Dominicus Meier als neuer Bischof feierlich eingeführt

"Zum Glück - Bistum Osnabrück"

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Bischof Dominicus auf der Kathedra
Nachweis

Foto: Thomas Osterfeld

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Er nimmt auf der Kathedra Platz: Dominicus Meier ist neuer Bischof von Osnabrück.

Zuerst zuhören und dann Taten folgen lassen. Das ist der Grundsatz des neuen Bischofs von Osnabrück, Dominicus Meier. Er wurde am Sonntag feierlich in sein Amt eingeführt.

Ein Zauber wohnt bekanntlich jedem Anfang inne. Einen solchen Anfangszauber erlebten auch am Sonntag die Menschen im Bistum Osnabrück. Rot-weiße Fahnen und Flaggen rund um den Osnabrücker Dom sowie ein großer grüner Kranz mit 176 Blumen am Bischofshaus verkündeten: Mit Dominicus Meier hat das Bistum einen neuen Bischof, über den sich viele Menschen freuen und den sie am Sonntag erwartungsfroh begrüßten. Etwa 1500 Personen im Dom und in der benachbarten Gymnasialkirche sowie 2500 Zuschauer am Livestream verfolgten am Sonntagnachmittag die feierliche Einführung des neuen Bischofs, der von nun an zwar an der Spitze des Bistums steht, aber explizit gemeinsam mit den vielen haupt- und ehrenamtlich Engagierten in den Gemeinden, Einrichtungen und Verbänden an einer „guten Zukunft für unsere Kirche von Osnabrück“ bauen will.

Voller Dom
Viele Menschen waren gekommen, um an der feierlichen Einführung teilzunehmen. Foto: Petersen

Beim Festgottesdienst rief der 65-jährige Benediktinermönch und bisherige Paderborner Weihbischof in seiner Predigt die Christen dazu auf, noch aufmerksamer zu sein für die wirklichen Anliegen ihrer Mitmenschen. Zu schnell gebe es derzeit Ab- und Ausgrenzung „durch nationalistisch gefärbte oder egoistische Stimmen", so der neue Bischof. Meier sprach von Hellhörigkeit und ehrlicher Zuwendung. Christen sollten nicht bei kritischem Hinterfragen oder gar endlosem Debattieren stehenbleiben, sondern ermutigend und helfend eingreifen. Wer wie Jesus anderen aufmerksam zuhöre, der habe „Besseres zu tun, als ins allgemeine Jammern über die veränderten Zeiten einzustimmen und der vermeintlich besseren Vergangenheit nachzutrauern". Denn die Botschaft Jesu habe auch heute noch eine bestimmende Kraft und biete Antworten auf viele Zukunftsfragen.

Aufmerksam, hellhörig und wertschätzend wolle er gemeinsam mit vielen Engagierten die Kirche von Osnabrück zu einem freundlichen und einladenden Ort machen, „ohne die dunklen Momente unserer Geschichte zu verharmlosen, denen wir uns wirklich entschieden stellen müssen“. Dazu sei er bereit, „aber dazu brauche ich Sie alle mit Ihren Begabungen und Talenten, mit Ihren Fragen und Ängsten, mit Ihrem Gottvertrauen und Ihrer Hoffnung“, betonte er. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Domchor, dem Osnabrücker Jugendchor und dem Osnabrücker Symphonieorchester unter der Leitung von Domchordirektor Clemens Breitschaft.

Menschen aller Generationen waren am Sonntag mit den unterschiedlichsten Erwartungen nach Osnabrück gekommen. So fand es der 16-jährige Laurentius Ole Seiler aus Wallenhorst spannend, einmal eine Bischofseinführung zu erleben. Wie viele Menschen hofft er auf einen menschennahen und geistlichen Bischof, der die Aufgaben schafft, die vor ihm liegen. Dass es Bischof Dominicus gelinge, „die Kirche wieder positiver für viele zu gestalten und Menschen zu gewinnen“, ist Elisabeth Behnes aus Meppen ein Anliegen. Und Christel und Harald Kuhr, die aus Osterbrock im Emsland angereist waren, hoffen, dass künftig noch mehr Laien beteiligt werden, um Angebote vor Ort erhalten zu können. „Alles zu verringern oder gar zu streichen, halten wir für falsch. Ehrenamtliche Helfer erhält man nur, wenn man vor Ort etwas anbietet“, so das Ehepaar. „Es ist sicher schwer, in diesen Zeiten ein Bistum zu leiten“, meint Michael Beckmann aus Osnabrück, der sich vom neuen Bischof wünscht, dass er den Missbrauch weiter aufarbeitet. Und Domkapitular Reinhard Molitor hofft, dass Meier „mit seiner erfreulichen menschlichen und geistlichen Art das Bistum prägen kann“. Für viel Kraft auf diesem Weg hatten zumindest die Mitarbeiter von Haus Ohrbeck, katholische Bildungsstätte und Heimvolkshochschule im Bistum, etwas Nervennahrung und Spirituelles für den neuen Bischof zusammengepackt. 

Dominicus und Katharina Abeln
Einen Reiseführer durch das Bistum überreichte die Vorsitzende des Katholikenrates, Katharina Abeln, dem neuen Bischof. Foto: Osterfeld

Unter den Gästen waren auch zahlreiche Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft. Neben Gruß- und Willkommensworten sowie guten Wünschen und viel Dank an seinen Vorgänger, Bischof Franz-Josef Bode, und Weihbischof Johannes Wübbe, der das Bistum in der Sedisvakanz als Diözesanadministrator leitete, erhielt Bischof Dominicus am Ende des Festgottesdienstes noch etwas ganz Handfestes überreicht: Einen Reiseführer durch die Gemeinden und Gegenden des Bistums, gestaltet von vielen Gruppen, Gemeinden und Verbänden. Als Vorsitzende des Katholikenrates übergab Katharina Abeln das Präsent mit den Worten: „Ich verspreche Ihnen, überall werden Sie auf wunderbare Menschen treffen. Zum Glück – Bistum Osnabrück.“

Bevor es schließlich zum feierlichen Empfang in die Turnhalle der Domschule ging, nahm Bischof Dominicus Meier erste Amtshandlungen vor: Er bestätigte Domkapitular Ulrich Beckwermert als Generalvikar des Bistums und Stellvertreter des Bischofs, Pfarrer Thilo Wilhelm als stellvertretenden Generalvikar und Pater Dominik Kitta als Offizial des Bistums. Darüber hinaus ernannte er Weihbischof Johannes Wübbe neu als Bischofsvikar für Caritas und Krankenhauswesen und Domkapitular Martin Schomaker als Bischofsvikar für Liturgie und den Ständigen Diakonat. 

Bischof Dominicus
Er stellte sich gern den Fotografen: Dominicus Meier. Foto: Osterfeld

 

Was ein Benediktinerabt ins Bischofshaus mitbringt, lesen Sie in dem Artikel: "Von der Klosterzelle ins Bischofshaus".

Hier können Sie die Predigt nachlesen.

Wie Bischofs Dominicus durch das Klosterleben geprägt wurde, lesen Sie in dem Artikel: "Prägung durch das Kloster".

Astrid Fleute