Kirchenmusiker in der Cottbuser Propsteigemeinde
„Verbindung des Himmlischen mit dem Irdischen“
Foto: privat
Benjamin Sawicki ist Vollblutmusiker. „Ich kann vermutlich nichts anderes“, sagt er mit einem Schmunzeln. Schon als Kind war er von der großen Orgel im Film „Die Schöne und das Biest“ fasziniert. „An so einem Instrument wollte ich einmal spielen“, erinnert sich Sawicki. Später begeisterte ihn der damalige Klettwitzer Pfarrer Christian Pabel für die Musik. Er unterrich- tete Sawicki erst an der Flöte, dann schickte er den damals 14-jähri- gen Benjamin zur C-Ausbildung im Fernkurs des Bistums Magdeburg. Nach der Schule folgte mit etwas Bedenkzeit das Kirchenmusik-Studium in Dresden, parallel arbeitete Benjamin Sawicki bereits in Teilzeit bei der Cottbusser Propsteigemeinde Zum Guten Hirten. Heute ist der gebürtige Schipkauer dort Kirchenmusiker. Zudem ist er beim Bistum Görlitz für die Musik im Jugendhaus Neuhausen verant- wortlich, wo er Jugendwallfahrten und musikalische Freizeiten gestaltet. Über die berufliche Teilung ist er froh, sie gebe ihm die Möglichkeit, immer wieder über den „Cottbuser Tellerrand“ hinaus zu schauen.
Gemeinsam Neues kennenlernen
Seit 2008 leitet Sawicki ehren- amtlich den Ökumenischen Kirchenchor in Klettwitz, in dem er selbst schon als Zwölfjähriger sang. „Dann bin ich durch alle Stimmlagen gewandert – angefangen mit dem Knabensopran.“ Sawicki ist es gelungen, den Chor, der seit Kurzem projektbezogen arbeitet, zu stärken und das Repertoire zu erweitern. „Wir hätten uns nie träumen lassen, zu welchen musikalischen Höchstleistungen Benjamin uns befähigt“, sagt Chormitglied Christa Maria Kiermasz. Gemeinsam entdecken sie die Musik des 18. und 19. Jahrhunderts.
Die Erfahrungen in Klettwitz und seine kirchenmusikalische Ausbildung prägen Benjamin Sawickis Cottbuser Tätigkeit. In der Niederlausitz gebe es wenig katholische kirchenmusikalische Traditionen, auf die er zurückgreifen könne. Dies äußere sich in fehlendem Nachwuchs für bestehende Chöre. Es biete aber auch die Möglichkeit, sich auszuprobieren, beispielsweise mit der Jugendband oder in Gruppen, die sich in der Advents- und in der Fastenzeit zusammenfinden, um Gottesdienste musikalisch zu gestalten. Besonders dankbar ist Sawicki auch für die Musiker, die in Cottbus einen kirchenmusikalischen Dienst übernehmen. Von Kantoren über Chorsänger bis hin zu Instrumentalisten. Bei all seinen Tätigkeiten ist der christliche Glaube für Benjamin Sawicki sehr wichtig. „Das Evangelium wird über die Musik zu den Menschen getragen“, sagt er und ergänzt: „Ich brauche diese Ver- bindung des Himmlischen mit dem Irdischen.“