Es schmeckte einfach nur ekelig und wir mussten alle gewaltig husten“, erinnert sich der Hildesheimer Bischof.   

Während des Studiums war Wilmer dann selbst im Bischofsgewand als Nikolaus in Kindergärten unterwegs. „Das hat sehr viel Spaß gemacht. Ich hätte mir aber nicht träumen lassen, dass das später einmal meine Berufskleidung sein würde“, verrät der heutige Bischof von Hildesheim.

Edmund Deppe

 

Nikolaus zu Besuch in Afrika

Von 1981 bis 1985 besuchte ich die Deutsche Schule Kaduna/Nigeria. Es war eine kleine Schule mit ca. 40 Kindern von der ersten bis zur neunten Klasse. Die Schule gehörte zu einer Firma, die Flugzeuge baute und mit dem nigerianischen Militär zusammenarbeitete.

Wenn Anfang Dezember das Nikolausfest näher rückte, horchten wir vermehrt nach draußen. Dabei ging es uns in Afrika natürlich nicht darum, vielleicht Schlittenglöckchen zu hören, nein, unsere Nikolausgeschenke wurden mit einem Militärbomber eingeflogen.

Sobald wir das dumpfe  Dröhnen der Bombermotoren hörten, wussten wir: Jetzt ist es bald so weit. Dann kam zwei Tage später der Nikolaus zu uns in die Schule, ein großer, stattlicher Mann mit Bart, der in der Hitze heftig unter seinem Kostüm schwitzte. Jedes Kind bekam ein Säckchen mit Nüssen, Mandarinen, Schokolade und einem Schülerkalender. So hatten wir das ganze Jahr eine Erinnerung an den Nikolaus, der mit dem Militärbomber kam.

Nadja Busse-Schmedes, Dahlum

 

Der linke Mittelfinger fehlte …

Mein Großonkel Josef hat viel dazu beigetragen, dass ich mich gern an meine Kindheit in Schlesien mit ihren Festen und Riten erinnere. Im Winter erzählte er uns Geschichten, wenn wir uns zur Dunkelstunde in der Stube trafen und auf dem Kachelofen die Bratäpfel brutzelten. Er spielte für uns auch den Nikolaus – zunächst unerkannt mit Pelzmantel, weißem Haar und langem Bart. Der gute Mann beschenkte uns und nahm die Wunschzettel für Weihnachten mit. An den Adventssonntagen legte er uns einen Zuckerkringel auf die Fens­terbank, und Heiligabend hörten wir ihn im Wohnzimmer poltern, wo er dem Christkind half. Lange glaubte ich an den Nikolaus, aber dann – ich muss sieben oder acht Jahre gewesen sein – fiel mir auf, dass ihm der linke Mittelfinger fehlte, wie bei unserem Großonkel Josef. Damit meine jüngeren Geschwister das nicht auch merkten, wurde von da an für den Auftritt als Nikolaus unser Nachbar beauftragt. Aber er hat es längst nicht so gut gemacht wie unser Großonkel.

Johannes Sperlich, Wolfenbüttel

 

Erst kam Nikolaus und dann der Papa

Auf der Flucht aus Schlesien landete mein Mann mit seinen Eltern in Ustersbach in Bayern. Dort bewohnten sie ein Zimmer auf einem Bauernhof. Lebensmittel gab es nur auf Marken. Für Klaus Dieter war es klar, dass er am Nikolaustag nichts Besonderes erwarten durfte. Eine große Überraschung erlebte er am späten Nachmittag und Abend. In unterschiedlichen Abständen erschienen an der Zimmertür insgesamt 7 Nikoläuse in echter Nikolauskleidung mit verschiedenen guten Gaben wie Kekse, Obst, Wurst, Schinken, Eier … Die Freude darüber war sowohl bei Klaus Dieter als auch bei seinen Eltern sehr groß.

Viele Jahre später luden wir unsere Nachbarskinder zum gemütlichen Nikolausnachmittag ein. Als alle gerade beim Kekse essen waren, klingelte es plötzlich, und dann stand der Nikolaus mitten im Wohnzimmer.

Die Kinder blickten wie gebannt auf diesen Besuch, denn Axel, der Älteste, hatte gerade zuvor erklärt, dass es einen Nikolaus gar nicht gäbe. „Kann denn jemand von euch ein Gedicht aufsagen“, fragte der Nikolaus. Sibylle machte einen Knicks und fing an „Von drauß vom Walde komme ich her … –  Sie trug alle Verse einwandfrei vor. Sabine meinte, man könnte ja noch etwas singen. Alle fingen gemeinsam an: „Lasst uns froh und munter sein“. Der Nikolaus sang auch mit und holte dann aus seinem großen Sack altersgemäße Malbücher für jedes Kind heraus. Da war die Freude groß. „Jetzt muss ich aber weiter gehen“, brummte der Nikolaus, „denn es warten noch viele Kinder auf mich.“ Und weg war er. Als mein Mann eine Stunde später nach Hause kam, sagte Anke-Christina: „Papa, da hast du aber etwas verpasst, der Nikolaus ist hier gewesen und hat uns Malbücher geschenkt.“

Wer sich da wohl hinter dem weißen Rauschebart und dem Bischofsgewand verborgen hatte?

