„Blaulichtgottesdienst" in Stavern

In voller Montur in der Kirche

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Seit Wochen kämpfen Hunderte Helfer gegen den Moorbrand bei Stavern. Für die Männer und Frauen gab es jetzt einen „Blaulichtgottesdienst“ – mit einem persönlichen Segen für jeden Einzelnen.


Gebete für die Helfer: Zu dem „Blaulichtgottesdienst“ in Stavern kamen auch viele Feuerwehrleute. Foto: Petra Diek-Münchow

Mehr als 140 Helfer, unter anderem von der Freiwilligen Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk (THW), den Maltesern und vom Deutschen Roten Kreuz, sind zum ökumenischen Wortgottesdienst nach Stavern gekommen. Einige in Zivil, die meisten in Uniform oder voller Montur, das Werkzeug hängt bei vielen noch am Gürtel.

Schon länger war dieser „Blaulichtgottesdienst“ in der Pfarreiengemeinschaft Sögel geplant, aber aus aktuellem Anlass nach Stavern verlegt worden. „Da, wo gerade so viel Blaulicht ist“, sagt Pfarrer Bernhard Horstmann. Er hat Recht, rund um St. Michael stehen viele Einsatzwagen.

Horstmann steht mit dem evangelischen Pastor Matthias Voß am Ambo. Beide wollen den Helfern für ihre nicht nur in diesen Tagen so wichtige und anstrengende Arbeit danken, ihnen dabei mit Liedern und Texten aus der Bibel Mut zusprechen. „Es ist gut, den Allmächtigen im Rücken zu haben“, sagt Horstmann. „Er ist wie ein Stab, an dem man sich festhalten kann, an den man auch etwas abgeben kann.“ Pastor Voß spricht von den Kraftquellen, die jeder braucht und von der Gemeinschaft, die hilft, „das Schwere zu ertragen“.

Solch eine Kraftquelle kann der Segen Gottes werden. Die zwei Seelsorger legen dazu jedem Helfer die Hand auf – ein sehr persönlicher Moment. Dass mittendrin die Feuerwehr Sögel alarmiert wird und ein Teil der Männer aus der Kirche zu einem Einsatz ausrücken muss, gibt dem Ganzen eine existenzielle Note.

Das finden auch die vier THWler aus Eilenburg in Sachsen, die den Gottesdienst gern mitgefeiert haben. „Wenn man so weit von zu Hause weg ist, ist es gut, innezuhalten“, sagt Gernot Haupt. Eine Woche sind sie schon beim Moorbrand im Einsatz.

Nach dem Gottesdienst wollen sie zum Schützenhaus, denn für die Helfer gibt es Essen. Die elf Vorstandsfrauen aus der Katholischen Frauengemeinschaft in Stavern haben viele Töpfe Rindfleischsuppe, Käsesuppe und Pizzasuppe gekocht. Pfarrer Horstmann sorgt für weitere Snacks. Das Team um die Vorsitzende Doris Gerdes versteht das Essen als kleines Dankeschön für die Einsatzkräfte. „Wir haben am Wochenende auch mehr als 60 Kuchen dorthin gebracht,“ erzählt sie. „Und das haben wir gern gemacht.“

Petra Diek-Münchow