Drei Fragen an …
Schwester Myrta von den Schwestern von der heiligen Elisabeth in Reinbek
Ein Rezept aus der Klosterküche?
Für 17 Schwester 22 große Kartoffeln waschen, abtrocknen, halbieren und mit der Schnittfläche Schnittflächen auf ein Trockentuch legen. Die Karoffelschale mit Öl bepinseln, dann auf ein Backblech legen, die Schnittfläche mit grobem Salz, Thymian oder anderen Gewürzen bestreuen. Das Blech in den Backofen schieben und die Kartoffeln bei 180 Grad ca. 40 Minuten backen. Vor dem Verzehr schön andächtig beten!
Vermissen Sie manchmal weltliche Kleidung?
Nein! – Nur der Papst oder die Generaloberin könnten mich dazu bringen, weltliche Kleidung zu tragen. – In dieser Woche: Meine chinesische Freundin Christina lädt mich und eine Mitschwester zum Essen ein. Ich sage gerne zu. Eine Frage: „Kannst Du diesmal eine andere Kleidung tragen als Deine gewöhnliche?“ – Wie bitte – andere Kleidung? „Es ist so: Ich lade auch meine Nachbarin ein, und die hat Hemmungen. Sie sagt: Ich habe noch nie mit einer Ordensschwester gesprochen.“ Das ist ihr Problem, denke ich und sage: „Die Dame soll ruhig kommen!“
Was beten Sie, wenn es hart auf hart kommt?
Da denke ich an Papst Franziskus und sage zu mir selber: „Runter vom Sofa.“ Dann atme ich durch, schärfe die Sinne und frage mich – was jetzt los ist. Das wird mir vermutlich Herz und Hand beschäftigen. In einigen Fällen schreibe ich einen Brief – und wirklich mit der Hand. Dann bemühe ich mich um ein mitfühlendes Herz. Und jetzt ist es schon Zeit für das Stundengebet in der Kapelle. Ich bete mit den andern die Psalmen und mache diese flehenden Gebete, Jahrtausende alt - zu den meinigen. Nebenbei taste ich nach der Hand des Vaters, der zwar im Dunkeln ist, aber nicht weit weg sein kann – wie gewöhnlich. Nur ruhig bleiben jetzt - und nicht herum tanzen.
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Die bisherigen Drei Fragen an … finden Sie hier. Der Benediktiner Lukas Boving wird etwa gefragt, ob er schon mal über sein Gewand gestolpert ist, Schwester Myrta aus Reinbek muss ihr liebstes Kochrezept herausrücken und Erzbischof Stefan Heße darf mal fühlen, ob er Kirchenbänke ungemütlich findet. „Drei Fragen an…“ öffnet die Augen für Menschen hinter der Kirchenmauer. Es darf offene Ohren, lustige Anekdoten und ehrliche Glaubenszeugnisse geben.