Tag der Behindertenhilfe in Hildesheim

Wichtig für eine humane Gesellschaft

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Nach drei Jahren Pause konnte in Hildesheim der Tag der Behindertenhilfe wieder gefeiert werden. Rund um den Domhof gab es Informationen, Austausch und – besonders wichtig – persönliche Begegnungen.


Endlich wieder Begegnung! Schnappschuss beim
Tag der Behindertenhilfe.

Als eine der Veranstaltungen zum Godehardjahr bot sich den Mitarbeitenden der Einrichtungen der Behindertenhilfe der Caritas in Niedersachsen und einigen Menschen mit Beeinträchtigungen auf dem Domhof den ganzen Tag ein vielfältiges Programm unter dem Motto: „Menschen, Bildung, Teilhabe“. Vorträge, Workshops, ein feierlicher Gottesdienst im Mariendom sowie Musik vom „Klangorchester“ der St.-Franziskus-Schule, das Segenszelt und endlich wieder persönliche Begegnung rundeten das Programm ab.

„Der fachliche Austausch ist wichtig“, sagt Beatrix Herrlich, Referentin für Behindertenhilfe im Diözesan-Caritasverband. „Doch entscheidend ist, dass wir uns wieder von Angesicht zu Angesicht treffen können, um Erfahrungen weiterzugeben und neue Ideen und Ansätze für die Arbeit zu gewinnen.“ Das Motto des Tages „Menschen, Bildung Teilhabe“ ist dabei ganz bewusst gewählt. Bildung und Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft sind der Schlüssel zur Herstellung von Chancengleichheit. „Es geht um Entwicklung und Respekt, gleichwertig und gleichberechtigt. Und dass Menschen, die außergewöhnliche Bedarfe haben, die nötige Assistenz erhalten, ist für mich das zentrale Wesen einer humanen Gesellschaft“, meinte Rainer Schmidt, evangelischer Pastor und Kabarettist, der durch das Programm führte.

In den Workshops befassten sich die rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem mit den Fragen, wie zugänglich Bildungsangebote für Menschen mit Beeinträchtigungen sein müssen, welche Rolle dabei lebenslanges Lernen spielt und welche Chancen die Digitalisierung bei der Inklusion bieten kann. Zwei Beispiele zeigten, wie es gehen kann. Perspektiva ist ein Sozialprojekt aus Fulda, das seit 22 Jahren Menschen den Weg in den Arbeitsmarkt ermöglicht und der Antonius-von-Padua-Schule ist der Umbau von einer Förderschule zu einer inklusiven Grundschule gelungen. Das Finale des Tages bot das Referat von Andreas Oehme von der Universität Hildesheim über „Bedarfe und Realität formeller und informeller Bildung“ und der Gottesdienst mit  Bischof Heiner Wilmer.

Svenja Koch