Feier zu 50 Jahren Pfarrgemeinderäte

„Sie sind am Puls der Zeit"

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Die Städte Lingen und Osnabrück waren Vorreiter. Damit hatte das Bistum Osnabrück vor 50 Jahren schon die Nase vorn, als es um die Gründung von Pfarrgemeinderäten ging. An diese Geschichte erinnerte Seelsorgeamtsleiterin Daniela Engelhard, als sich jetzt im Dom Vertreter aller Pfarrgemeinderäte aus dem Bistum zur Feierstunde versammelt hatten.


Daniela Engelhard, Leiterin des Seelsorgeamts, sprach über die Bedeutung der Laien im Pfarrgemeinderat. Foto: Matthias Petersen

Vier Punkte waren der Seelsorgeamtsleiterin wichtig: Beteiligung, Seelsorge, Achtsamkeit und der „Puls der Zeit“. Der Prozess der „Kirche der Beteiligung“, also die Teilnahme der Laien an der Verantwortung für die Pfarrgemeinde, habe im Bistum „richtig Fahrt aufgenommen“. Sie verwies auf die Satzung, wonach der Pfarrgemeinderat teilnehme an der Leitungsaufgabe. „Ohne die koordinierende und organisierende Arbeit der Pfarrgemeinderäte sähen unseren Gemeinden arm aus“, sagte sie. Übersteigerten Erwartungen nahm sie den Druck: „Wir werden nicht das volle Programm aus früheren Zeiten aufrechterhalten können.“

Mit dem Satz „Jeder Getaufte ist ein Seelsorger“ zitierte sie Karl Rahner. Zwar müsse nicht jedes Pfarrgemeinderatsmitglied tatsächlich zum Seelsorger werden, aber sie wünsche sich, dass die Räte mit dafür sorgten, dass „diese Sorge füreinander in den Gemeinden stark ist“.

Beim Stichwort Achtsamkeit ging Engelhard auf die Machtfrage ein. Beim Umgang damit spielten Pfarrgemeinderäte eine wichtige Rolle; sie könnten genau hinsehen und nachhaken, wenn es Tabus gebe. Schließlich könnten sie auch ein kritisches Korrektiv sein.

Gerade heute müsse der Pfarrgemeinderat am Puls der Zeit sein. „Sie bekommen mit, wie Menschen heute denken und fühlen. Mehr und besser, als das so mancher kirchlichen Führungskraft möglich ist.“ Wenn alle diese Punkte zusammenkämen, könne man daran die Kirche der Zukunft erkennen. Und: „Vertrauen und der Mut zu experimentieren, gehören ebenfalls dazu.“ So werde Kirche nicht nur zukunftsfähig, sondern sie mache auch einfach noch mehr Spaß.

Matthias Petersen