Ökumenische Initiative Rheingauer Friedensgebet

„Pace“ – Gebet um Frieden

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Nicht nur in der Ukraine herrscht Krieg, Krisen und Konflikte gibt es in vielen Regionen der Erde. Daran erinnert die ökumenische Initiative Rheingauer Friedensgebet seit 20 Jahren. 2003 rief Pfarrer Franzwalter Nieten sie ins Leben. Von Christa Kaddar



Sie gehören zur Kerngruppe des ökumenischen Friedensgebets: (von links) Dorothea Wallenstein, Hermann Becker, Irene Löbig, Klemens Rasche und Birgitta Hell.


Anlass  für  die  Gebete  war  vor  20 Jahren der bevorstehende Irak-Krieg. Den konnte die Friedensgebets-Initiative in Mittelheim, einem Ortsteil von Oes-trich-Winkel, nicht verhindern. Doch seitdem kommen Menschen in der Basilika St. Ägidius regelmäßig zusammen zum Beten und Singen. Auch wenn der Initiator schon vor fast 15 Jahren gestorben ist, trägt eine Gruppe ehrenamtlich Engagierter sein Anliegen ohne priesterliche Begleitung weiter – nicht mehr jeden Montag, wie in den ersten Jahren, aber an jedem ersten Montag im Monat. Am Altar wird dazu stets die Fahne der internationalen Friedensbewegung in Regenbogenfarben mit dem Aufdruck „Pace“ angebracht – dem italienischen Wort für Frieden.
„Auch vor dem Krieg im Irak gab es Konflikte, Krisen und Kriege, es gab sie danach, und es gibt sie heute“, begründet Hermann Becker, einer der regelmäßigen Mitstreiter, das Festhalten am Friedensgebet. „Geschundene und gequälte Menschen, Menschen auf der Flucht, zerbombte Häuser, zerpflügte Landschaften, zerstörte Erde: Dafür braucht es unser Gebet – nicht nur am ersten Montag im Monat hier in der Basilika. Nein, immer gilt unser Gebet den Menschen, die Krieg erleben müssen, aber wir zeigen auch Dankbarkeit, dass wir in Frieden und Freiheit leben dürfen.“

Viele langjährige Mitglieder im Ehrenamt

Als Pfarrer Franzwalter Nieten Menschen suchte, die sich aktiv der Fortführung des Friedensgebets widmen, sprangen Birgitta Hell und ihr kürzlich verstorbener Mann Walter ein. Von Anfang an dabei ist auch Irene Löbig, Mitglied des Pfarrgemeinderats und Ansprechpartnerin für die Basilika. Helmut Fischer, ein Texter von neuem geistlichen Liedgut, und Dorothea Wallenstein, die immer zur Stelle ist, wenn sie für die musikalische Begleitung gebraucht wird, gehören ebenfalls zu den langjährigen Mitgliedern. Viele weitere Engagierte übernehmen die Gestaltung des Friedensgebets.

Altbischof Kamphaus hat schon mitgebetet

Am Anfang hat Pfarrer Nieten viele Leute motiviert, um beim Friedensgebet zu sprechen, auch viele Kommunalpolitiker“, erinnert sich Schulseelsorger Klemens Rasche, der an der Gestaltung in Wort und Musik mitwirkt. „Wir hatten auch schon Altbischof Franz Kamphaus als Sprecher eingeladen. Es hat sich im Lauf der Jahre noch nie ein Friedensgebet wiederholt, und wir freuen uns über alle, die hier mitwirken wollen. Wir beten hier für den Frieden auf der ganzen Welt.“

Das 466. Ökumenische Friedensgebet am Montag, 3. April, 18 Uhr, steht unter dem Leitwort „Ein Friedensfürst nimmt Abschied“. Hermann Becker deutet die Abschiedsreden Jesu, Dorothea Wallenstein übernimmt die Musik.

 

CHRONIK

Die Themen des Gebets
Bislang ging es im ökumenischen Friedensgebet unter anderem um folgende Themen: Franz von Assisi, Frère Roger, Dietrich Bon-hoeffer, Martin Luther King, Stolpersteine, Straßenkinder, Kinderarmut, fairer Handel, Migranten und Flüchtlinge, Engel, Zivilcourage.
Neben Dorothea Wallenstein und Klemens Rasche begleiten wechselweise auch Chöre, Ensembles und andere Solisten aus den Rheingauer Kirchorten und Gemeinden das Friedengebet (Charivari, Papillon, Ton-Gestalten, inklusiver „Chor für alle“ aus Aulhausen).

Von Christa Kaddar