„bp“ ist verdient in Rente gegangen
Seit geraumer Zeit schon fehlen sein Name und sein Kürzel in der Zeitung: Bernhard Perrefort (bp) war eine lange Weile krank. Inzwischen ist er vorzeitig in Rente gegangen. Leserinnen und Leser vermissen ihn längst.
Im kommenden Jahr wären die 30 voll gewesen: Bernhard Perrefort ist 1991 zur Kirchenzeitung gekommen. Er gab damals beruflich das „Gesicherte Leben“ auf, um zunächst beim „Sonntag“, später auch beim „Bonifatiusboten“ näher dran zu sein, an allem, was die Glocke geschlagen hat.
In all den Jahren im Team der Kirchenzeitung war es sein großes Anliegen, „als Anwalt der kleinen Leute“ zu agieren. Denen eine Stimme zu geben, die sonst nur schwer gehört werden. Jene ins Blatt zu heben, die sonst nicht im Fokus stehen. Rund 2600 Telefoninterviews – „Moment mal“ – hat er für die Zeitung geführt. Es waren weit häufiger Gespräche mit Ehrenamtlichen als mit Bediensteten der Kirche. Die Rückmeldungen der Leser zeigen, dass dieses Herzensanliegen sehr wohl wahrgenommen wurde.
Für die Redaktion der Zeitung war Bernhard Perrefort ein Glücksfall, weil er stets die vier Standorte – Frankfurt, Fulda, Limburg und Mainz – im Blick hatte und sich immer als Teil einer gemeinsamen Redaktion verstanden hat. Ob die Kolleginnen aus Limburg oder die Kollegen aus Fulda: Bernhard Perrefort hat immer für das Gemeinsame geworben. In einer kleinen Redaktion ist Zusammenhalt von besonderem Wert. Außerdem hat Bernhard Perrefort sich stets für einen starken Journalismus in der Kirche eingesetzt.
Am nachhaltigsten für die Kirchenzeitung ist indes ein weiteres Talent von „bp“ gewesen: seine Fähigkeit zum Netzwerken, wie man neudeutsch sagt. Und die beharrliche Verlässlichkeit, einmal geknüpfte Kontakte auch dauerhaft zu pflegen. Wie viele Jourfixes er wohl hatte mit den Mitarbeitern in vielen kirchlichen Einrichtungen seines engeren Wirkungsbereichs?
Zuletzt war Bernhard Perrefort von Frankfurt aus für den Südteil des Bistums Fulda und für Frankfurt und den Taunus im Bistum Limburg zuständig.
Nicht wenige Leserinnen und Leser werden sein verschmitztes Lächeln auf dem Bild in der Zeitung vermissen (Bernhard hatte übrigens auch ein „ernstes“ Foto für die schweren Themen). Nach längerer Krankheit ist er nun verdient in die vorgezogene Rentenzeit gegangen. Nicht nur Kolleginnen und Kollegen vermissen ihn. (job)