Ereignisse im Kloster Heiligenkreuz und das Bistum Görlitz
Dem Himmel näher gekommen
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Rund um das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel, tat sich im Kloster Heiligenkreuz einiges, das auch Bedeutung für das Bistum hat.
Die Ewige Profess von fünf Mönchen, unter ihnen Frater Alberich (links) und Frater Isaak (3. von links). | Fotos: Stift Heiligenkreuz |
„Dem Himmel nahe“, dieses Thema steht über der 750-Jahr-Feier der Klostergründung des ehemaligen Zisterzienserklosters Neuzelle. Doch „dem Himmel nahe“ passte in den Tagen um das Fest Mariä Himmelfahrt eher nach Heiligenkreuz, einem kleinen Ort bei Wien, der durch sein Zisterzienserkloster mit etwa 100 Mönchen auch hierzulande von sich reden macht. Denn sechs der hundert Mönche werden ab dem 2. September im Neuzeller Priorat leben. Vier von ihnen sind als Vorhut bereits einige Monate dort. Allerdings nicht am 14. August. Mit der Lichterprozession zu Ehren der Muttergottes – und mit einer Marien-Statue, beginnt in Heiligenkreuz das Patronatsfest. Am Festtag, dem 15. August, legten fünf Mönche feierlich ihre ewigen Gelübde ab. Unter ihnen sind zwei der künftigen sechs Mönche von Neuzelle: Frater Isaak Maria Käfferlein und Frater Alberich Maria Fritsche, der aus Senftenberg stammt. Und am 19. August wurden Frater Isaak und weitere drei Mönche zu Diakonen geweiht.
Bus mit Brandenburgern rollte nach Heiligenkreuz
Über 30 Sitzplätze hat der Bus der Johanniter, der am Dienstagmorgen um halb acht in Senftenberg mit 15 Personen startet.Unter ihnen sind die Eltern von Frater Alberich Maria, der mit bürgerlichem Namen Dominik Fritsche heißt. Ziel ist das Kloster Heiligenkreuz in Österreich. Nach einigen Stunden Fahrt ist die Brandenburger Gruppe am Nachmittag in Heiligenkreuz eingetroffen. Erstes Ziel ist die große Lichterprozession zur Heiligenkreuzer Lourdes-Grotte. „Dank, Bitte und Stärkung“ sind die drei Worte, unter denen die Prozession am Vorabend zu Mariä Himmelfahrt steht. Bei wunderbarem Abendwetter sind in diesem Jahr noch mehr Menschen gekommen als im vorigen Jahr. Etwa 1000 Leute haben gemeinsam den Rosenkranz gebetet, Maria um Fürsprache angerufen und im Gebet ihre Anliegen mitgetragen. Besonders hat die Mönche gefreut, dass wieder der Apostolische Nuntius in Österreich Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen gekommen ist. In seiner Predigt erinnerte er an seine Kindertage, wo er mit seiner Familie den Rosenkranz gebetet hat und ermutigte, den Rosenkranz zu beten – „am besten täglich“ – für die Kirche, um geistliche Berufungen und um gute Familien.
Über 30 Sitzplätze hat der Bus der Johanniter, der am Dienstagmorgen um halb acht in Senftenberg mit 15 Personen startet.Unter ihnen sind die Eltern von Frater Alberich Maria, der mit bürgerlichem Namen Dominik Fritsche heißt. Ziel ist das Kloster Heiligenkreuz in Österreich. Nach einigen Stunden Fahrt ist die Brandenburger Gruppe am Nachmittag in Heiligenkreuz eingetroffen. Erstes Ziel ist die große Lichterprozession zur Heiligenkreuzer Lourdes-Grotte. „Dank, Bitte und Stärkung“ sind die drei Worte, unter denen die Prozession am Vorabend zu Mariä Himmelfahrt steht. Bei wunderbarem Abendwetter sind in diesem Jahr noch mehr Menschen gekommen als im vorigen Jahr. Etwa 1000 Leute haben gemeinsam den Rosenkranz gebetet, Maria um Fürsprache angerufen und im Gebet ihre Anliegen mitgetragen. Besonders hat die Mönche gefreut, dass wieder der Apostolische Nuntius in Österreich Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen gekommen ist. In seiner Predigt erinnerte er an seine Kindertage, wo er mit seiner Familie den Rosenkranz gebetet hat und ermutigte, den Rosenkranz zu beten – „am besten täglich“ – für die Kirche, um geistliche Berufungen und um gute Familien.
