Bibelmobil
An 1700 Orten Station gemacht
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Seit dem Jahr der Bibel 1992 ist das Bibelmobil unterwegs. 650 000 Besucher wurden in dieser Zeit gezählt. Besonders Schulklassen nutzen die Gelegenheit, sich hier über die Heilige Schrift der Christen zu informieren.
Das Bibelmobil will Menschen über die heilige Schrift der Christen informieren. | Fotos: Andreas Kirschke |
Würde Jesus heute twittern? War König David ein Hallodri? Erfand Gott wirklich den Regenbogen? Auf der Außenseite des Doppelstockbusses sind Bilder von Menschen mit ihren Fragen rund um die Bibel zu sehen. Nach einer Phase der Unsicherheit infolge des Auslaufens des Trägervertrages, ist das Bibelmobil in diesen Tagen in ganz Deutschland und dem europäischen Ausland wieder unterwegs, um Menschen mit der Heiligen Schrift der Christen in Berührung zu bringen.
Im Untergeschoss bietet der ehemalige Reisebus eine Ausstellung zur Entstehung der Bibel und einen Buchladen. Im Obergeschoss können Gruppen und Schulklassen zwei multimediale Gesprächsräume nutzen. Tontäfelchen, echtes Papyrus, ein „ägyptisches Notebook“ (Wachstafeln zum Schreiben) sowie circa 50 fremdsprachige Bibelausgaben, ein Büchertisch und weitere Medien gibt es im Bus. Dazu gehören auch Bibeln in den Ursprachen Hebräisch und Griechisch sowie die kleinste Bibel der Welt. Sie ist nur mit dem Mikroskop lesbar. „Außerdem kann auf einer Gutenberg-Druckerpresse gedruckt oder eine These an eine Thesentür genagelt werden“, schildern die Bibelmobil-Mitarbeiter Andreas Schmidt (54) aus Ullersdorf bei Niesky und Stephan Naumann (61) aus Görlitz.
Im Untergeschoss bietet der ehemalige Reisebus eine Ausstellung zur Entstehung der Bibel und einen Buchladen. Im Obergeschoss können Gruppen und Schulklassen zwei multimediale Gesprächsräume nutzen. Tontäfelchen, echtes Papyrus, ein „ägyptisches Notebook“ (Wachstafeln zum Schreiben) sowie circa 50 fremdsprachige Bibelausgaben, ein Büchertisch und weitere Medien gibt es im Bus. Dazu gehören auch Bibeln in den Ursprachen Hebräisch und Griechisch sowie die kleinste Bibel der Welt. Sie ist nur mit dem Mikroskop lesbar. „Außerdem kann auf einer Gutenberg-Druckerpresse gedruckt oder eine These an eine Thesentür genagelt werden“, schildern die Bibelmobil-Mitarbeiter Andreas Schmidt (54) aus Ullersdorf bei Niesky und Stephan Naumann (61) aus Görlitz.
Vor Supermärkten und in Fußgängerzonen
Als zeitlich befristetes ABM-Projekt ist das Bibelmobil entstanden. Zum Jahr der Bibel, im Februar 1992, fand die erste Fahrt statt. Andreas Schmidt steuerte den Bus mit Ulrich Idziaschek zum Theologen-Kongress in Hannover. „Der Zuspruch war stark. Das Bibelmobil weckte Neugier und Interesse“, erinnert er sich. Hans Zinnow, damals aktiv in der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste, gab den Anstoß. Er fand viele Partner. Ludwig Ammer, damals Direktor des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche Schlesische Oberlausitz, unterstützte von Görlitz aus das Anliegen. „Das Bibelmobil sollte Gottes Wort ins Land tragen. Es sollte die Kirchengemeinden unterstützen. Auf Marktplätzen, in Fußgängerzonen, vor Supermärkten, auf Messen und anderswo sollte es nah bei den Menschen sein“, sagt Thomas Brendel, heute Vorsitzender des Trägervereins Bibelmobil. Dank des regen Zuspruchs führte die Berliner Bibelgesellschaft das Projekt weiter. Seit 1995 war das Bibelmobil integriert als fester Arbeitszweig der Evangelischen Hauptbibelgesell-schaft Berlin. „2005 wurde es ein Projekt der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland“, so Thomas Brendel. „Die Finanzierung gelang durch eine große Zahl von Partnern aus der evangelischen und katholischen Kirche sowie durch viele Privatpersonen.“
Im Dezember 2017 endete die Trägerschaft der Berliner Stadtmission, welche sie seit 2015 übernommen hatte. Die Zukunft des Bibelmobils war unsicher. „Innerhalb der Evangelischen Kirche wurde die Weiterführung nicht als wichtig gesehen. Leider ging auch das finanzielle Engagement zurück“, sagt Thomas Brendel. Dank des im Dezember gegründeten Trägervereins rollt das Bibelmobil weiter. Erste Station war Ende Mai das Neubaugebiet an der Hoffnungskirche in Görlitz-Königshufen. Durch viele Einzelinitiativen und durch Spenden wird versucht, die Finanzierung zu sichern. Der Trägerverein will langfristig mit Kirchengemeinden, Schulen, Stiftungen und weiteren Partnern zusammenarbeiten. Bundesweit ist das Bibelmobil unterwegs.
