Neues Leitungsteam für die Osnabrücker Telgter Wallfahrt
"Wallfahren ist nichts Altmodisches"

Foto: Wallfahrtsverein St. Johann
Das Organisationsteam (v.l.): Geistlicher Leiter Martin Schomaker, Christoph Plogmann, Karlheinz Schomaker, Heinrich Hallbrügge, Martin Bensmann, Michael Hölscher, Thomas Niemann, Markus Wohlfahrt, Monika Brüggemann, Olaf Lehnert, Jörg Hehemann, Richard Vonstein.
Wenn Thomas Niemann und Martin Bensmann von einem „Virus“ und vom „Infiziert-sein“ reden, dann meinen sie in diesem Fall keine Krankheit. Im Gegenteil. Die Männer erzählen begeistert von ihrer Kraft- und Energiequelle, dem für sie „wichtigsten geistlich-spirituellen Event des Jahres, das seinesgleichen sucht“: der Osnabrücker Telgter Wallfahrt, die in diesem Jahr am 12. und 13. Juli zum 173. Mal stattfindet.
Seit ihrer Kindheit sind die beiden dieser Wallfahrt verbunden. Bis zu 50-mal sind sie die mehr als 40 Kilometer lange Strecke nach Telgte bereits gegangen – bei Wind und Wetter, im Strom mit über 7000 Pilgern. Seit vielen Jahren beten sie unterwegs als Vorbeter die Gebete ohne Mikrofon oder technische Unterstützung vor. Trotz der Anstrengung schöpfe er viel Kraft daraus, sagt Martin Bensmann, der in Hilter lebt und zur Kirchengemeinde Wellendorf gehört. Der 56-Jährige erklärt: „Mit vielen Texten identifiziere ich mich und lege auch meine persönlichen Anliegen mit hinein.“
Jetzt übernehmen sie mehr Verantwortung für ihre Kraftquelle. Als Technischer Leiter der Organisation (Thomas Niemann) und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit (Martin Bensmann) werden die beiden Nachfolger für die Hauptaufgaben des langjährigen Technischen Leiters der Wallfahrt, Karlheinz Schomaker, der nach fast 40 aktiven Jahren den Staffelstab weitergibt. Im Team mit weiteren Menschen kümmern sich Niemann und Bensmann darum, dass die Wallfahrt weiterlebt und gut organisiert stattfinden kann. Sie sind überzeugt: „Wallfahren ist nichts Altmodisches, es passt perfekt in die Zeit“. Thomas Niemann erklärt: „Die Gesellschaft kommt aus ganz unterschiedlichen Bereichen hier zusammen. Jung und Alt, Groß und Klein, Familien und Alleinstehende. Wann hat man das sonst, und dann noch mit so einem Anlass?“
"Geh mit! Dann spürst du es!"
Für den 62-jährigen Osnabrücker ist die Wallfahrt ein dreiteiliges Erlebnis: „Da ist zum einen die Vorbereitung. Ich erlebe das als sehr positiv, wie viele Menschen sich hier engagieren. Als ich Kind war stand bei uns im Vorfeld der Wallfahrt immer ein Wagen im Hof, den wir mit viel Geschick zu einem nutzbaren Planwagen umgebaut haben. Das war immer sehr aufregend.“ Als Zweites sei da das Erlebnis der Wallfahrt selbst: „Mit anderen gemeinsam eine Richtung, ein Ziel zu haben, sich wiederzutreffen, auszutauschen. Diese Zugehörigkeit ist faszinierend“, meint Niemann. Das dritte Erlebnis betreffe das Gebet: „Man betet hier intensiver.“ Sein Lieblingsgebet sei ein Mariengebet aus der Abendandacht. Er betont: „Mit mehr als 1000 Stimmen gleichzeitig dieses Gebet zu sprechen, das ist unglaublich.“ Martin Bensmann ergänzt: „Man fühlt sich getragen von der Mutter Gottes. Ich kann meine Sorgen und Nöte bei ihr ablegen.“
Man merkt sofort: Die Chemie zwischen den beiden stimmt. Sie verstehen sich als Team, haben gleiche Vorstellungen und wollen trotz vieler neuer Aufgaben immer noch Pilger bleiben. In Zukunft möchten sie die Wallfahrt vor allem bei jüngeren Menschen bekannter machen. Den Internetauftritt hat Bensmann bereits erneuert, auch die sozialen Netzwerke möchte er stärker nutzen. Wie er die Wallfahrt in einem kurzen Satz hierfür zusammenfassen würde? „Wenn du Maria fühlen willst, musst du mitgehen“, meint er spontan. Thomas Niemann sagt es ähnlich: „Geh mit, dann spürst du es.“
Informationen zur Wallfahrt gibt es auf der neuen Homepage: https://www.wallfahrt-nach-telgte.de/