Karfreitagstradition in Meppen

Reduzierte Kreuztracht

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Die Tradition kann weiterleben, aber es gibt auch in diesem Jahr in Meppen einige Einschränkungen. Ebenso sieht es in Wietmarschen aus, wo sich wieder die Kolpingsfamilien zum Gebet versammeln.


So war die Kreuztracht vor Corona: Hunderte Menschen kamen zur Meppener St.-Vitus-Kirche. Fotos: Steffen Niers

Normalerweise würden sich am Karfreitag viele Hundert Pilger auf den Weg nach Meppen machen, um rund um die Propsteikirche St. Vitus eine besondere Form des Kreuzweges zu begehen: die Kreuztracht. 2020 konnte sie gar nicht stattfinden, 2021 immerhin in der Kirche, aber quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit. In diesem Jahr ist es wieder anders: Um 9.30 Uhr beginnt eine Wort-Gottes-Feier mit Weihbischof Johannes Wübbe in der Kirche, anschließend ist die Kreuztracht auf der „Domplatte“. 

Die Kreuztrachtbruderschaft wird fünfmal um die Kirche ziehen und den jeweiligen Kniefall vor der Kreuzigungsgruppe auf dem Kirchhof halten. Dabei werden meditativ die verschiedenen Figuren der Kreuzigungsgruppe betrachtet: Schächer, Johannes, Maria Magdalena, Gottesmutter Maria, Jesus Christus. Anschließend gibt es den Segen auf dem Kirchhof und die Rückkehr in die Kirche.

Kolping pilgert auch nur eingeschränkt

In der Kirche dürfen sich 100 Gläubige aufhalten. Der Gottesdienst wird auf das Außengelände übertragen, ebenso wird die anschließende Kreuztracht auch in der Kirche zu hören sein. Außerdem wird der Sender Ems-Vechte-Welle übertragen. Die Organisatoren rechnen mit rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Da es sich um eine religiöse Außenveranstaltung handelt, müssen auf der „Domplatte“ laut Organisatoren keine Abstände eingehalten und es muss auch keine Maske getragen werden. Sie empfehlen dies jedoch, um sich selbst vor einer Infektion zu schützen.

Auch die traditionelle Wallfahrt des Kolpingwerks am Karfreitag nach Wietmarschen findet in abgespeckter Form statt. Beginn des corona-konformen Gottesdienstes ist um 20 Uhr vor der Kirche, die Predigt hält der Salzbergener Pfarrer Daniel Brinker. „Wir wollen den Gottesdienst bewusst klein halten, damit Abstände möglich sind“, so Sandra Rickermann vom Diözesanvorstand. Die Kolpingsfamilien seien aufgerufen, in diesem Jahr auf die übliche große Wallfahrt zu verzichten. (kb/pe)