An der Mariengrotte. | Foto: Ernst Steppan |
Geistliche Berufungen: manche Gebete scheinen erhört worden zu sein
Am 14. August, dem Vorabend zu Mariä Himmelfahrt sind im Kapitelsaal von Heiligenkreuz drei junge Männer eingekleidet worden und beginnen damit das einjährige Noviziat. Und einen Tag später haben sich fünf junge Männer in der Abteikirche durch die Ewige Profess für immer Gott geweiht.
Ernst und Marion Steppan aus Golßen haben sich der Reisegruppe aus Senftenberg angeschlossen. Sie berichten: „Am Morgen des Feiertages führte uns Fater Alberich Maria Fritsche durch das Kloster. Wir gingen zur Marien-Grotte. Eine besondere Begegnung war die mit dem Künstler Pater Raphael Statt OCist. Er stammt auch aus Brandenburg, aus Kleinmachnow, und ist 2005 in das Kloster eingetreten. Beeindruckt hat uns bei ihm besonders, dass er spontan sagte: ,Ich habe es keinen Tag bereut‘. Um 15 Uhr begann die Feierliche Profess – und dauerte etwa drei Stunden. Im Anschluss war eine Agape im Stiftshof.“ Als einen weiteren Höhepunkt sieht Ernst Steppan „die Telefonschaltung nach Senftenberg, zu Pfarrer Roland Elsner und Mitgliedern seiner Pfarrgemeinde“.
Unter den Personen, die das Mobiltelefon und Pfarrer Elsner umringen, ist Ute Mittermaier. Sie berichtet: „Wir waren mit gut 100 Personen in der Kirche und hatten einen wunderbaren Mariä-Himmelfahrts-Gottesdienst mit Kräutersegnung. Die Kinder, die bei uns diese Woche in Klettwitz zur Religiösen Kinderwoche (RKW) waren, haben den Gottesdienst gestaltet. Vor dem Segen war Frater Alberich nicht gleich am Telefon, so dass der Pfarrer die Gratulation um 15 Minuten verschob. Im Pfarrgarten stehen Bänke, die ersten Würste sind fertig, einige Gäste essen bereits. Die Atmosphäre ist toll. Sie wird noch besser, als Pfarrer Elsner den zweiten Wähl-Versuch unternimmt. Der ist erfolgreich. Das Telefon hat er auf Lautsprecher gestellt, hält es so vor sich in die Menge, dass sich die beiden Gesprächspartner beim Bildtelefonat sehen können. Wir dürfen einige Minuten zuhören: Pfarrer: „Hallo Wien, ist da Wien? ….Frater Alberich….Ich kann dich hören. Hat die ewige Profess stattgefunden…..“ Alberich antwortet: Pfarrer wiederholt laut, da wir sehr aufgeregt und nicht ganz leise sind. „Also: drei Stunden hat der Gottesdienst gedauert.“ Pfarrer ergänzt, die zwischenzeitlich gesprochenen Worte Alberichs. „…. aber mit viel Freude.“ Pfarrer fragt: „Ist unsere Truppe angekommen?“ Aus dem Handy, sichtbar im Vordergrund Frater Alberich, aber von hinten hören wir lautes fröhliches Geschrei. „Ja“ Das waren unsere in Heiligenkreuz. Die telefonieren also mit, wie wir. Pfarrer Elsner gratuliert. „Herzlichen Glückwunsch zur abgelegten Profess von uns allen. Alles Gute und Gottes Segen.“ Er hebt eine Hand, wie ein Dirigent und gibt den Einsatz für: „Viel Glück und viel Segen...“ Pfarrer Elsner: „In Gottes Namen alles Gute…“ Allgemeine Freude, Jubel, Klatschen. Danach legt Pfarrer Elsner auf.“ Hätte der Pfarrer gewusst, dass es in Heiligenkreuz üblich ist, nicht nur die Priester, sondern auch die Brüder ab der Ewigen Profess mit ‚Pater‘ anzusprechen, hätte er Pater gesagt.
