Sternsinger aus Garbsen fahren zum Empfang in Berlin

58 Punkte bis zur Kanzlerin

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Rätsel gelöst, Glück gehabt: Vier Kinder aus der Pfarrei St. Raphael in Garbsen vertreten das Bistum Hildesheim beim Sternsinger-Empfang von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. Doch zuerst: reichlich Hausbesuche.

Am Ende war es eine Friedenstaube: 58 Punkte mussten verbunden werden. Dann ergab sich das Bild. Karin Bierkamp hat das Lösungswort an das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ geschickt und Glück gehabt: „Seit 17 Jahren machen wir mit – jetzt hat es geklappt“, zeigt sich die 59-Jährige begeistert.

Sternsinger aus Garbsen vertreten das Bistum Hildesheim nun beim Empfang von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin: Betreuerin Karin Bierkamp, Emanuel Gladis, Sara Bujan, Ida Warmbold-Görges und Fabian Kreinacker.
Sternsinger aus Garbsen vertreten das Bistum Hildesheim
un beim Empfang von Bundeskanzlerin Angela Merkel
in Berlin: Betreuerin Karin Bierkamp, Emanuel Gladis,
Sara Bujan, Ida Warmbold-Görges und Fabian Kreinacker.

Vier Kinder aus der Gemeinde St. Raphael werden nun das Bistum Hildesheim beim traditionellen Empfang von Bundeskanzlerin Angela Merkel das Bistum Hildesheim vertreten. Am 7. Januar ist es soweit. Der Stern, der dann ins Bundeskanzleramt getragen wird, ist schon mit dem Schriftzug der Diözese verziert. Erste Vorbereitungen.

Zwei Mädchen und zwei Jungen werden in die Bundeshauptstadt fahren. Alles erfahrene Sternsinger: Sara Bujan, 15 Jahre alt,  macht seit sieben Jahren mit, Emanuel Gladis (12) seit sechs. Ida Warmbold-Görges, ebenfalls zwölf Jahre alt, geht in die fünfte Saison und Fabian Kreinacker ist das dritte Mal dabei.

Was ist für die in diesem Fall vier Weisen aus Garbsen das Besondere an der Aktion Sternsingen: „Das wir anderen Kindern helfen können“, ist für Emanuel wichtig. Alle vier haben sich mit den um die 60 weiteren Sternsingern von St. Raphael über die Situation im Libanon, dem diesjährigen Beispielland der Aktion, informiert: „Das liegt im Nahen Osten, da gibt es viele Religionen und viele Flüchtlinge“, sagt Emanuel. Und häufig Gewalt und Krieg, ergänzt Sara. Da wollen alle Sternsinger helfen.

Aber nicht nur in die Ferne geht ihr Blick. Fabian zieht gern von Haus zu Haus: „Da freuen sich die Leute, wenn man sie besucht und den Segen anschreibt.“ Ida weiß vor allem um alte und einsame Menschen: „Wir gehen zu ihnen nach Hause oder in das Altenheim.“

Lieder in Sprachen des Beispiellandes

Das Singen ist für Sara ein weiterer Grund: „Auch in einer fremden Sprache.“ Das hat Tradition in Garbsen. Bei den Hausbesuchen wird auch immer ein Lied gesungen, das zum Beispielland passt. In diesem Jahr ist es „Salamu alaikum“ (Friede sei mit dir).

Mit St. Maria Regina und Corpus Chris­ti gehören noch zwei weitere Kirchorte zu St. Raphael, insgesamt sind 13 Stadtteile abzudecken. Da geht bei zahlreichen Hausbesuchen nichts ohne Eltern – liebevoll „Kamele“ genannt: „Wir müssen viel fahren“, sagt Karin Bierkamp. Die 59-Jährige ist allen Eltern dankbar: „Ohne sie können wir das Pensum nicht durchhalten.“ Nach der Aussendung der Sternsinger zu Neujahr sind die Gruppen vom 2. bis zum 5. Januar unterwegs. Mal vor-, mal nachmittags, mal drei, mal vier Stunden lang. Bei der vergangenen Aktion haben 60 Mädchen und Jungen exakt 11 602,23 Euro gesammelt. Insgesamt ersangen die Sternsingergruppen in 137 Gemeinden und Gruppierungen im Bistum Hildesheim die Summe von 976 639,74 Euro.

Erst Hausbesuche, dann Kanzleramt: Ida, Sara, Emanuel und Fabian freuen sich auf beides – auf Altenheime und die Kanzlerin, auf das Rathaus und die Jugendherberge in der Bundeshauptstadt.  Aber damit ist ihr Sternsingereinsatz nicht zu Ende. Gesetzt ist auch die Dankmesse, die Bischof Heiner Wilmer am Samstag, 11. Januar im Hildesheimer Dom feiern wird (Beginn 11.30 Uhr, Gottesdienst 13.30 Uhr): „Da sind wir immer mit einer großen Anzahl vertreten“, betont Karin Bierkamp.

Später im Jahr geht es nochmals los: „Da machen wir einen Ausflug mit allen Beteiligten als Dankeschön.“ Die Kinder suchen sich das Ziel selbst aus. „Das haben sie sich auch verdient“, findet Karin Bierkamp. Übrigens nicht nur die Könige und Sternträger. Auch die Kamele ...

Von Rüdiger Wala

 

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