Christine Müller, Hannover

 

In der Türkei ist Nikolaus bekannt

Als ich einmal im Vinzenz-Krankenhaus lag, kam der 6. Dezember. In meinem Nebenbett lag eine Kurdin. Ich erzählte ihr, dass man bei uns am Nikolaus-Vorabend die Schuhe gut putzt und vor die Tür stellt. Und am nächsten Morgen freut man sich, wenn der hl. Nikolaus etwas Süßes hinein gesteckt hat. Die Kurdin kannte den Namen aus der Türkei.

Wir stellten beide aus Spaß einen Schuh vor die Zimmertür. Und o Wunder! Der hl. Nikolaus hatte uns tatsächlich beiden etwas hineingelegt.

Johanna Finke, Burgdorf

 

Würdevoll und nicht angsteinflößend

Vor nun fast 75 Jahren, es war wohl der erste Nikolaustag nach unserer Aussiedlung aus dem Sudentenland, in einem Dorf im Fränkischen. Komischerweise kann ich mich an die Gestalt des Nikolaus kaum erinnern, umso mehr an seinen furchterregenden Begleiter, den Krampus (Knecht Ruprecht) mit Sack und Rute. Mein etwas älterer Bruder war wohl nicht so „brav“, wie er hätte sein sollen. Für seine Verfehlungen wollte der Krampus ihn in den Sack stecken und mitnehmen.

Unter Tränen und lautem Geschrei habe ich versucht, ihn von seinem Vorhaben abzuhalten. Ich hatte solche Angst um meinen Bruder und war sehr froh, dass er nicht mitgenommen wurde. Wir Geschwister waren sehr erleichtert und mit Nikolaus und Krampus versöhnt, als aus dem Sack dann auch noch Äpfel und Nüsse kullerten. Süßigkeiten gab es so kurz nach dem Krieg noch nicht.

Im Laufe der Jahre bekamen wir immer mal Besuch vom Nikolaus. Gott sei Dank dann ohne „Begleitung“.

Viele Jahre später hatte mein Mann seinen großen Auftritt als Nikolaus mit Mitra, Bischofsstab und goldenem Gewand vor den Kindern unserer Kirchengemeinde. Ja (Kleider machen Leute, auch Bischöfe) dachte ich mir, er war sehr würdevoll und nicht angsteinflößend, vielleicht etwas respektvoll. Wann sieht man einen Bischof so hautnah?

Ich fand es immer sehr schön, wenn der Nikolaus den Kindern in den Kitas und in der Schuhle einen Besuch abstattete und sie begeistert davon erzählten.

Martha Kehlbeck, Bremen

 

Der Patronatstag wurde immer gefeiert


Am Patronatsfest schaut in Barienrode
natürlich auch der Nikolaus vorbei.

Das kleine Schwarzweißfoto entstand im Dezember 1962. Ich war gerade ein Jahr alt und auf dem Arm meiner großen Schwester Roswitha. In Barienrode haben wir zu dem Zeitpunkt immer den Patronatstag unserer St.-Nikolaus-Kirche (6. Dez.) alle miteinander im Gasthaus Nave, bei Tante Lene gefeiert. Und da kamen dann auch Nikolaus und Knecht Ruprecht vorbei.

Fünf Jahre später – im Dezember 1967 – bin ich bereits sechs Jahre alt. Diesmal haben wir den Patronatstag bei uns daheim mit Tanten und Onkeln, Cousins und Cousinen gefeiert. Es gab Kaffee, Kuchen und Abendbrot. Überraschenderweise kam der Nikolaus und ich musste ein Gedicht aufsagen: „Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen, es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee …“

Dabei stand ich direkt vor dem Nikolaus und habe ihn mir ganz genau angesehen – und dann blieb ich mitten im Text „stecken“. Denn ich hatte den Nikolaus erkann. Im Bischofsgewand steckte Hannes Meyer, der auch in späteren Jahren noch sehr lange als heiliger Nikolaus auftrat.

