UNO-Delegation besucht Caritas

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Sofia Noé Palmer (UNO), Julia Rieger (Caritas), Merle Ahrens (Caritas), Caroline Koenen (UNO).
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Foto: Melanie Giering

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Die Besucher und ihre Gastgeber (v.l.n.r.) : Sofia Noé Palmer (UNO), Julia Rieger (Caritas), Merle Ahrens (Caritas), Caroline Koenen (UNO).

Eine Delegation der UNO-Flüchtlingshilfe hat kürzlich mehrere Projekte in Norddeutschland besucht, in denen Flüchtlinge vorbildlich untersützt werden. Dazu gehörte die Härtefallberatung der Caritas in Hamburg.

St. Georg (mhg). Bayat Rostami kommt aus dem Iran. Er ist Kurde und gehört damit zu einer Bevölkerungsgruppe, die seit Jahrzehnten unter der Verfolgung und systematischen Unterdrückung leidet. 2015 kam er als Flüchtling nach Europa, zunächst nach Schweden. Doch dort wurde er abgelehnt, landete auf der Straße und sah für sich nur einen Ausweg: Sterben.

Trotzdem nahm er seine Kraft zusammen und reiste nach Hamburg, wo er eines Tages vor der Tür der Caritas stand. Die Mitarbeiter vermittelten medizinische Hilfe und begleiteten ihn bei seinem Asylverfahren. Mit Erfolg: Rostami hat Ende 2022 den Flüchtlingsstatus in Deutschland erhalten und darf hierbleiben.

Um Menschen wie Bayat Rostami kümmert sich die Caritas Härtefallberatung in St. Georg. Diese Beratungstelle wird durch die  Flüchtlingshilfe der Vereinten Nationen (UNO) gefördert. Am Beispiel von Rostami hat  sich eine Delegation der UNO-Flüchtlingshilfe einen Eindruck verschafft, wie die Caritas vor Ort hilft. Die Delegation bestand ausBernhard von Grünberg (Aufsichtsratsmitglied), Sofia Noé Palmer und Caroline Koenen (Team Projektförderung).

Die Caritas-Mitarbeiter prüfen vor allem „Härtefälle“ in den  Asylverfahren. Dazu arbeiten sie mit Rechtsanwälten zusammen. Immer wieder komme es vor, dass im Asylverfahren nicht alle Gründe ermittelt werden, die dazu führen, dass ein Mensch nicht in sein Heimatland zurück kann. Einige Geflüchtete bekommen gar nicht die Möglichkeit, ihre Fluchtgründe vorzutragen. Wenn Geflüchtete jahrelang für eine Perspektive kämpfen müssten, stießen sie oft an Grenzen, berichtet 
Diakon Andreas Petrausch, der in der Härtefallberatung tätig ist. Beispielsweise, wenn sie für den Erhalt einer Arbeitserlaubnis einen Identitätsnachweis erbringen müssten, der Pass aus dem Heimatland aber nicht anerkannt werde. So sei es etwa im Fall eines Asylbewerbers aus Somalia gewesen.

Die Härtefallberatung ist zwar überall anerkannt, muss aber seit Jahren um ihre Finanzierung kämpfen. „Die Unterstützung durch die UNO-Flüchtlingshilfe ist dabei ein wichtiger Sockel“, sagt Andreas Petrausch. Die finanzielle Lage des Bistums, aber vor allem die politische Lage führe dazu, dass die Härtefallberatung wenig Unterstützung erhalte. Denn diese Beratung tritt für Flüchltinge ein. „Aber diese Menschen will niemand in der Stadt“, meint Andreas 
Petrausch. 

mhg