Ernst und Marion Steppan aus Golßen haben sich der Reisegruppe aus Senftenberg angeschlossen. Sie berichten: „Am Morgen des Feiertages führte uns Fater Alberich Maria Fritsche durch das Kloster. Wir gingen zur Marien-Grotte. Eine besondere Begegnung war die mit dem Künstler Pater Raphael Statt OCist. Er stammt auch aus Brandenburg, aus Kleinmachnow, und ist 2005 in das Kloster eingetreten. Beeindruckt hat uns bei ihm besonders, dass er spontan sagte: ,Ich habe es keinen Tag bereut‘. Um 15 Uhr begann die Feierliche Profess – und dauerte etwa drei Stunden. Im Anschluss war eine Agape im Stiftshof.“ Als einen weiteren Höhepunkt sieht Ernst Steppan „die Telefonschaltung nach Senftenberg, zu Pfarrer Roland Elsner und Mitgliedern seiner Pfarrgemeinde“.
Unter den Personen, die das Mobiltelefon und Pfarrer Elsner umringen, ist Ute Mittermaier. Sie berichtet: „Wir waren mit gut 100 Personen in der Kirche und hatten einen wunderbaren Mariä-Himmelfahrts-Gottesdienst mit Kräutersegnung. Die Kinder, die bei uns diese Woche in Klettwitz zur Religiösen Kinderwoche (RKW) waren, haben den Gottesdienst gestaltet. Vor dem Segen war Frater Alberich nicht gleich am Telefon, so dass der Pfarrer die Gratulation um 15 Minuten verschob. Im Pfarrgarten stehen Bänke, die ersten Würste sind fertig, einige Gäste essen bereits. Die Atmosphäre ist toll. Sie wird noch besser, als Pfarrer Elsner den zweiten Wähl-Versuch unternimmt. Der ist erfolgreich. Das Telefon hat er auf Lautsprecher gestellt, hält es so vor sich in die Menge, dass sich die beiden Gesprächspartner beim Bildtelefonat sehen können. Wir dürfen einige Minuten zuhören: Pfarrer: „Hallo Wien, ist da Wien? ….Frater Alberich….Ich kann dich hören. Hat die ewige Profess stattgefunden…..“ Alberich antwortet: Pfarrer wiederholt laut, da wir sehr aufgeregt und nicht ganz leise sind. „Also: drei Stunden hat der Gottesdienst gedauert.“ Pfarrer ergänzt, die zwischenzeitlich gesprochenen Worte Alberichs. „…. aber mit viel Freude.“ Pfarrer fragt: „Ist unsere Truppe angekommen?“ Aus dem Handy, sichtbar im Vordergrund Frater Alberich, aber von hinten hören wir lautes fröhliches Geschrei. „Ja“ Das waren unsere in Heiligenkreuz. Die telefonieren also mit, wie wir. Pfarrer Elsner gratuliert. „Herzlichen Glückwunsch zur abgelegten Profess von uns allen. Alles Gute und Gottes Segen.“ Er hebt eine Hand, wie ein Dirigent und gibt den Einsatz für: „Viel Glück und viel Segen...“ Pfarrer Elsner: „In Gottes Namen alles Gute…“ Allgemeine Freude, Jubel, Klatschen. Danach legt Pfarrer Elsner auf.“ Hätte der Pfarrer gewusst, dass es in Heiligenkreuz üblich ist, nicht nur die Priester, sondern auch die Brüder ab der Ewigen Profess mit ‚Pater‘ anzusprechen, hätte er Pater gesagt.
Pater Alberich am Mikrofon, mit Abt Maximilian und Mitbrüdern. |
„Wir kennen Dominik ja noch als kleinen Stift.“
Müde, aber glücklich, sind die Busreisenden am 16. August wieder in Senftenberg zurück. Maria Wollscheid sagt: „Wir kennen Dominik ja noch als kleinen Stift – was hat er sich gut entwickelt. Und er ist dabei Mensch geblieben, so freundlich, so lieb, so aufmerksam.“ Die Senftenberger hatten einen schönen Platz ganz vorn in der Kirche, konnten die Zeremonie gut beobachten. „Es war ein einmaliges Erlebnis. Mir ist es kalt über den Rücken gelaufen. Ich zehre bestimmt ein ganzes Jahr davon. Die drei Stunden haben wir gar nicht gemerkt. Es war so feierlich, es ging so tief, es war wunderschön.“ Rita Lausch sagt: „Die Profess war sehr ergreifend. Am meisten haben mich die Mönche beeindruckt, ihre Ruhe, die sie ausstrahlen. Auch Dominik strahlt diese Ruhe aus. Sie kommt von innen, aus der Tiefe. Die heilige Messe verlief ruhig, sehr feierlich. Dominik hat uns am Vormittag eineinhalb Stunden durch die Hochschule und Teile des Klosters geführt, wie etwa den Kreuzgang. Er hat sich viel Zeit für uns genommen, viel erklärt. Das Leben im Kloster tut ihm gut. Ich habe gespürt, dass er sich intensiv geprüft hat, ohne Hast, ganz in Ruhe. Seine Überlegungen sind gereift und er hat dann entschieden. Das merkt man im Gespräch mit ihm und in seiner Art, wie er sich gibt. Nach der Profess kam noch die Musikkapelle, er spielt darin die Klarinette. Die Profess war für mich ein unvergessliches Erlebnis“.
