Wormser Domglocken sind zu Hause

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Mit Geläut begrüßt: Fünf neue Glocken sind am Wormser Dom angekommen. Bischof Peter Kohlgraf weihte sie in der Vesper am Ostermontag. Doch bis die Glocken zum ersten Mal selbst läuten, dauert es noch. Von Sarah Seifen.

Glocken auf dem Lkw Foto: Norbert Rau
Über die Rheinbrücke durch das Nibelungentor führt der Weg der Glocken in die Stadt Worms.
Foto: Norbert Rau

„Es war einfach Festtagsstimmung“, fasst Dr. Udo Rauch, erster Vorsitzender des Dombauvereins Worms, die Ankunft der neuen Glocken für den Wormser Dom zusammen. Hunderte Menschen begrüßten die fünf Glocken am Mittwoch der Karwoche mit Applaus und Jubel. Messdienerinnen und Messdiener sowie Gemeindemitglieder begleiteten den LKW mit ihren Fahrrädern auf dem Weg durch Worms. „Die Route haben wir bewusst ausgewählt“, sagt Udo Rauch. Vorbei an neun Wormser Kirchen ging es zum Nordportal des Doms. „Die Glocken der einzelnen Kirchen läuteten zur Begrüßung.“

Bald reihen sich die acht Glocken des Wormser Doms – drei alte von 1949 und die fünf neuen – in ein „ökumenisches Stadtgeläut“ ein. „Die Tonhöhe der neuen Glocken ist so angelegt, dass sie mit den Glocken der evangelischen und katholischen Innenstadtkirchen ein harmonisches Geläut ergeben“, erklärt Rauch. Einmal im Jahr soll das Stadtgeläut zu hören sein.

Weihe an Ostern, Geläut ab Pfingsten

Bischof Kohlgraf predigte in der Vesper am Ostermontag im Wormser Dom: Glocken verkünden Festfreude in der Osternacht, seien ein Hilfeschrei in Gefahr oder läuten, wenn jemand gestorben ist. „Sie sollen uns im Gebet unterstützen – Gebete ohne Worte.“

Zu Beginn der Vesper segnete und salbte der Bischof die neuen Glocken. Dreimal wurde jede angeschlagen. Dazu las Udo Rauch die Inschrift der jeweiligen Glocke vor, von der kleinsten bis zur größten. „Die größte Glocke wiegt 2,7 Tonnen und hat einen Durchmesser von 1,68 Metern. Sie ist mannshoch“, sagt der Vorsitzende. Mit fast 100.000 Euro deckt diese Glocke, deren Patrone der heilige Amandus und der heilige Rupert sind, den größten Teil der Kosten ab: Die insgesamt 341.000 Euro kamen weitgehend durch Spenden von Einzelsponsoren zusammen. Den Rest übernimmt der Dombauverein. Im Preis enthalten: neue Klöppel für die alten Glocken sowie ein neuer Eichenholzglockenstuhl.

Bis zum 10. April stehen die Glocken noch im Dom, dann werden sie 157 Stufen hoch in den Türmen angebracht. Am Pfingstsamstag sollen die acht Glocken erstmals gemeinsam erklingen.