„Vor allem in Ostdeutschland spürten wir die große Distanz der Menschen zu Kirche und Glauben. Das muss man aushalten. Den Menschen fehlen die Christlichen Wurzeln“, erzählt Stephan Naumann. Sehr offen seien dagegen Schüler. In Görlitz waren die jungen Leute vor allem von der Gutenberg-Druckerpresse begeistert. Jeder durfte sich einen Bibeltext drucken. Die Schüler staunten über die vielen fremdsprachigen Bibeln im Bus und sie erfuhren Interessantes über die Herkunft ihrer Vornamen. „Rund 2000 Vornamen haben biblischen Ursprung“, sagt Andreas Schmidt. „Viele Sprichworte und Redewendungen gehen auf die Bibel zurück. Das erste Schulbuch in Deutschland war die Bibel als Lesebuch. Es hat unsere deutsche Sprache nachhaltig geprägt.“
Als zeitlich befristetes ABM-Projekt ist das Bibelmobil entstanden. Zum Jahr der Bibel, im Februar 1992, fand die erste Fahrt statt. Andreas Schmidt steuerte den Bus mit Ulrich Idziaschek zum Theologen-Kongress in Hannover. „Der Zuspruch war stark. Das Bibelmobil weckte Neugier und Interesse“, erinnert er sich. Hans Zinnow, damals aktiv in der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste, gab den Anstoß. Er fand viele Partner. Ludwig Ammer, damals Direktor des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche Schlesische Oberlausitz, unterstützte von Görlitz aus das Anliegen. „Das Bibelmobil sollte Gottes Wort ins Land tragen. Es sollte die Kirchengemeinden unterstützen. Auf Marktplätzen, in Fußgängerzonen, vor Supermärkten, auf Messen und anderswo sollte es nah bei den Menschen sein“, sagt Thomas Brendel, heute Vorsitzender des Trägervereins Bibelmobil. Dank des regen Zuspruchs führte die Berliner Bibelgesellschaft das Projekt weiter. Seit 1995 war das Bibelmobil integriert als fester Arbeitszweig der Evangelischen Hauptbibelgesell-schaft Berlin. „2005 wurde es ein Projekt der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland“, so Thomas Brendel. „Die Finanzierung gelang durch eine große Zahl von Partnern aus der evangelischen und katholischen Kirche sowie durch viele Privatpersonen.“
Im Dezember 2017 endete die Trägerschaft der Berliner Stadtmission, welche sie seit 2015 übernommen hatte. Die Zukunft des Bibelmobils war unsicher. „Innerhalb der Evangelischen Kirche wurde die Weiterführung nicht als wichtig gesehen. Leider ging auch das finanzielle Engagement zurück“, sagt Thomas Brendel. Dank des im Dezember gegründeten Trägervereins rollt das Bibelmobil weiter. Erste Station war Ende Mai das Neubaugebiet an der Hoffnungskirche in Görlitz-Königshufen. Durch viele Einzelinitiativen und durch Spenden wird versucht, die Finanzierung zu sichern. Der Trägerverein will langfristig mit Kirchengemeinden, Schulen, Stiftungen und weiteren Partnern zusammenarbeiten. Bundesweit ist das Bibelmobil unterwegs.
„Vor allem in Ostdeutschland spürten wir die große Distanz der Menschen zu Kirche und Glauben. Das muss man aushalten. Den Menschen fehlen die Christlichen Wurzeln“, erzählt Stephan Naumann. Sehr offen seien dagegen Schüler. In Görlitz waren die jungen Leute vor allem von der Gutenberg-Druckerpresse begeistert. Jeder durfte sich einen Bibeltext drucken. Die Schüler staunten über die vielen fremdsprachigen Bibeln im Bus und sie erfuhren Interessantes über die Herkunft ihrer Vornamen. „Rund 2000 Vornamen haben biblischen Ursprung“, sagt Andreas Schmidt. „Viele Sprichworte und Redewendungen gehen auf die Bibel zurück. Das erste Schulbuch in Deutschland war die Bibel als Lesebuch. Es hat unsere deutsche Sprache nachhaltig geprägt.“
Andreas Schmidt ist als Mitarbeiter im Bibelmobil von Anfang an dabei. Er zeigt die verschiedenen Bibeln. In rund 50 verschiedenen Sprachen sind sie hier zu lesen. |
In Polen, Tschechien, Ungarn und Rumänien
Stephan Naumann und Andreas Schmidt, die beiden Bibelmobil-Mitarbeiter, kommen aus handwerklichen Berufen. Sie haben sich über Jahre biblisches Fachwissen angeeignet. Stephan Naumann ist Kfz-Mechaniker-Meister und in der Evangelisch-Reformierten Gemeinde Görlitz verwurzelt. Andreas Schmidt ist gelernter Zimmermann. Heimat im Glauben gibt ihm zu Hause die Evangelische Gemeinde Jänkendorf-Ullersdorf. Beide Gemeinden sind Mitglied im Verein Bibelmobil.