Maria Fritsche hat die Gemeindefahrt nach Heiligenkreuz zusammen mit Pfarrer Roland Elsner organisiert. Sie ist Ehefrau, Mutter von vier erwachsenen Kindern und Großmutter von drei Enkelkindern. Und sie ist die Mutter von Pater Alberich Maria, dem sie und ihr Mann nach der Geburt den Namen Dominik gegeben haben. Er ist ihr jüngstes Kind. Im Eingangsbereich der Kirche steht sie vor der heiligen Messe mit Andreas Henke, dem Vater von drei Ministranten und erzählt ihm, dass Dominik in dieser Kirche auch ministriert hat, als Ute Mittermaier auch Frau Fritsche nach ihren Eindrücken fragt. „Wir stehen hinter Dominiks Entscheidung. Er hat sie in Ruhe getroffen, er hatte genug Zeit. Unsere Kinder und deren Partner stehen auch dahinter. Das weiß er. Ihm gefällt es im Kloster und das ist gut. Wichtig ist, dass es ihm gutgeht. Und ihm geht’s gut!“
Müde, aber glücklich, sind die Busreisenden am 16. August wieder in Senftenberg zurück. Maria Wollscheid sagt: „Wir kennen Dominik ja noch als kleinen Stift – was hat er sich gut entwickelt. Und er ist dabei Mensch geblieben, so freundlich, so lieb, so aufmerksam.“ Die Senftenberger hatten einen schönen Platz ganz vorn in der Kirche, konnten die Zeremonie gut beobachten. „Es war ein einmaliges Erlebnis. Mir ist es kalt über den Rücken gelaufen. Ich zehre bestimmt ein ganzes Jahr davon. Die drei Stunden haben wir gar nicht gemerkt. Es war so feierlich, es ging so tief, es war wunderschön.“ Rita Lausch sagt: „Die Profess war sehr ergreifend. Am meisten haben mich die Mönche beeindruckt, ihre Ruhe, die sie ausstrahlen. Auch Dominik strahlt diese Ruhe aus. Sie kommt von innen, aus der Tiefe. Die heilige Messe verlief ruhig, sehr feierlich. Dominik hat uns am Vormittag eineinhalb Stunden durch die Hochschule und Teile des Klosters geführt, wie etwa den Kreuzgang. Er hat sich viel Zeit für uns genommen, viel erklärt. Das Leben im Kloster tut ihm gut. Ich habe gespürt, dass er sich intensiv geprüft hat, ohne Hast, ganz in Ruhe. Seine Überlegungen sind gereift und er hat dann entschieden. Das merkt man im Gespräch mit ihm und in seiner Art, wie er sich gibt. Nach der Profess kam noch die Musikkapelle, er spielt darin die Klarinette. Die Profess war für mich ein unvergessliches Erlebnis“.
Maria Fritsche hat die Gemeindefahrt nach Heiligenkreuz zusammen mit Pfarrer Roland Elsner organisiert. Sie ist Ehefrau, Mutter von vier erwachsenen Kindern und Großmutter von drei Enkelkindern. Und sie ist die Mutter von Pater Alberich Maria, dem sie und ihr Mann nach der Geburt den Namen Dominik gegeben haben. Er ist ihr jüngstes Kind. Im Eingangsbereich der Kirche steht sie vor der heiligen Messe mit Andreas Henke, dem Vater von drei Ministranten und erzählt ihm, dass Dominik in dieser Kirche auch ministriert hat, als Ute Mittermaier auch Frau Fritsche nach ihren Eindrücken fragt. „Wir stehen hinter Dominiks Entscheidung. Er hat sie in Ruhe getroffen, er hatte genug Zeit. Unsere Kinder und deren Partner stehen auch dahinter. Das weiß er. Ihm gefällt es im Kloster und das ist gut. Wichtig ist, dass es ihm gutgeht. Und ihm geht’s gut!“
Lichterprozession im Kloster Stift Heiligenkreuz. |
Von Raphael Schmidt