Meditationsraum für Gymnasium in Twistringen

Rückzugsort im Schulalltag

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Das Hildegard-von-Bingen- Gymnasiums in Twistringen hat einen neuen Meditationsraum erhalten. Er soll jedem offenstehen, „der eine andere Atmosphäre braucht als die des Klassenzimmers“, sagt Peter Schwarze.


Lichtdurchflutet und großzügig. Der neue Meditationsraum in Twistringen. Foto: Stephanswerk Osnabrück

Der Schulleiter ist überzeugt, dass in einem solchen Raum auch besonders sensible Themen gut aufgehoben sind: „Man betritt ihn ohne Schuhe und sitzt dann auf dem Boden, das erzeugt eine ganz andere Stimmung.“ Ein Ort der Stille und Ruhe im hektischen Schulalltag.

Das Gymnasium in Twistringen hatte früher bereits einen Meditationsraum, doch durch die Rückkehr zu G9 musste er einem Klassenzimmer weichen. Zunächst war die Schule in staatlicher Hand, seit 2010 ist sie in Trägerschaft der Schulstiftung des Bistums Osnabrück. Und hierfür gebe es bestimmte Regeln, erklärt Georg Schomaker vom Vorstand. „Die Qualitätskriterien für katholische Schulen auf Bundesebene geben vor, dass es Orte religiösen Lebens nahe der Schule geben muss.“ Die Nähe war letztendlich auch bei den Umbauvorschlägen ein wichtiges Kriterium – der Meditationsraum sollte fester Teil des Gebäudes bleiben. Heute befindet sich der integrierte Neubau direkt im Eingangsbereich, „im Herzen der Schule“, sagt Peter Schwarze. 

Bei der Gestaltung des Raumes wurde nichts dem Zufall überlassen, gemeinsam mit Bianca Röhrig-Kraft wurde überlegt, welche baulichen Merkmale dieser Ruheort brauchen könnte. Röhrig-Kraft leitet die Schulpastoral des Gymnasiums und schlug vor, man müsse den Blick Richtung Himmel richten können. Deshalb ist in der Decke des fünf Meter hohen Raumes ein breites Lichtband eingebracht, außerdem gibt es an jeder Ecke Lichtsäulen. So lädt der lichtdurchflutete Raum zum Verweilen ein. Eine besondere Ruhe strahlt er auch aufgrund des quadratischen Grundschnittes aus, außerdem ist kein einziges festes Möbelstück geplant. Damit trotzdem Platz für Materialien ist, wurde eine Schrankausbuchtung eingebaut, in der beispielsweise Sitzkissen verstaut werden können. 

In Twistringen ist damit „ein besonderer Raum für die Schulgemeinschaft“ entstanden, sagt Georg Schomaker. Genauso wie der alte Meditationsraum, soll auch der neue für alle Schüler offen sein – besonders in schwierigen Zeiten. Zu den mündlichen Abiturprüfungen wird es dort wieder Impulse geben, die zeigen: „Jemand denkt an euch!“ So werden Schüler in ihrer Persönlichkeitsbildung begleitet. „Denn Schule ist nicht nur Wissens-, sondern auch Wertevermittlung“, sagt Schulleiter Peter Schwarze. 

Der neue Meditationsraum wird außerhalb der Schulzeiten anderen Gruppen, beispielsweise Kirchengemeinden oder Volkshochschulgruppen, zur Verfügung stehen. Ein separater Zugang von außen macht es möglich – somit werden nicht nur die Schüler des Gymnasiums vom neuen Ort der Stille profitieren. (thb)