Seit 1992 erreichte das ökumenische Bibelmobil bereits 650 000 Menschen. Darunter waren 11 000 Schulklassen. An 1700 Einsatzorten hielt das Bibelmobil – vor allem in Deutschland, aber auch in Polen, Tschechien, Ungarn und Rumänien. Oft war es bereits mehrfach zu Gast. Im Bischof-Benno-Haus in Schmochtitz zum Beispiel, gestalteten Stephan Naumann und Andreas Schmidt mit vorwiegend katholischen Sorben die Arche Noah nach.
Der weiteste Weg für das Bibelmobil führte 2016 ins rumänische Sibiu (Hermannstadt). Eine ganze Woche lang ging es dort um die Festtage zum „Reformationsjahr in Europa“. „Gerade in Rumänien spürten wir noch viel Urvertrauen in den Glauben. Das war umso erstaunlicher, gab es doch gerade dort unter Nicolae Ceausescu eine der schlimmsten Diktaturen“, sagt Stephan Naumann. „Unser Rückweg führte durch Oradea an der ungarisch-rumänischen Grenze. Dorthin kamen viele Schulklassen. Manche nahmen lange Wege auf sich, nur um das Bibelmobil zu erleben.“
Stephan Naumann und Andreas Schmidt, die beiden Bibelmobil-Mitarbeiter, kommen aus handwerklichen Berufen. Sie haben sich über Jahre biblisches Fachwissen angeeignet. Stephan Naumann ist Kfz-Mechaniker-Meister und in der Evangelisch-Reformierten Gemeinde Görlitz verwurzelt. Andreas Schmidt ist gelernter Zimmermann. Heimat im Glauben gibt ihm zu Hause die Evangelische Gemeinde Jänkendorf-Ullersdorf. Beide Gemeinden sind Mitglied im Verein Bibelmobil.
Seit 1992 erreichte das ökumenische Bibelmobil bereits 650 000 Menschen. Darunter waren 11 000 Schulklassen. An 1700 Einsatzorten hielt das Bibelmobil – vor allem in Deutschland, aber auch in Polen, Tschechien, Ungarn und Rumänien. Oft war es bereits mehrfach zu Gast. Im Bischof-Benno-Haus in Schmochtitz zum Beispiel, gestalteten Stephan Naumann und Andreas Schmidt mit vorwiegend katholischen Sorben die Arche Noah nach.
Der weiteste Weg für das Bibelmobil führte 2016 ins rumänische Sibiu (Hermannstadt). Eine ganze Woche lang ging es dort um die Festtage zum „Reformationsjahr in Europa“. „Gerade in Rumänien spürten wir noch viel Urvertrauen in den Glauben. Das war umso erstaunlicher, gab es doch gerade dort unter Nicolae Ceausescu eine der schlimmsten Diktaturen“, sagt Stephan Naumann. „Unser Rückweg führte durch Oradea an der ungarisch-rumänischen Grenze. Dorthin kamen viele Schulklassen. Manche nahmen lange Wege auf sich, nur um das Bibelmobil zu erleben.“
Zur Sache: Spenden benötigt
Im zweiten Halbjahr ist das Bibelmobil unter anderem zu Gast in: Kollm am 16. September (ohne Bus, nur Druckerpresse); Berlin-Spandau, Johannesstift (30. September); Gera, Christliches Jugenddorfwerk (8. Bis 10. November); Trebendorf (17. bis 18. November); Berlin-Spandau, Johannesstift (2. Dezember). Weitere Einsätze sind in Planung, Termine können noch vergeben werden. Zur Fortführung der Arbeit werden dringend Spenden benötigt.
Kontakt:
Im zweiten Halbjahr ist das Bibelmobil unter anderem zu Gast in: Kollm am 16. September (ohne Bus, nur Druckerpresse); Berlin-Spandau, Johannesstift (30. September); Gera, Christliches Jugenddorfwerk (8. Bis 10. November); Trebendorf (17. bis 18. November); Berlin-Spandau, Johannesstift (2. Dezember). Weitere Einsätze sind in Planung, Termine können noch vergeben werden. Zur Fortführung der Arbeit werden dringend Spenden benötigt.
Kontakt:
- Andreas Schmidt, Tel.: 01 75/1 55 05 50
- Verein Bibelmobil, Langenstraße 43, 02826 Görlitz
- Internet
Von Andreas Kirschke