Christiane Wirries, Barienrode

 

Eine Helferin für den Nikolaus


Wie genau er auf mich aufmerksam wurde, kann ich nur erahnen, denn an unsere erste Begegnung kann ich mich nicht erinnern. Mir wurde aber zugetragen, dass ich ihn im zarten Alter von 3 Monaten das erste Mal bei seinem Besuch im Pfarrheim von St. Michael traf. Als er alle Kinder mit guten Gaben bedacht hatte, fragt er in den Raum, ob noch jemand etwas Wichtiges zu sagen hätte. Und in die Totenstille hinein soll ich ein laut vernehmliches „Ah-ah“ geäußert haben, was seine Aufmerksamkeit auf mich gelenkt haben könnte.

Im Laufe der Jahre traf ich ihn immer wieder, mal im Kindergarten, mal im Pfarrheim von St. Eugenius, wo ich ihm mit bebendem Herzen gegenüberstand. War ich artig genug, um etwas von ihm zu bekommen? Da war es gut, dass ich meistens meinen großen Bruder neben mir hatte, der mich im Zweifel beschützen konnte. Aber der Nikolaus war immer freundlich zu mir und ich kann mich nicht erinnern, mal leer ausgegangen zu sein.

Weil ich noch nie besonders gut auswendig lernen konnte und mich das Gedichte-Lernen oft genug in Tränen auflösen ließ, begann ich irgendwann, ihn mit meinem Flötenspiel zu beglücken (Foto). Im Nachhinein mag das nicht immer Glück gewesen sein, aber er hat es tapfer ertragen.

Meine geputzten Stiefel zu Hause wurden auch immer zu meiner Zufriedenheit gefüllt. Und je älter ich wurde, desto mehr wurde mir bewusst, dass der ältere Herr doch Helfer haben muss für seine vielen Begegnungen und das Verteilen der vielen guten Gaben an all die vielen Kinder.

Ich begann also in seinem Auftrag, Kekse zu backen und in seinem Namen zu verteilen – an große und kleine Kinder. Quasi wurde ich in seinen Helferkreis aufgenommen. All meine Chefs müssen damit leben, dass ich vor dem Advent immer mindestens eine Woche Urlaub nehme, um meinem Freund, dem Nikolaus, zu helfen. Ich backe jede Menge Kekse, die an seinem Gedenktag verteilt werden.

Abgesehen davon, dass es nichts Schöneres gibt, als anderen Menschen eine Freude zu machen, sorge ich so dafür, dass der Nikolaus nicht in Vergessenheit gerät.

Maria Kellner, Hannover

 

In Norddeutschland begegnete ich dann dem Weihnachtsmann


Im Berchtesgadener Land kommt der Nikolaus nicht
allein. Begleitet wird er bei seinem Besuch in den
Familien vom Krampus.

Ich bin geboren und groß geworden im Berchtesgadener Land. Von Kindheit an ist meine Erinnerung mit dem Bischof Nikolaus verbunden, der am Vorabend des 6. Dezember die Familien mit ihren Kindern besuchte. Und das im vollständigen Bischofs­format. Begleitet wurde er immer von den Kramperln. Für uns als Kinder eine furchterregende Gestalt, vor der wir großen Respekt hatten. Diese Angstmacher sollten uns an unsere Vergehen im vergangenen Jahr erinnern. Aber so schlimm waren wohl unsere Sünden nicht gewesen. Denn wir bekamen trotzdem die Nikolausgaben, die damals immer aus Äpfeln, Orangen, Mandarinen und Lebkuchen bestanden.

Jedenfalls war der Bischof Nikolaus eine wichtige Person. Und wir glaubten wirklich an den „Echten“. Später, als wir die Sache schon durchschaut hatten, haben wir uns aus Rücksicht auf die jüngeren Geschwister nicht getraut zu fragen, wer darunter steckt.

Es war für mich nicht einfach, in Norddeutschland plötzlich dem Weihnachtsmann zu begegnen und dadurch auch das Christkind an zweiter Stelle zu sehen. Aber nach mehr als 50 Jahren im norddeutschen Niedersachsen habe ich einen Weg gefunden. Ich erzähle gern über meine Erlebniss und das Brauchtum meiner bayerischen Heimat. Aber ich lebe auch die Tradition hier im Norden.

Johanna Meyer, Brackel

 

Danke sagen und Freude bereiten


Als Siegfried Vosz (86) vor genau 20 Jahren beim VW-Werk in Wolfsburg in den Ruhestand verabschiedet wurde, suchte er eine neue Aufgabe. Die fand der evangelische Christ in der katholischen Christophorus-Gemeinde. Unter anderem engagierte ihn Prälat Heinrich Günther als Nikolaus. „Viele Jahre haben wir zusammen die Polizei und die Feuerwehr besucht. Wir wollten den Frauen und Männern dort eine Freude bereiten und ihnen Danke sagen, ein Zeichen von Wertschätzung geben“, berichtet Siegfried Vosz.

