Eines der ältesten Bauwerke Hildesheims hat eine umfangreiche Fassaden­sanierung erhalten

Alte Choralei in neuem Glanz

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Eines der ältesten Bauwerke Hildesheims hat eine umfangreiche Fassaden­sanierung erhalten. An der Natursteinmauer des zum Gymnasium Marienschule gehörenden historischen Gebäudeteils zeigten sich starke witterungs­bedingte Schäden, die behoben werden mussten.


Die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen an der
Choralei stehen kurz vor dem Abschluss. | Fotos: Deppe

Sie ist fast fertig: die Fassade des ältesten noch erhaltenen säkularen Baues in Hildesheim, der Alten Choralei. Dieses Gebäude, das etwa bis auf das Jahr 1200 zurückreicht, erstrahlt nun wieder – besonders bei Sonnenlicht – in hellem Glanz. „Wir mussten einiges an der Fassade erneuern“, sagt Petra Sauer, die als Architektin der Abteilung Bau des Bistums die Sanierung betreut.

Die Fassade wurde gereinigt, ausgewaschene Fugen erneuert und geschädigte Steine ersetzt. Gerade im Sockelbereich gab es erhebliche Schäden vom Salzstreuen im Winter. „Und um das Eindringen von Wasser in das Mauerwerk zu verhindern, wurden die Fensterbänke und ein Sims an der Nordseite mit Blei verkleidet. So ist für eine bessere Wasserableitung gesorgt.“, erklärt Sauer.

Von einer Verschlämmung zum Schutz der Fassade, wie sie sich auf der Nordseite der Kreuzkirche findet, wurde Abstand genommen. Denn trotz einiger vermutlich durch den Ausbrand während der Bombenangriffe 1945 stark geschädigter Bereiche konnte mit kleinteiligem Steinmaterial eine sehr gute Oberfläche wiederhergestellt werden. So musste das traditionsgeprägte Bild der Natursteinfassade nicht verändert werden.

Ein einzigartiges historisches Ensemble
 


„Hier mussten Ausbesserungsarbeiten vorgenommen
werden“, erklärt Petra Sauer von der Bauabteilung des Bistums.

„Die Kreuzkirche und die Choralei  bilden nun wieder ein einzigartiges Ensemble. Nach der Sanierung zeigt sich der Bau als aufgewertetes Zeugnis historischer Baukultur Hildesheims“, freut sich Sauer.

Zusätzlich zu den Fassadenarbeiten mussten in dem dreigeschossigen Schulgebäude auch notwendige Brandschutzmaßnahmen vorgenommen werden. „So haben wir eine ursprünglich vorhandene historische Tür auf der Westseite der Fassade wieder geöffnet. Irgendwann hatte man hier ein Fenster eingesetzt und den unteren Teil zugemauert“, weiß Sauer.

Nun gibt es auch einen Fluchtweg

Der dahinter liegende kleine Saal, der für Schulveranstaltungen genutzt wird, hatte aber nur einen Zugang. Durch die neue „alte“ Tür wurde so ein wichtiger Fluchtweg geschaffen.
Die Gesamtkosten für die Sanierung der Choralei betragen 235 000 Euro. Finanziert wurden die Bauarbeiten im Wesentlichen von der Stiftung Katholische Schule in der Diözese Hildesheim, die Schulträgerin der Marienschule ist. An den Kosten hat sich aber auch die Klosterkammer beteiligt, der die angrenzende Kreuzkirche gehört.

Die Verantwortung für die Baumaßnahme trägt die Bauabteilung des Bistums Hildesheim – in enger Abstimmung mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege.

Edmund Deppe