Vor 5 Jahren eröffnete das Domfoyer

Wir treffen uns im Domfoyer

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Vor fünf Jahren, am 15. August 2015, öffnete nicht nur der Hildesheimer Dom nach fünfjähriger Sanierung wieder seine Türen. Auch das Domfoyer wurde an diesem Tag eröffnet. Ob Domführung, Museumsbesuch oder ein Mitbringsel aus dem Domshop – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für viele Menschen „das Gesicht des Doms“.


Marlen Busche (links) und Kerstin Hillebrand (rechts) richten die Auslage im Domshop. „Besonders gut laufen die Domführer und alles was mit der Rose zu tun hat“, sagt Hillebrand.

Es ist kurz nach Zehn. Gerade haben Marlen Busche und Kers­tin Hillebrand ihren Dienst im Domfoyer angetreten. Noch ist kein Besucher in Sicht. Die beiden nutzen die Chance und füllen noch schnell den Büchertisch im Domshop auf.

Marlen Busche ist schon seit 25 Jahren dabei. „Damals hatten wir noch den kleinen Laden hinten im Dom, am Durchgang zum Kreuzgang. Da haben wir von den Besuchern, die zum Rosenstock wollten, noch 50 Cent bekommen“, erinnert sie sich. Heute kann jeder kostenlos den 1000-jährigen Rosenstock besuchen. „Im alten Laden oder besser in der Verkaufsniesche waren wir immer allein. Heute sind wir mindestens zu zweit hier. Das ist viel schöner. Man hilft sich gegenseitig und kann sich auch unterhalten, wenn mal keine Besucher da sind.“


Seit fünf Jahren gibt es das Domfoyer als wichtige Anlaufstelle für die Besucher von Dom und Dommuseum.

Doch an diesem Vormittag bleibt für ein persönliches Gespräch kaum Zeit. Evelin Otto, die sonst auch hier im Foyer steht, bringt gerade die Listen mit den Domführungen. „Das sind die von der Tourismusinformation gemeldeten  Stadtführungen, die auch kurz den Dom besuchen. Er ist einer der Höhepunkte der Führungen.“ Evelin Otto hat heute Innendienst und hilft in der Verwaltung aus.

Man wird mit einem Lächeln begrüßt

Und dann geht es Schlag auf Schlag. Gleich drei Führungen kommen kurz hintereinander. Eine Gruppe wird von Stadtführerin Susanne Kiesel begleitet. Während ihre Gruppe einen Besuch im Dommuseum macht, nutzt sie die Gelegenheit für eine kleine Pause. „Ich freue mich immer, wenn ich hierher komme. Ich werde mit einem Lächeln begrüßt, kann mal kurz quatschen und dann leiste ich mir noch einen Kaffee. Sonst würde ich den Tag nicht überstehen“, sagt sie lachend.


Ameli Geipel hat gerade ihren Dienst im Dom beendet. Nun hat sie Zeit, einen Blick in die KirchenZeitung zu werfen.

Das Domfoyer ist für viele Besucher am Dom die erste Anlaufstelle. „Hier bekommen sie einen Flyer – auch in Englisch oder Französisch – mit dem sie den Dom allein erkunden können. Oder sie fragen nach der Toilette, nach dem Weg oder ob sie sich einmal ausruhen dürfen“, erzählt Kerstin Hillebrand. Sie hat einer Familie mit zwei Jungen gerade ein Quiz für den Besuch im Dommuseum mitgegeben. „Wenn sie das lösen, gibt es nachher auch einen kleinen Gewinn“, verrät sie.


„Ich komme gern ins Domfoyer für einen Plausch und auf einen Kaffee“, sagt Stadt- und Domführerin Susanne Kiesel.

Neben Besuchern aus ganz Deutschland ist das Klientel sehr international. „Unsere Besucher kommen aus Europa, aus Amerika und auch aus Asien. Sie alle wollen unseren Dom sehen“, sagt Eva Malz. Kurz vor Mittag ist die „Chefin“ des Domfoyers vorbeigekommen. Sie erinnert sich an eine Begebenheit vor ein paar Wochen. „Da stand plötzlich eine ältere, rüstige Amerikanerin mit ihrem Sohn hier bei uns im Foyer. Sie wollte einmal den Dom sehen, von dem ihr Großvater soviel erzählt hatte. Als Junge habe er ihn mit seinem Vater oft besucht.“
 


Stadtführungen, die den Dom besuchen, melden sich kurz im Domfoyer an.

Häufig sind die Mitarbeiter des Domfoyers so etwas wie eine Auskunftsstelle. „Auf der einen Seite wollen die Besucher wissen, wann Gottesdienste im Dom sind oder warum man jetzt nicht den Dom besichtigen kann, weil gerade Gottesdienst ist. Es geht um eine Wegbeschreibung zum Beispiel zu St. Michaelis, wie man zum Marktplatz kommt, wo man etwas essen kann. Und ab und zu wird auch nach einem Gespräch mit einem Seelsorger gefragt“, sagt Malz. Auch da versuchen die guten Geister des Domfoyers zu helfen.
 

Zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt

In den letzten fünf Jahren hat sich das Domfoyer in Hildesheim zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. „Man verabredet sich vor oder im Domfoyer, legt beim Spaziergang hier eine Pause ein, wartet nach einem Dom- oder Museumsbesuch auf Freunde oder den Ehepartner. Die häufigste Frage, die wir hier hören, ist: Haben Sie meine Frau gesehen? Oder: Ist mein Mann schon da?“, weiß Marlen Busche und kümmert sich um die nächste Stadtführung, die sich – wo denn sonst – vor dem Domfoyer getroffen hat.

Edmund Deppe

 

Öffnungszeiten und Kontakt
Das Domfoyer hat täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet (außer am 24. und 31. Dezember, da bleibt es geschlossen).

Telefon: 0 51 21 / 30 77 80
E-Mail: dom-information@bistum-hildesheim.de