Caritas-Projekt für Mädchen

Wo lauern Gefahren im Internet?

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Jugendliche, die ständig soziale Medien nutzen, sollten auch die Schattenseiten kennen – zum Beispiel Mobbing oder sexuelle Übergriffe. Die Caritas-Erziehungshilfe Bremen berät Mädchen im Alter von zwölf bis 16 Jahren.


Sandra Koschel (links) und Lisa Schuppe begleiten das Digitalprojekt der Bremer Caritas für Mädchen. Foto: Caritas Bremen

Ob Whatsapp, Facebook, Instagram, Twitter oder Snapchat: Soziale Netzwerke sind unschlagbar, wenn es darum geht, immer auf dem neuesten Stand zu sein. Vor allem Jugendliche nutzen sie gern rund um die Uhr: Sie chatten, schauen, was die Freunde so treiben und teilen selbst Fotos oder Videos. Doch Vorsicht: Einmal gepostet, können Bilder und Videos gestohlen oder manipuliert werden. Und unangemessene Inhalte mit den falschen Leuten geteilt, behindert sogar berufliche Karrieren. Auch Mobbing und das Verbreiten von Nacktfotos sind nicht selten.

Auf solche Gefahren will das Bremer Caritas-Projekt „My digit@l life“ aufmerksam machen. Es wendet sich zunächst ausschließlich an Mädchen. Warum?„Die Mädchen sollen unbefangen reden können, sei es über Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen im Netz oder darüber, wie es sich anfühlt, gemobbt, bloßgestellt oder ausgeschlossen zu werden“, sagt Sozialpädagogin Sandra Koschel, eine der beiden Projektleiterinnen. Die Mädchen lernen die Gefahren unterschiedlicher Apps kennen, sie beschäftigen sich mit der Frage, wie viel Zeit sie mit dem Smartphone verbringen, wie sie persönliche Daten schützen und wie sie auf Stalking oder Angriffe durch Fake-Profile reagieren.

„Erst einmal hören wir zu“, ergänzt die Caritas-Sozialpädagogin Lisa Schuppe. „Wir stärken die Mädchen und geben Tipps. Mit wenigen Klicks ist zum Beispiel einstellbar, ob andere ein Bild kommentieren können. Wir raten auch zu einem Perspektivwechsel und stellen die Frage: Was glaubst du eigentlich, weshalb jemand versucht, sich im Netz auf diese Weise zu profilieren?‘“

Wichtig ist den Projektleiterinnen, nicht nur theoretisch zu arbeiten. Sie laden zum Beispiel einen YouTuber ein, der den Mädchen berichten wird, wie er mit Hasskommentaren umgeht. Geplant sind auch Ausflüge, etwa zur Spielemesse Gamescom. „Letztlich geht es um die gesamte digitale Welt, in der sich junge Mädchen aufhalten und darum, welche Folgen das eigene Verhalten haben kann“, erklärt Sandra Koschel. Interessierte Teilnehmer können jederzeit in das Projekt einsteigen, sobald einer der acht Plätze frei ist. Treffpunkt ist montags (alle zwei Wochen) im Caritas-Stadtteilzentrum St. Michael, Kornstraße 371. (asa)

Kontakt: Sandra Koschel, Telefon 01 62/1 08 15 65, und Lisa Schuppe,
Telefon 01 62/1 06 86 62