Hedwigswallfahrt am 21. Oktober zum Hildesheimer Mariendom

Wallfahrt mit Weihbischof Jaschke

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Am Sonntag, 21. Oktober, findet in diesem Jahr die Hedwigswallfahrt zum Hildesheimer Mariendom statt. Die Heilige wird gleichermaßen von Schlesiern wie von polnischen Christen verehrt.


Weihbischof Hans-Jochen Jaschke
kommt zur Hedwigswallfahrt nach
Hildesheim. | Foto: kna

„Die heilige Hedwig war eine ganz besondere Frau, sie war immer für die einfachen Menschen da und hat sich ihr Leben lang tatkräftig für die Verständigung zwischen den Schlesiern und den Polen eingesetzt“, sagt der emeritierte Hamburger Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke. Der gebürtige Oberschlesier wird in diesem Jahr den Festgottesdienst bei der Hedwigswallfahrt im Hildesheimer Dom feiern.

Im Alter von vier Jahren erlebte Jaschke die Vertreibung: „Das hängt mir noch immer in den Knochen. Meine Familie ist dann in Bückeburg gelandet, das damals noch zum Bistum Osnabrück gehörte, heute aber zum Bistum Hildesheim.“ Anfangs war das Leben als Flüchtlinge, als Vertriebene nicht leicht. „Die Einheimischen begegneten uns nicht immer freundlich, oft skeptisch. Wir waren eben die mit dem falschen Gesangbuch“, erinnert sich Jaschke. Aber dieses Gefühl des Ausgegrenztseins habe auch dazu beigetragen, als Schlesier eng zusammenzustehen. „Als Identifikationsperson für die Schlesier hat da die heilige  Hedwig eine ganz besondere Rolle gespielt, diese starke, mutige, junge Frau, die auch in schwierigen Zeiten das Leben gemeistert hat – und immer für andere, für Notleidende und Arme da war.“

Brückenbauerin zwischen Deutschen und Polen

Jaschke selbst sagt, dass er diese große Heilige Schlesiens erst im Studium richtig kennen- und schätzen gelernt habe. „An ihr hat mir ihre Tatkraft imponiert, dass sie als bayerische Grafentochter Polnisch gelernt hat, um sich mit dem polnischen Bevölkerungsteil Schlesiens verständigen zu können. Sie kann beispielhaft gelten als Brückenbauerin zwischen Deutschland und Polen. Sie hat vorgelebt, dass Hass und Feindschaft nur durch Liebe und Güte überwunden werden können“, sagt der Weihbischof. Das wird auch ein Schwerpunktthema im Festgottesdienst am Sonntag sein. Und dabei will er auch politisch werden: „Deutsche und Polen haben – mit besonderem Blick auf Schlesien – eine lange gemeinsame Geschichte. Das gute Miteinander der letzten Jahrzehnte lassen wir uns nicht durch aktuelle politische Strömungen kaputt machen. Wir lassen uns nicht auseinander dividieren“, betont Jaschke.

Programm der Hedwigswallfahrt: 10 Uhr: Feierliche Bischofsmesse im Dom, 13 Uhr: Rosenkranzgebet, 14 Uhr: Festandacht mit Konsistorialrat Pfarrer Christoph Lindner und Pfarrer Heinrich Metzner.

Edmund Deppe