Auf ihrer Nikolaus-Tour gehörte ein „ökumenischer“ Besuch im Kirchenkreisamt dazu und auch im Kinderkrankenhaus schaute der heilige Mann vorbei. „Überall wurden wir mit offenen Armen empfangen. Manchmal wurde für den Nikolaus auch ein Ständchen gebracht“, erzählt Vosz.

Als das Gespann einmal das VW-Werk besuchte, wurde Vosz gefragt, ob er nachmittags nicht als Nikolaus am Besuchereingang stehen könne. „Da habe ich natürlich zugesagt und den ganzen Nachmittag die Besucher begrüßt und kleine Automodelle verschenkt.“

Besonders gern denkt Siegfried Vosz, der bei Wind und Wetter losgezogen ist, an die Besuche im Altenheim, zu dem auch die Kita-Kinder gekommen sind. „Da hatte ich immer einen Handwagen mit allerlei Geschenken dabei“, erinnert sich der „Nikolaus“.

Edmund Deppe

 

Heilig wurde der Nikolaus für mich erst in Braunschweig


Regina und Ehemann Alfons Mittmann grüßen
von ihrem Balkon in Braunschweig.

„Bis zum 13. Lebensjahr lebte ich ja zu Hause in Neuwalde in Schlesien. Vom heiligen Nikolaus haben wir in Schlesien nie etwas gehört. Heilig wurde der Nikolaus für mich erst in Braunschweig nach der Vertreibung 1946. Aus der Kindheit kann ich mich nur an den Nikolaus mit der Rute erinnern und an den Knecht Ruprecht. Der Knecht Ruprecht tobte durchs Dorf und wir kleinen Kinder haben uns dann versteckt und die großen kriegten Dresche. Verkleidet haben sich dafür die jungen Männer und haben den Kindern das Fürchten gelehrt. In unserem drei Kilometer langen Straßendorf haben sich die Kinder gewehrt und Schnüre über die Straße gespannt. Da sind auch einige Nikoläuse auf die Nase geflogen, es waren nämlich mehrere.

Als ich verheiratet war und das erste Kind da war, kam auch der Nikolaus, aber der Gute. Sobald die beiden Kinder größer waren, haben sie ihre Schuhe rausgestellt und auch ein Gedicht aufgesagt und dann bekamen sie etwas geschenkt. Meist hat sich der Opa – also mein Vater – als Nikolaus verkleidet. Die Kinder haben das schon bald gemerkt, waren aber so schlau, es für sich zu behalten. Mein Vater hatte nie ein rotes Weihnachtsmannkostüm an, sondern kam im Bischofsgewand mit Stab und Bischofsmütze – ganz im Sinne der Überlieferung.

Richtig Nikolaus gefeiert habe ich in Braunschweig als Erwachsene auch in der Neisser Heimatgemeinschaft. Vor allem an die Feier im Gesangsverein, bei der ich seit 1959 Mitglied war, erinnere ich mich gern. In der Nikolauswoche fehlte der 1. Vorsitzende Juwelier und Uhrmacher Hillner und seine Frau sagte, „der Fritz kommt heute später“. Dann polterte es mit einer Rute an die Tür und der Nikolaus war da. Alle versteckten sich unter dem Tisch, nur ich saß als einzige auf einem Stuhl. Ich hatte das ja noch nie erlebt. Dann wurden Geschenke ausgeteilt. Wir taten so, als wären wir alles kleine Kinder. In diesem Chor hatte ich eine unheimlich schöne Zeit.“

Regina Mittmann, Braunschweig

 

Ist Pater Fritz der Nikolaus?


Wenn Pater Fritz(rechts) und der Nikolaus zusammen
im Gottesdienst sind, kann Pater Fritz nicht der Nikolaus sein.

Jedes Jahr besucht der Nikolaus die Kinder unseres Kindergartens. Und jedes Jahr hält sich – gerade unter den Größeren – das Gerücht, dass P. Fritz der Nikolaus im Kindergarten sei. „Er spricht so wie P. Fritz“ oder „Er grinst so wie P. Fritz“ ist dann zu hören. Im vergangenen Jahr fiel der Nikolaustag auf einen Sonntag. Wir waren als Familie zum Gottesdienst angemeldet.

Und: Der Beweis ist erbracht: P. Fritz kann nicht der Nikolaus im Kindergarten sein. Denn an seinem Namenstag besuchte Nikolaus unseren Gottesdienst höchstpersönlich! Da standen nun also P. Fritz und der Nikolaus vorn im Altarraum!! Unsere Kinder waren beeindruckt, sprachlos und selten so andächtig wie an diesem Sonntag.

Am Montag erzählten beide begeistert vom Besuch des Nikolaus im Kindergarten und von den Geschenken, die er für die Gruppen mitgebracht hat. Und, nein, es war ganz sicher nicht P. Fritz. Es war der echte Nikolaus.

Anne Pechwitz, Braunschweig