Über den Rosenkranz auf Plattdeutsch
Wat heff Gott met di vör?
Foto: Petra Diek-Münchow
Mitten im Alltag steht der Engel bei Maria im Haus: Davon erzählt dieses Fenster in der katholischen Kirche in Emsbüren - und der Rosenkranz.
Ankloppt heff he nich, klingelt heff he ock nich! Was he up sachte Pötkes drin kummen off met schmöhe Flöggels drin floggen? Midden in ehr Dagwerk stäht denn Engel bi Maria in`t Hus. Es se em gewoahr wett, verfehrt se sick. Se kann sick nich denken, wat se doarvan hollen sall, dat denn Engel se „Begnadete“ nöhmd und verspreck: „De Herr is met di!“
Man met jeddet Wort, wat denn Engel nu to ehr segg, gäht ehr dat Hette wieter un wieter up. Ehr Hette full Leve und un dat Gespör för Gottes Nöähdte loatet ehr dat „Joah“ seggen. Dorup harr Gott hopt. Sunner Marias „Joa“ harr he nich Mensk werden konnt - sunner düt „Joah“ was Jesus nich to de Welt kummen - use Retter un Heiland.
"Ick dank di för dien Joah"
Maria, ick bewünner di för dien „Joah“! Dienen Wech lechs du heelmoals in Gottes Hand. Du makst eenen Trett trügge un stells di achter Jesus. Du nemms an, wat Gott mett di vörheff. Dorför giffs du up, wat du di för diene Tokunft utdacht harrs.
Maria, ick dank di för dien „Joah!“ Du wiest mi dien deepet Totrauen in Gott un nemms mi an de Hand, dat ick düt Totrauen lehr. Dorbie kann denn Rosenkranz helpen.
Maria wiest us in dat Gebett, wat Jesus Lebben för us bedütt.
In de „Freudenreichen Gehämnisse“ kiekt wie dorup, wu Jesus Mensk wett: De Hilge Geist sorgt dorför, dat Jesus in Maria wassen kann. Se makt sick up denn Patt noah Elisabeth. Elisabeths groatet Pläseer is för Maria denn Dank, dat se „Joah“ seggt heff. Jesus wett in Bethlehem born und Maria opfert em in denn Tempel. Se schenkt em Gott. So kann he us Mensken Gottes Riek verkünden.
In de „Lechtrieken Gehämnisse“ werd wi Jesus as Sönn van Gott gewoahr: In siene Döpe spreck Gott em as „sienen geliebten Sönn“ an. Bi de Hochtiet in Kana wandelt he Water in Wien. Doran is to seihn, dat Gott de, de em traut, giff, wat se brukt. In de Verklärung seiht ´ne Hand vull Jünger Jesus äs Gott und in de Eucharistie kump he bi us alle.
In de „Schmerzhaften Gehämnisse“ dregg Jesus Lied un Doad van us Mensken. Wi drövt em alles an´t Hette leggen, wat us up dat Hette un de Seel druck.
Dat Jesus Gottes Sönn is, wiest us de „Glorreichen Gehämnisse“. He stäht van den Dod up, föhrt rupp in den Himmel, schickt us den hilgen Geist, nemp Maria in den Himmel up und krönt ehr dor. Dormet blievt de beeden alltiet bi us.
Tohuse för dat Totrauen in Gott
Denn Rosenkranz is dat Tohuse för dat Totrauen in Gott. Dat Gebett lett still werden, makt denn Kopp frej un dat Hette wiet.
Maria holt di faste an de Hand. Viellichte kanns du nu denn Engel spören, de in dien Dagwerk kump. Luster up em! Wat heff Gott met di vör? Kanns du „joah“ dorto seggen?
Maria Mönch-Tegeder
Die hochdeutsche Übersetzung:
Was hat Gott mit dir vor?
Angeklopft hat er nicht, geklingelt hat er auch nicht! War er auf sanften Füßen hereingekommen oder mit sachten Flügeln hineingeflogen? Mitten im Alltag steht der Engel bei Maria im Haus. Als sie ihn bemerkt, erschreckt sie sich. Sie weiß nicht, was sie davon halten soll, dass der Engel sie „Begnadete“ nennt und verspricht „Der Herr ist mit dir!“
Aber mit jedem Wort, das der Engel nun zu ihr sagt, geht ihr Herz weiter und weiter auf. Ihr Herz voller Liebe und das Gespür für Gottes Nähe lassen sie „Ja“ sagen. Darauf hatte Gott gehofft. Ohne Marias „Ja“ hätte er nicht Mensch werden können – ohne dieses „Ja“ wäre Jesus nicht zur Welt gekommen – unser Retter und Heiland.
Maria, ich bewundere dich für dein „Ja“! Deinen Weg legst du ganz in Gottes Hand. Du machst einen Schritt zurück und stellst dich hinter Jesus. Du nimmst an, was Gott mit dir vorhat. Dafür gibst du auf, was du dir für eine Zukunft vorgestellt hast.
Was das Leben Jesu für uns bedeutet
Maria, ich bedanke mich für dein „Ja“! Du zeigst mir dein tiefes Vertrauen in Gott und nimmst mich an die Hand, damit ich dieses Vertrauen lerne. Dabei kann der Rosenkranz helfen. Maria zeigt uns in diesem Gebet, was das Leben Jesu für uns bedeutet.
In den „Freudenreichen Geheimnissen“ schauen wir darauf, wie Jesus Mensch wird: Der Heilige Geist sorgt dafür, dass Jesus in Maria wachsen kann. Sie macht sich auf den Weg zu Elisabeth. Elisabeths große Freude ist für Maria der Dank, dass sie „Ja“ gesagt hat. Jesus wird in Bethlehem geboren und Maria opfert ihn im Tempel. Sie schenkt Jesus Gott. So kann er uns Menschen Gottes Reich verkünden.
In den „Lichtreichen Geheimnissen“ erkennen wir Jesus als Sohn Gottes: In seiner Taufe spricht Gott ihn als „seinen geliebten Sohn“ an. Bei der Hochzeit in Kana wandelt er Wasser in Wein. Daran wird deutlich, dass Gott denen, die ihm vertrauen, gibt, was sie brauchen. In der Verklärung sieht eine Handvoll Jünger Jesus als Gott und in der Eucharistie kommt er zu uns allen.
In den „Schmerzhaften Geheimnissen“ trägt Jesus Leid und Tod von uns Menschen. Wir dürfen ihm alles ans Herz legen, was uns auf das Herz und die Seele drückt.
Das Zuhause des Vertrauens in Gott
Dass Jesus Gottes Sohn ist, zeigen uns die „Glorreichen Geheimnisse“. Er steht vom Tod auf, fährt in den Himmel auf, schickt uns den Heiligen Geist, nimmt Maria in den Himmel auf und krönt sie dort. Damit bleiben die beiden immer bei uns.
Der Rosenkranz ist das Zuhause des Vertrauens in Gott. Das Gebet lässt still werden, macht den Kopf frei und das Herz weit.
Maria hält dich fest an der Hand. Vielleicht entdeckst du jetzt den Engel, der in deinen Alltag kommt. Höre ihm gut zu! Was hat Gott mit dir vor? Kannst du „Ja“ dazu sagen?