Bistumsleitung will bald entscheiden

Was wird jetzt mit den Zeltlagern?

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Rund 20 000 Kinder und Jugendliche sind mit einer der Kirchengemeinden des Bistums im vergangenen Sommer verreist. Bis jetzt ist offen, ob und wie diese Zeltlager 2020 stattfinden können. Eine Entscheidung steht unmittelbar bevor.


Ein Zeltlager setzt die Möglichkeit der Nähe voraus (hier ein Bild aus Icker). Kann das angesichts der Beschränkungen fnunktionieren? Foto: Archiv Kirchenbote

Es sei gerade die „schwierigste Frage aller Fragen“ für alle Verantwortlichen in der Jugendarbeit, betont Dekanatsjugendreferent Dennis Pahl aus Ostfriesland: „Abwarten und hoffen, dass wir fahren dürfen – oder absagen?“ Gemeint sind damit die beliebten jährlichen Sommerzeltlager der Gemeinden und Verbände im Bistum. Normalerweise laufen die Vorbereitungen hierfür um diese Jahreszeit auf Hochtouren. Noch ist aber unklar, ob die Lager aufgrund der Corona-Krise überhaupt stattfinden können. 

Das Bistum hat für Anfang Mai eine Entscheidung in Aussicht gestellt, wie Pressesprecher Hermann Haarmann auf Nachfrage bestätigt. „Wir müssen Entscheidungen und Regelungen der Politik und der Behörden abwarten. Das Thema wird dann im Krisenstab des Bistums behandelt und letztlich von der Bistumsleitung entschieden“, erklärt er. 

Auf diese Positionierung warten die Verantwortlichen „dringend“, wie Gemeindereferentin Ann-Kathrin Hoffmann aus Wietmarschen betont. Die Hauptamtlichen stehen in engem Austausch mit den Jugendlichen, versuchen Frust aufzufangen und Vorfreude vorsichtig wachzuhalten. Das Zeltlager sei das Herzstück der Jugendarbeit einer Gemeinde, sagt Pfarrer Michael Franke aus Ankum. Die Situation sei für alle schwer auszuhalten. 

Jugendreferentin Ann-Christin Pelke aus Georgsmarienhütte erzählt: „Wir als Jugend möchten den Eltern ein Entlastungsangebot bieten und ein klein wenig Normalität in diese schwierige Zeit bringen.“ Anstehende Stornierungskosten und Planungsunsicherheit machten eine Entscheidung notwendig. So hat die Osnabrücker Pfarrei St. Elisabeth ihre drei Lager bereits abgesagt: „Zeltlager ist das Gegenteil von Abstand und Hygiene“, erklärt Pfarrer Chris­toph Baumgart, dass er die Verantwortung nicht tragen könne.

Trotz der Unsicherheit wagen viele Engagierte einen Blick nach vorne, entwickeln neue Ideen: Von Zeltlagern zu Hause im Garten mit virtuellem Kontakt, Tagesveranstaltungen vor Ort und Lagerfeuerabenden ist vorsichtig die Rede. Mit Bildern möchte die Gemeinde St. Anna in Twistringen Zeltlagerfreude wachhalten: Teilnehmer sollen ihr schönstes Freizeiterlebnis malen oder als Foto schicken. Die Bilder werden im Pfarrzentrum ins Fenster gehängt, „um zu zeigen, dass wir weiter dran sind“, so Gemeindeassistentin Johanna Ratte.

Astrid Fleute